Der Schaden ist ganz klar zu erkennen: Diese Rampe im Horber Skaterpark wurde mit Benzin und Feuer zerstört. Foto: Ganswind

Unbekannte richten am Marmorwerk tausende Euro Sachschaden an. Materialgarage am Manfred-Volz-Sportpark aufgebrochen.

Horb - Ein übergroßes männliches Geschlechtsteil auf den Rasenplatz des Stadions und ein großer Brandfleck an einer Rampe im Skaterpark. Das sind die Spuren einer Vandalismus-Nacht, in der bislang unbekannte Täter tausende Euro Schaden verursacht haben.

Zwischen Mittwoch, 21 Uhr, und Donnerstag, 11 Uhr, haben bislang unbekannte Täter laut Polizei im Skaterpark am Marmorwerk einen Kanister voller Benzin ausgekippt und angezündet. Das Feuer fraß sich in den Asphalt und eine der Skaterampen. Skater entdeckten den Schaden am nächsten Tag und alarmierten die Polizei. Mitten im dunklen Brandfleck auf dem Asphalt lag noch der völlig verschmorte Kanister, der laut Polizei wahrscheinlich für die Tat benutzt worden war. Sachschaden: 2000 Euro. "Wir vermuten, dass die Tat in den Nachtstunden verübt wurde", sagt ein Polizeisprecher. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung.

In der gleichen Nacht und nur 900 Meter oder zwölf Minuten Fußweg entfernt, haben mehrere unbekannte Täter am Manfred-Volz-Sportpark zwei Garagen des Fußballclubs Horb aufgehebelt. Sie öffneten gewaltsam zwei Spinde und klauten daraus einen nagelneuen Adidas-Fußball, mehrere gebrauchte Fußballschuhe, Spielerpässe, Trainingsjacken – und die Schlüssel des Rasentraktors. Sie fuhren den Traktor auf den Sportplatz, beschädigten ihn und ließen ihn dort stehen. Möglicherweise berauscht von ihren Taten kamen die Unbekannten auf eine absolute Schnapsidee: Sie befüllten einen Streuwagen und malten damit ein überdimensionales männliches Geschlechtsteil auf den Sportplatz. Wie groß der Schaden ist, ist noch nicht bekannt. Die Polizei ermittelt wegen besonders schwerem Diebstahl und Sachbeschädigung.

Was war in dieser Nacht los und handelte es sich möglicherweise um dieselben Täter? Der zuständige Pressesprecher der Polizei sagt: "Ein Zusammenhang ist durchaus möglich, kann aber noch nicht bestätigt werden."

Die Gruppe Skatepark Horb postet in Facebook Bilder von den Spuren des Brandanschlags auf ihre Sportanlage mit den Worten: "Albert sagte einst: "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit. Hier der (traurige) Beweis..."

Madeleine Wolf vom Jugendreferat der Stadt Horb war am Tag nach der Tat vor Ort. Sie sagt: "Die Skaterclique ist gefrustet." Die jungen Leute hätten sich bei der Organisation, dem Bau und der Pflege des Skateparks richtig reingehängt. "Die fegen jeden Zigarettenstummel weg und sind hoch motiviert", sagt Wolf. Die Skateanlage steht seit zwei Jahren, der Betrieb laufe sehr harmonisch ab, es gebe keine Beschwerden. Dafür sieht sie auch keinen Grund: "Die jungen Leute gehen da hin, um Sport zu machen und ihrer Leidenschaft nachzugehen, die machen da keine Saufgelage." Umso überraschter sei man über die Tat – möglicherweise verübt aus Leichtsinnigkeit, ohne zu wissen, wie hoch der dadurch angerichtete Schaden ist, vermutet Wolf.

Christoph Raetzer, bei der Stadt für Gebäudemanagement und Betreuung von Spielplätzen zuständig, hat stellvertretend Anzeige bei der Polizei erstattet. Die Anlage ist Eigentum der Stadt. Er sagt, die Rampe gehört zu dem hochwertigsten, was es an Skateparkeinrichtung gibt. Die Reparatur koste 800 Euro. Wegen des Brandes muss auch der Asphaltbelag auf 75 Quadratmetern Fläche abgefräst werden, sagt Raetzer. Insgesamt werde man auf Kosten von 2000 Euro kommen, es werde sechs bis sieben Wochen dauern, bis alles wieder hergestellt ist. Raetzer hat die Skateanlage nicht gesperrt, wer fahren will, kann es trotzdem tun. Er hat den Bauhof beauftragt, den schmierigen Benzinfilm mit Kehrmaschine und Dampfstrahler zu entfernen. Sollte man die Täter finden, müsse man versuchen, sie für den angerichteten Schaden nach ihren finanziellen Möglichkeiten in die Pflicht zu nehmen. Er sagt: "Ich fürchte, dass der Großteil des Schadens von der Stadt und damit von der Allgemeinheit getragen werden muss."

Auch der Vorstand des FC Horb ist frustriert. "Natürlich sind wir verärgert und enttäuscht", sagt Sebastian Beron, zweiter Vorsitzender des Vereins. Der Verein ist nicht das erste Mal Ziel von Zerstörung. "Das ist sicher der größte Fall von Vandalismus bei uns, aber leider nicht der erste. Wir erleben das immer wieder." Auch er kann noch nichts zur Höhe des Schadens sagen. "Der Rasenmäher kommt zur Reparatur. Wir müssen sehen, was da rauskommt.

Zeugen, die etwas Verdächtiges wahrgenommen haben, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Horb, Telefon 07451/960, zu melden.