Vereine: Männergesangverein hat immer mehr Probleme

Horb-Betra. Im Probelokal im Rathaus trafen sich die Mitglieder des Männergesangvereins zur Hauptversammlung. Der Vorsitzende Jochen Schulz ist jetzt seit einem Jahr im Amt und hat seinen Verein schon sehr gut im Griff.

Das Nachwuchsproblem des MGV stand den ganzen Abend im Fokus und wird den Verein auch noch im laufenden Jahr stark beanspruchen. Nach der Begrüßung intonierte der Männerchor zur Totenehrung das altrussische Kirchenlied "Tebe Moem".

In seinem Jahresbericht wies der Vorsitzende auf die schwindende Mitgliederzahl bei den Sängern hin. Gegenüber dem Vorjahr hat der MGV sieben Aktive aus den verschiedensten Gründen verloren. Das Problem ist, dass man fast keinen Nachwuchs hat. Gleichzeitig werde es immer schwieriger, örtliche Feste zu organisieren. So wurde zum Beispiel das traditionelle Maultaschenfest im vergangenen Jahr nicht durchgeführt. Es gab zu wenig Helfer beim Festaufbau hinter dem Rathaus. Als Ersatz organisierte man ein Helferfest, das bei den Mitgliedern sehr gut ankam.

Nach dem informativen Protokollvortrag des Schriftführers Michael Hinger konnte die Kassiererin Brigitte Knöpfle mit einem zufrieden stellenden Kassenergebnis aufwarten. Chorleiter Valerij Deobald war mit dem Auftritt seiner Sänger beim Hohenzollerischen Sängerfest in Dettensee sowie bei Festbesuchen in Starzach und Nordstetten zufrieden. Allerdings bemängelte er das Fehlen von Sängern. Das spüre man auch bei den wöchentlichen Proben. Sein Fazit lautete: "Unser Chor singt gut, aber die Zukunft sieht nicht gut aus."

Klaus Arens wünschte sich für dieses Jahr einige musikalische Auftritte bei auswärtigen Vereinen. Er könnte sich dabei einen Liederabend vorstellen und meinte: "Wir können nicht nur proben, wir müssen auch singen." Sein abschließendes Fazit dazu lautete: "Wir müssen uns ein Ziel setzen, sonst haben wir keine Perspektiven." Dazu meinte Jochen Schulz: "Viele auswärtige Vereine sind an gemeinsamen Auftritten nicht interessiert." Jetzt will man es einmal im Bereich Nagold probieren, ob es dort einen Wunschchor für einen gemeinsamen Auftritt gibt. Manfred Dirschowsky machte den Vorschlag, man sollte wieder einmal wie in früheren Jahren einen gemeinsamen Auftritt mit dem Betraer Streichorchester veranstalten. Jürgen Rein sagte: "Wir haben im vergangenen Jahr sehr viel geprobt, aber es ist nicht viel gelaufen." Sein Appell lautete: "Macht Nägel mit Köpfen!"

Der langjährige Vorsitzende Wolfgang Armbruster meldete sich ebenfalls zu Wort und meinte: "Wir haben von 25 aktiven Sängern jetzt noch 17. Das bedeutet für uns, dass wir uns auf einer Durststrecke befinden." Das sei aber noch lange kein Grund für gegenseitige Schuldzuweisungen.

Somit bleibt eigentlich nur die Hoffnung, dass es dem MGV gelingt, in absehbarer Zeit weitere Sänger zu gewinnen. Zum Schluss wurde das Klima beim Thema "Ausflug an die Mosel" wieder freundlicher. Als Termin für einen Zweitagesausflug ist das Wochenende 7./8. Oktober vorgesehen. Neben dem Besuch eines Weinfestes in Zell an der Mosel ist eine Schifffahrt zur Loreley geplant.