Holger Dopp strebt vor der Eröffnung des Kakteengartens einige Verbesserungen an

Horb/Empfingen. In den Jahren nach der Horber Gartenschau wurde der von Holger Dopp angelegte Kakteengarten immer attraktiver und deshalb auch immer beliebter.

Die winterharten Kakteen legten deutlich an Wachstum zu und setzten in den Hauptblühmonaten Juni und Juli immer mehr Blüten an. So konnte es vorkommen, dass sich an sonnigen Tagen in den Frühsommermonaten 50 bis 100 Personen im Kakteengarten drängten.

Das hatte zur Folge, dass in diesem Jahr das eine oder andere Reise- und Busunternehmen den Kakteengarten ins Programm aufgenommen hatte. Der Empfinger Kakteen-Experte Holger Dopp erfuhr im Gespräch mit Besuchern, dass man in einer größeren Gruppe mit einem Reiseunternehmen nach Horb gefahren sei, weil man vom Kakteengarten gehört habe und neugierig gewesen sei.

Dieser Trend wird sich auch im kommenden Jahr fortsetzen, denn mittlerweile liegen dem Kakteengarten-Chef für Mai bis Juli 15 Besichtigungsanmeldungen vor. Darunter sind auch Besuchergruppen mit 45 bis 55 Personen. Auffallend ist, dass sich in zunehmendem Maße Seniorengruppen und Gartenbau-Vereine anmelden.

Oftmals wird bei der Anmeldung gefragt, wo man anschließend in ein Café oder Restaurant gehen könnte. Selbstverständlich hat sich der Dornen-Experte auch auf diese Fragen vorbereitet. Ein weiteres Phänomen ist, dass man oft Besichtigungstermine außerhalb der üblichen Öffnungszeiten wünscht.

Bevor der Ansturm im Kakteengarten ab Anfang April einsetzt, müssen allerdings noch einige Probleme geklärt werden, so Dopp. Er hat deshalb mit der Stadtverwaltung Kontakt aufgenommen, weil die Toilettenfrage immer noch nicht geklärt ist. Gerade bei Seniorengruppen wird häufig nach erreichbaren Toiletten gefragt, und deshalb geht es laut Dopp einfach nicht, dass man diese Leute in die Stadt schickt, in der Hoffnung, dass es gut gehen möge. Mitunter geht es nicht gut, wie Dopp bereits mehrfach erlebt hat.

Ein anderes Thema sei die unzureichende Beschilderung, die das Finden des Kakteengartens erschwere. Es sei wenig hilfreich, wenn Dopp von einem Rathausmitarbeiter hört, dass man dort den Kakteengarten jederzeit finden könne. "Von diesem Geschwätz haben jene Senioren aus der Nähe von Salzburg wenig, die vor einigen Wochen den Kakteengarten besichtigen wollten, denn man hatte mit dem Kakteen-Experten einen Besichtigungstermin vereinbart", betont Dopp. Die Seniorengruppe war rechtzeitig in Horb, aber da sie am Fuße der Treppe zum Kakteengarten ein Schild entdeckten mit dem Hinweis "Kein Durchgang" und "Anlieger frei" marschierte man in Richtung Rathaus. Dort oben wurde man von Passanten wieder nach unten geschickt, und so begann die Tragödie. Man fand zum Schluss gar nichts mehr.

Leider waren einige Senioren auf Gehhilfen angewiesen und so dauerte die Suche nach dem Kakteengarten noch länger. Nach mehr als zwei Stunden erbarmte sich wohl am "Alten Freibad" eine ältere Dame aus Horb und brachte die Gruppe in den Kakteengarten, aber da war Dopp bereits zu einem Vortrag nach Villingen unterwegs. Alles in allem: Dumm gelaufen.

"Deshalb ist eine vernünftige Beschilderung absolut notwendig, denn eine derartige Blamage sollte sich eine Stadt nicht noch einmal leisten", sagt Dopp. Übrigens: Die von Frau Dopp am Fuße der Treppe zum Kakteengarten mehrfach angebrachten Hinweise "Zum Kakteengarten frei" hatten leider nur eine sehr kurze Lebensdauer – sie wurden immer wieder abgerissen.

Auch seien versicherungsrechtliche Fragen zu klären. Wer trägt die Kosten und die Verantwortung, wenn sich auf dem Weg zum Kakteengarten oder hinunter ein Besucher verletzt? Und wie sieht es aus, wenn im Kakteengarten eine Person stürzt? "Alle diese Fragen müssen unbedingt vorher geklärt werden, damit der Kakteengarten Anfang April wieder geöffnet werden kann, ohne dass man Bauchschmerzen haben muss", fordert Dopp. "Es wäre jammerschade, wenn man die Probleme und Unzulänglichkeiten nicht ausräumen könnte". Holger Dopp betonte zuversichtlich, dass Oberbürgermeister Peter Rosenberger sicher Lösungsen finde.