Die Auftritte von Madhu Shani Hewa waren ein absolutes Highlight des Horber Weltfrauentags im Steinhaus. Foto: Hopp

"Frauen feiern ohne Grenzen": Gute Laune und Feierstimmung im Horber Steinhaus. Mehr als 70 Besucherinnen Folgen Einladung.

Horb - Unter dem Motto "Frauen feiern ohne Grenzen" haben die Horber Weltbürger ihre Bürgerinnen eingeladen. Mehr als 70 Besucherinnen kamen gerne, viele hatten einen Korb, eine Platte oder eine Schüssel in der Hand.

Ein buntes Büfett war angesagt, es sollte mit landestypischen Speisen bestückt werden.

Man konnte einen kulinarischen Streifzug um die Welt machen, liebevoll war alles zubereitet; fest, wie eine deutsche Eiche stand eine große Schüssel Kartoffelsalat auf dem Tisch, neben einem Hefezopf das einzige "typische".

Tabea Weschenmoser übernahm die Moderation. Die Frauen trugen ein Namensschild, jede fühlte sich für alles mitverantwortlich. Viele Nationen waren anwesend, es wurde miteinander geredet und diskutiert, wenn es sein musste auch mit Händen und Füßen.

Dass es einen 104. Weltfrauentag gab, ist für alle wichtig, erstaunlicher Weise vor allem für jüngere Frauen ein Muss. Drei Frauen aus zwei Kontinenten zeigen, wie Freundschaft über Kulturgrenzen geht: Adriana, Liza und Madhu sind dicke Freundinnen, sie kommen aus Argentinien, Venezuela und Sri Lanka.

Madus Vater kam vor Jahren als Karate-Lehrer nach Deutschland, die Familie folgte ihm. In der Familie von Madhu war Tanz immer ein Thema, der Großvater war Tanzlehrer. Die zierliche junge Frau macht heute eine Lehre als Friseurin, das Hobby, nämlich Tanzen ist genauso wichtig. Sie spricht sehr gutes Deutsch und hat auch schon während ihrer Ausbildung einen festen Kundenstamm. Ob Sie nach Sri Lanka zurückwill? "Ja, im Urlaub, meine Familie ist hier, natürlich fehlen mir meine Freunde, aber wir kommunizieren."

Adriana hat ihren Mann in Argentinien in der Schule kennengelernt. Die deutsche Familie war damals dort. Nach der Schulzeit haben beide geheiratet und zogen in das Heimatland des Ehemannes. Die beiden Kinder besuchen jetzt die Schule, sie werden weder gehänselt noch gemobbt, alles ist total normal, wie die stolze Mutter berichtet.

Liza lebt seit 14 Jahren in Deutschland, ihre beiden Kinder im Alter von 18 und 10 Jahren fühlen sich hier zu Hause, sie sind voll integriert. Zwischenzeitlich ist Liza dabei, sich eine eigene Existenz aufzubauen, sie gibt Unterricht in Zumba. Das ist ein Fitness-Programm, in dem der ganze Körper nach verschiedenen Musikrichtungen gefordert wird. Wer sich dafür unter Leitung der temperamentvollen Liza interessiert, kann sich jeden Sonntag von 10.30 Uhr im Kulturhaus Kloster informieren.

Schirmherr der Veranstaltung war die Stadt Horb. "Es ist so schade, dass Gisela Höpfer krankheitsbedingt nicht zu der Veranstaltung kommen konnte", bedauerte eine Frau. Höpfer ist das Bindeglied zwischen Rathaus und Weltbürger. "Offensichtlich sind wir für das Rathaus nicht so wichtig", war ein weiterer Kommentar, der zu hören. Vielleicht lag es aber auch daran, dass die Stadtspitze und ihre obersten Vertreter Männer sind und daher draußen bleiben mussten.

Wie dem auch sei, die Frauen ließen sich die Laune nicht verderben und feierten mit Genuss.