Sind Hunde,die gerne im Freien herumtollen, derzeit in Bildechingen und Umgebung gefährdet? Foto: Hopp

Mögliche Hunde-Vergiftung: Michael Laschinger deckt zwei weitere Verdachtsfälle auf.

Horb-Bildechingen - Laut Bildechingens Ortsvorsteher Michael Laschinger verdichten sich Hinweise, dass in dem Ort ein Tierquäler sein Unwesen treibt. Nach Absprache mit Behörden hält Laschinger seine Warnung an die Bevölkerung aufrecht.

Er bittet die Bürger, aufmerksam hinzuschauen und auf Hinweise zu achten. Eine Menge kleiner Fleischstücke, die auf einem Grundstück liegen, könnte zum Beispiel ein Giftköder für Hunde sein. Anlass ist für Laschinger die Erkrankung seines Hovawart-Hundes Perry, der mit einer möglichen Vergiftung in eine Tierklinik eingeliefert wurde und in Lebensgefahr schwebt.

Wie die Polizei auf Anfrage des Schwarzwälder Boten informierte, gibt es derzeit keine Hinweise auf einen Tierquäler, der Giftköder in Bildechingen oder an anderen Orten auslegt. Bei den Fällen von Tierquälerei, die auch im Kreis Freudenstadt immer wieder vorkommen – vor wenigen Tagen tötete in Waldachtal jemand mutwillig einen Hasen –, handle es sich um Einzeltaten, die nicht miteinander in Verbindung stehen.

Keine erhöhten Zahlen von Tiererkrankungen

Eine Anfrage bei Tierärzten in Horb und Umgebung ergab, dass keine erhöhten Zahlen von Tiererkrankungen zu verzeichnen sind, die auf mögliche Vergiftungen hindeuten. Einer der Tiermediziner sagt jedoch, dass die Ursachen von Vergiftungserscheinungen nicht in allen Fällen gefunden werden, was genaue Angaben schwierig macht.

Michael Laschinger hat nach eigenen Angaben Hinweise auf zwei weitere Verdachtsfälle von Hunde-Vergiftungen in Bildechingen bekommen. "Heute Morgen erhielt ich einen Anruf, in dem mir von einem Hund berichtet wurde, der im Mai erkrankt war." Das Tier habe ähnliche Krankheitssymptome gezeigt wie Laschingers Perry. "Und auch er soll diese weißliche Flüssigkeit erbrochen haben." Der Hund habe die Krankheit überstanden.

Schlimmer sei es einem anderen, 16 Monate alten Hund aus Bildechingen gegangen, der tot aufgefunden worden war. "Doch zu diesem Fall ist nichts Näheres bekannt", sagt Michael Laschinger. "Oft denken sich die Leute nichts Böses und erstatten keine Anzeige." Laschinger selbst will keine Panikmache betreiben. Er hält es für nicht ausgeschlossen, dass sein Hund an etwas anderem als einer Giftattacke erkrankte. "Darüber herrscht momentan noch keine Klarheit." Dem Tier gehe es nach wie vor schlecht; heute sollen weitere Laborwerte neue Hinweise geben. "Und so lange Unsicherheit herrscht, ist es mir wichtig, dass auch Kleinkinder und Eltern auf mögliche Gefahren hingewiesen werden."

"Warnung ist berechtigt"

Laschinger habe sein Vorgehen mit den Behörden abgestimmt. "Ich habe mir überlegt, ob es verantwortungsvoll ist, solch eine Warnmeldung herauszugeben." Sein Fazit: Der Verdacht, dass ein Tierquäler sein Unwesen treibt, ist noch nicht vom Tisch, und die Warnung ist daher berechtigt.

Eine gelegentlich geäußerte Vermutung, dass sich die Tiere an Spritzmitteln vergiften, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden, sei praktisch widerlegt worden. "Das ist höchst unwahrscheinlich", sagt auch Laschinger. Er habe erfahren, dass mit den heutigen Spritzmitteln so etwas nicht möglich sei. "Da müsste ein Hund schon zwei Liter dieses Mittels trinken."

Gibt es also in Horb Menschen, die Köder mit Gift präparieren, um heimtückisch einen Hund zu töten? Eine fehlgeschlagene Giftattacke, die damals nicht der Polizei gemeldet wurde, trug sich in einem Horber Teilort zu. Damals warf ein Unbekannter vergiftete Fleischstückchen in einen Garten, der von einem Hund bewacht wurde. Der Hund fraß das Fleisch jedoch nicht.