Musical-Fassung von Pina Buccis war Erfolg / Unterstützt von Christoph Schmitz, Manfred Zimmermann und Hans-Jürgen Sesterheim

Von Ingrid Letzgus und Eberhard Wagner

Horb-Ihlingen. Mit viel Arbeit und Liebe zum Detail entwickelte die Ihlinger Schauspielerin und Regisseurin Pina Bucci eine Weihnachtsgeschichte, die wohl als anders, wenn nicht gar als außergewöhnlich gelten darf.

Sie packte ihre Geschichte in ein Musical, suchte sich mit den drei Musikern Christoph Schmitz, Manfred Zimmermann und Hans-Jürgen Sesterheim erstklassige Unterstützung aus und führte das Stück am vergangenen Samstag in der Jakobuskirche in Ihlingen auf.

Dabei bewies die Künstlerin, dass sie sehr wohl auch multitalentiert sein kann: Sie tanzt, singt, schauspielert und bindet obendrein ihr Publikum liebevoll wie auch konsequent in ihr Musical ein.

Das ist die wahre Weihnachtsbotschaft

Bucci packte die uralte Weihnachtsgeschichte mit den klassischen Figuren der Maria und des Josef in eine eigene Welt, "entstaubte" dabei die Figuren, erfüllte sie mit neuem Leben und eigenem, tiefen Sinn, um dann letztendlich doch die Botschaft von Weihnachten auf ganz besondere Art darzubieten. Es ist ihr gelungen, aus der Erzählung ein echtes Erlebnis für die Besucher zu kreieren. Am Ende durften sogar die Kinder zur Bühne eilen, um dort die ihnen zugedachten Rollen zu übernehmen.

Das fast abendfüllende Musical, das Bucci mit der Geschichte verwebt, dauert rund eine Stunde und wird durch die beiden Akustik-Gitarren und das Saxofon zusätzlich belebt. Auch lebt ihre Geschichte von der Spannung: Überraschende Szenen wechseln sich ab mit den klassischen: Wer das musikalische Bühnenstück zum ersten Mal sieht, wird von den Szenen ergriffen sein und doch nie wissen, welche dramaturgischen oder auch musikalischen Wendungen die Regisseurin noch im Ärmel hat.

Passend zu den einzelnen Szenen ertönen dann auch die klassischen Weihnachtslieder, exzellent gespielt von den Musikern Schmitz, Sesterheim und Zimmermann. Die einzigartige Darbietung, die einen ihrer Höhepunkte sicher in den Weihnachtsliedern zum Mitsingen ("Vom Himmel hoch", "Stille Nacht", "Schlaflied") hatte, kam beim Publikum sehr gut an.

Vor allem die Tatsache, dass die Weihnachtsgeschichte sich nicht ausschließlich und stramm an der Erzählung festklammert, sondern durch Ideenreichtum und künstlerische Auslegung Buccis auf besondere Weise ihre Erfüllung findet, macht ihr Musical zu etwas ganz Besonderem.

Die Weihnachtsbotschaft Buccis kam an: "Wir erleben das, weil sich die Welt danach sehnt und auf ein Kind wartet", sagte Bucci. "Es ist egal, welche Hautfarbe es hat. Es wird Hass zu Liebe und Krieg zu Frieden machen und alle Menschen zu Nachbarn vereinen. Elend und Not werden vergessen sein."

Das ist die wahre Weihnachtsbotschaft. Wenn sie dann noch so verpackt ist wie in Buccis Musical, versteht es auch wirklich jeder. Nach der Aufführung war Buccis Musical auch weiter ein Thema. Viele der Besucher nutzten danach noch die Gelegenheit, auf Einladung der Ökumene-Beauftragten des Ortschaftrates, Dagmar Dürr, in der benachbarten "Mühle“, die Geschichte "sacken" zu lassen.