Gleich nach der Gründung des Vereins wurden die Herrenmannschaft Meister und die Damen Vize­meister. Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Feier zu 30 Jahre TC Talheim dauern ganzes Wochenende / Vierter Tennisplatz bereits beantragt

"Wir haben bescheiden angefangen und uns hochgearbeitet", blickt Gründungsmitglied Ernst Nafz auf 30 Jahre TC Talheim zurück. Die Mitglieder begehen am heutigen Samstag, 22., und am morgigen Sonntag, 23. Juli, den Geburtstag mit einem Fest.

H orb-Talheim. Ein vereinsinterner Jubiläumsabend findet am Samstag ab 18.30 Uhr statt, zu dem alle Mitglieder eingeladen sind. Der Sonntag steht unter dem Motto Hocketse, bei der es das legendäre Fußballtennis-Turnier ab 10 Uhr geben wird. Ob Vereine, Firmen oder Stammtische – mitmachen kann jede Mannschaft, bestehend aus mindestens vier Personen.

Bei der Siegerehrung klingt das Festwochenende zum 30-Jährigen aus. Eigentlich begehen die Tennismitglieder ein weitaus längeres Bestehen, denn bereits 1981 wurde der Tennissport in Untertalheim betrieben. Die meisten Gruppenmitglieder waren ehemalige Fußballer, die unter der Leitung von Peter Birkle eine lose Interessengemeinschaft bildeten. "Wir hatten damals auch einen Sport für Damen hervorgerufen", erinnert sich der langjährige stellvertretende Vorsitzender Ernst Nafz.

Von 1982 bis 1987 nutzten die Spieler das Mehrzweckfeld bei der Steinachhalle. Die Plätze entsprachen nicht den Vorgaben, und so nahmen die Untertalheimer nicht an der Runde teil. Die Gruppe wuchs und wuchs, sodass 1985 bereits 114 Mitglieder verzeichnet werden konnten. Gespräche mit der Gemeindeverwaltung zu den Plätzen ergaben, dass Platzmangel herrschte und so ergriff die Tennisgruppe Eigeninitiative. Auf dem sogenannten "Monte Scherbelino", den das Unternehmen Kaltenbach künstlich aufgeschüttet hatte, entstand das Vereinsgelände. Anfängliche Überlegungen, sich dem FC Untertalheim als Abteilung anzuschließen, wurden verworfen, und auch mit den Obertalheimern kam keine Vereinskooperation zustande.

So gründeten am 11. April 1987 47 Gründungsmitglieder im Gasthaus Rose die Interessengemeinschaft Tennissport Untertalheim, kurz ITU. Unter dem Vorsitzenden Peter Birkle und seinem Stellvertreter Ernst Nafz begann die ITU im Herbst 1987 mit dem Bau der zwei Kunstrasenplätze. Große Eigenleistung war gefragt, und so konnten im Mai des darauffolgenden Jahres die Plätze fertiggestellt und eine Woche später die Verbandsspiele aufgenommen werden. Auf Anhieb wurde die Herrenmannschaft Meister und die Damen wurden Vizemeister.

Eine Bauhütte diente als Clubheim, für die der heutige TC immer wieder belächelt wurde, erinnert sich Nafz. "Wir haben klein angefangen", denkt er an die folgenden Maßnahmen wie die Erschließung mit Wasser, Strom und Telefon zurück. Die Umkleiden, Geräteraum und Toilette waren in der Blechgarage untergebracht. Diese erhielten die Talheimer vom Franzosen-Gelände am Eutinger Flugplatz. Die Mitgliederzahl stieg an, und so wurde 1991 für rund 60 000 DM der dritte Tennisplatz gebaut. Die heute noch traditionelle Hocketse wurde ins Leben gerufen, ebenso wie das Fußballturnier, das 1997 erstmals veranstaltet wurde.

Unter der Leitung von Kornelia Dürr wurde die Vereinsjugend als "Black Forest Open" bekannt. Bereits 2001 mussten die ersten zwei Kunstrasenplätze aufgrund von Baumängeln erneuert werden, was für den Verein mit 35 000 DM Eigenanteil ein Kraftakt war. Diesen nahmen einige Rentner und Helfer auf, die im gleichen Jahr das Clubhaus mit 4000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden bauten.

Die Anfangsidee, einen Tennisverein für ganz Talheim zu gründen, wurde 2005 dann doch noch wahr. Die ITU erhielt aus der aufgelösten Tennisabteilung des SF Obertalheim Mitglieder. Aus der ITU entstand der TC Talheim. Sportlich leisteten die Tennisspieler einiges, wobei die Vereinsgemeinschaft eine wichtige Rolle einnimmt. Aufgrund steigender Mitgliederzahlen und immer mehr gemeldeter Mannschaften, beantragte der TC den vierten Platz, der aber noch nicht umgesetzt wurde.

Heute steht der Verein auf stabilen Füßen und wird von einer jungen Vereinsspitze geleitet, wozu die Vorsitzenden Günter Knobloch (Sport), Steffen Knobloch (Finanzen), Florian Klink (Öffentlichkeitsarbeit) und Marcel Dürr (Infrastruktur) gehören. Sie halten mit ihrem Vorstandsteam und den Mitgliedern Traditionen aufrecht, setzten aber auch Ideen wie den mobilen Weihnachtsmarkt um. Von 148 Mitgliedern sind heute 53 Personen aktiv, 62 Personen passiv und 33 Jugendliche. "Der Verein ist praktisch schuldenfrei und somit finanziell unabhängig", freut sich Nafz und sagt: "Wir wünsche uns mehr Gewicht im sportlichen Bereich, motivierte und engagierte Mitglieder sowie eine lebendige Jugendarbeit, die sich auf mehrere Schultern verteilt."