Der Innerortsverkehr in Talheim führt immer wieder zu Diskussionen. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat: Innerortsverkehr wirft einige Fragen auf / Lärmschutzmaßnahmen eher unwahrscheinlich

Verkehrsschau, Geschwindigkeitskontrollen und Lärmaktionsplan nahmen einen großen Teil der Diskussion der jüngsten Ortschaftsratssitzung ein.

Von Peter Morlok

Horb-Talheim. Sieht man von den links abbiegenden Rechtsparkern Richtung neue Siedlung und der unübersichtlichen Parksituation vor dem "Brezelstüble" ab, dann ist immer noch allerhand auf Talheims Straßen los.

Im Kurvenbereich Martinstraße/Forellenstraße wird ein Verkehrsspiegel aufgestellt. Dies hatte die Verkehrsschau am 5. November angeordnet. Durch diesen Spiegel können die Fahrzeuglenker aus beiden Richtungen kommend sehen, ob Gegenverkehr kommt. Dies ist schon im Hinblick auf Einsätze der Talheimer Feuerwehr, die bald gemeinsam vom Feuerwehrhaus in der Forellenstraße aus agieren wird, wichtig.

Weiterhin sei zu prüfen, ob im Zuge der neuen Buslinienführung noch eine Haltestelle im Bereich des katholischen Kindergartens St. Michael (Gemarkung Untertalheim) eingerichtet werden kann. Erste Aussagen der Verkehrsschau waren positiv im Bereich des Eichenweges, berichtetet Ortsvorsteher Thomas Staubitzer. Es steht nun noch die verkehrsrechtliche Anordnung der Stadt aus.

Ebenfalls mit dem Verkehr beschäftigte man sich im Lärmaktionsplan für die Laurentiusstraße/Nagolder Straße und die Martinstraße. In einer Bürgerfragestunde war angefragt worden, ob es auch einen Lärmaktionsplan für oben genannte Straßen geben kann. Nun wurde von der Stadtverwaltung mitgeteilt, dass es weder für die L 355 noch für die K 4719 amtliche Verkehrszahlen gibt. Hier kann man sich also nur auf Hochrechnungen, abgeleitet aus den vergangenen Messungen mit der Geschwindigkeitsmesstafel, stützen.

Lärmaktionsplan für Talheim unwahrscheinlich

Betrachtet man die Auswertungen, dann kommt man auf eine Fahrzeugzahl in der Laurentiusstraße von etwa 1320 Fahrzeugen pro Tag und in der Martinstraße von 1530 Fahrzeugen pro Tag.

Zur Lärmaktionsplanung ist eine Kommune aber erst dann verpflichtet, wenn an Hauptverkehrsstraßen mit mehr als 8200 Fahrzeugen pro Tag entsprechend hohe Lärmwerte festgestellt wurden. Der Lärmpegel liegt tagsüber bei über 70 db (A) und zwischen 22 und 6 Uh bei 60 db (A). Eine weitere Voraussetzung ist eine ausreichend hohe Anzahl von Anliegern, die einer Lärmbelastung über diesen Werten ausgesetzt ist. Eine Aufnahme von Talheim in den Lärmaktionsplan scheint aus Sicht der Stadtverwaltung daher wenig sinnvoll und erfolgsversprechend, müsste aber bei Wunsch der Ortschaft durch ein Ingenieurbüro genauer überprüft werden. Nächste Fortschreibung/Umsetzung eines Lärmaktionsplanes ist jedoch erst wieder in zirka fünf Jahren geplant.

Sehr bedenklich ist die Auswertung zumindest einer der beiden Geschwindigkeitsmessungen, die in letzter Zeit erfolgten.

Anlieger beschweren sich über Raser

Am 2. September wurden in der Alten Haiterbacher Straße, einer 30 km/h-Zone, von 7.22 bis 11.30 Uhr 41 Fahrzeuge geblitzt. Zwei Autos waren zu schnell, Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h. Diese Messung erfolgte aufgrund Beschwerden von Anliegern. Richtig drastisch ist dagegen das Ergebnis der Messung mit der Geschwindigkeitstafel in der Barbelstraße. Auch dort gilt Tempo 30 km/h. Vom 9. bis 16. November passierten 1242 Fahrzeuge die Geschwindigkeitstafel. Gefahren wurde mit durchschnittliche Geschwindigkeit von 49 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit betrug stolze 94 km/h. Und dies in einer 30er-Zone. Insgesamt waren über 1100 Autos zu schnell unterwegs.

Die Meinung hierzu gingen im Rat weit auseinander. Von Tempoerhöhung bis zu kinderwagenschiebenden Passanten war alles im Diskussionspool. Trotzdem glaubt Ortsvorsteher Thomas Staubitzer, dass die Geschwindigkeitsregelung in Ordnung ist und malte sich schon aus, was passiert, wenn man dort oben anstatt der Geschwindigkeitstafel einen echten Blitzer hinstellt.