Investor Hans-Jürgen Birk (rechts), hier im Gespräch mit Bürgermeister Jan Zeitler, strahlt nach wie vor Optimismus aus. Foto: Lück Foto: Schwarzwälder-Bote

Heftige Diskussion ums Einkaufszentrum / "...sonst werden wir von anderen Städten ausgelacht, dass wir nichts fertig bringen"

Horb (jl). Endloses Bangen ums Shopping-Center. Und auch immer wieder neue Debatten um die Sinn-Frage.

Gegen das Einkaufszentrum bezog Martin Raible (Rep) Stellung: "Jetzt wird als nächster Klimmzug ein Kino ins Spiel gebracht. Das bringt aber nur einen kurzfristigen Effekt. Wer glaubt, dass das Einkaufszentrum Kunden aus Hechingen, Haigerloch oder Herrenberg lockt, liegt falsch. Horb hat schon jetzt mehr als genug Leerstände. Es wäre sinnvoll, das ganze Projekt abzublasen."

Auch Hermann Walz (ULH) bezog Stellung gegen das Projekt: "Rewe wird Kaufland nicht guttun. Erst hat der Gemeinderat Hurra geschrien, als es um 10 000 Quadratmeter ging. Jetzt sind wir bei 5000 Quadratmetern. Was wir heute abstimmen sollen, ist ein Schlag ins Gesicht des Gemeinderats. Wir stimmen zu, und der Investor entscheidet. Es kann sogar sein, dass sich die Activ-Group aus dem Projekt verabschiedet."

OB Peter Rosenberger hatte im SBS schon die Vorteile der verschiedenen Bauvarianten verteidigt: "Wie SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück mal sagte, haben wir so die nötige Beinfreiheit. Beim Fitnessstudio gingen die Meinungen ohnehin auseinander. Und jetzt tut sich beim Kino eine Tür auf. Ich hoffe, dass es nicht nur ein Spalt ist."

Im Gemeinderat wies das Stadtoberhaupt darauf hin, dass die Argumente der Gegner lediglich "Vergangenheitsbewältigung" sei.

Rosenberger: "Wenn wir die Varianten jetzt betrachten, wird keineswegs von den Forderungen des Gemeinderates abgewichen." Gemeinderat Peter Zimmermann (CDU): "Wir müssen endlich Nägel mit Köpfen machen. Sonst werden wir von den anderen Städten ausgelacht, dass wir überhaupt nichts fertig bringen." FD/FW-Gemeinderätin Margarethe Rebholz meinte, dass man sich "der Realität stellen muss".

SPD-Fraktionschef Thomas Mattes: "Die Beiträge der Gegner sind von Populismus geprägt. Der Investor hat einiges an Arbeit geleistet. Man sollte das ganze nicht durch Kleinigkeiten zerreden, sondern sich auf das Machbare konzentrieren."

Fridolin Weckerle (CDU): "Die endlosen Grundsatzdiskussionen sollten endlich beendet werden, sonst ist irgendwann das Projekt totgeredet. Wie Humorist Karl Valentin schon sagte: Alles ist gesagt, doch noch hat nicht jeder alles gesagt."

Nach dem Städtebau- und Sanierungsausschuss zeigte sich ein Teil der Mitglieder über die jetzt vorgelegten Abspeck-Varianten enttäuscht. Einer sagte: "Ein bisschen wenig dafür, wenn man bedenkt, dass die Stadt pro Quadratmeter Grundstück fast 1000 Euro dazu schießt."