Gibt es einen Gegenkandidaten bei der Horber OB-Wahl 2017? Foto: © allvision / Fotolia.com

Peter Rosenberger stellt sich zum zweiten Mal zur Wahl. Externer: "Ich liebäugle mit dem OB-Posten in Horb"

Horb - Das wird spannend: Für Bürgermeister Jan Zeitler wird ein Ersatz gesucht. Und nächstes Jahr muss sich Peter Rosenberger zum zweiten Mal den Bürgern zur Wahl als Oberbürgermeister stellen. Möglicherweise bekommt er einen Gegenkandidaten.

Beim Schwarzwälder Bote meldete sich jetzt ein Verwaltungsspezialist. Weil der Schwabo weiß, dass er die Situation auch in Horb seit Längerem intensiv beobachtet, hatten wir angefragt, ob er sich vorstellen könne, für den Posten des Bürgermeisters anzutreten.

Die Antwort: "Der Posten des Bürgermeisters von Horb interessiert mich weniger. Ich liebäugele eher mit dem Posten des Oberbürgermeisters."

Und damit könnte es nächstes Jahr richtig spannend werden. Denn – so ist aus Gemeinderatskreisen zu hören – versucht die Rats-CDU, einen Gegenkandidaten für Peter Rosenberger zu verhindern.

Rosenberger wurde im Jahr 2009 Oberbürgermeister von Horb, weil sein Vorgänger Michael Theurer ins EU-Parlament ging. Als einziger Kandidat erhielt er damals 98,45 Prozent der Stimmen.

Doch wie viel Stimmen bekommt er, wenn es einen Gegenkandidaten gibt?

Der Verwaltungsexperte begründet jedenfalls, warum er sich überlegt, als Gegenkandidat anzutreten. Er sagt: "Ich denke, der jetzige OB ist für die Region eher ein Mann der Rückschritte gewesen. Die Stadt ist tot, das neue Einkaufszentrum verspricht auch keinen Erfolg. Ich denke, da könnte ein Außenstehender als Parteiloser das Ruder in die Hand nehmen – um die zerstrittenen Parteien im Gemeinderat, aber auch im Rathaus, zu einen."

Der mögliche OB-Gegenkandidat. Er bringt jede Menge Verwaltungserfahrung mit, gilt als erfahren und geschickt.

Je nach Gemengelage vor der OB-Wahl wird sich der mögliche Kandidat von außerhalb genau überlegen, ob er wirklich in Horb als parteiloser Bewerber seinen Hut in den Ring schmeißt.

Für Jan Zeitler als neuen Oberbürgermeister hat beispielsweise die Junge Union in Überlingen Werbung für den SPD-Mann gemacht. 

Entscheidende Frage auch: Wie ist die Stimmung bei den Wählern nach der OB-Bewerbung von Peter Rosenberger in Mannheim im vergangenen Sommer? Kann ein möglicher Gegenkandidat das Gefühl erzeugen, dass auf Rosenberger wegen "Abwanderungsgedanken" kein dauerhafter Verlass sei?

Fakt ist: Der zwar in Mannheim geborene, aber bis zur Kandidatur in der gesamten Stadt eher unbekannte Peter Rosenberger schaffte es dort, im ersten Wahlgang für die CDU 33,8 Prozent zu holen, in der Stichwahl gegen Amtsinhaber Peter Kurz (SPD) sogar 44,9 Prozent. Ein Indiz dafür, dass Peter Rosenberger offenbar Wahlkampf kann, wie ihm auch alle Gegner hinterher bescheinigt hatten.

Interessantes Detail am Rande: Rosenbergers Wahlkampf machte damals Nikolas Löbel, Landesvorsitzender der Jungen Union. Jan Zeitler wurde bei der OB-Wahl in Überlingen unterstützt von Martin Numberger – stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Union.