Blumige Botschaften auf der Haut. Foto: Hopp

Horb ist für Tätowierer jetzt ein Begriff. Sogar aus Schweden ist ein Kunde gekommen

Horb - Das hat ja mal richtig bestochen: Die erste Horber Tattoo-Convention ist ein voller Erfolg!

Matze B.Art.l sagt gut fünf Stunden vor dem offiziellen Ende: "Ich denke, wir haben die Besucherzahlen der Vorgänger-Veranstaltung in Balingen deutlich überschritten. Freitag ging es ruhig los, Samstag hat sich die Zahl der Besucher verdreifacht, und heute sind noch mal mehr da!"

Johannes Kiefer, Besitzer der Event-Location Quartier 77: "Das ist ein Mega-Erfolg. Uns war wichtig, dass es für alle passt. Und die meisten Tätowierer haben uns schon signalisiert, dass sie auch bei der Neuauflage im nächsten Jahr dabei sein werden!"

B.art.L, der die Tattoo-Convention bisher in Balingen veranstaltet hatte, bestätigt: "Es wird definitiv eine Neuauflage geben. Wir haben ein super, super, super Feedback von den Künstlern. Horb ist jetzt auf der Karte der Tattoo-Künstler in Süddeutschland!"

Die erste Tattoo-Convention in der Kaserne. Street-Art, bei der nicht nur Matze mit seinem Sohn Henry punkten konnte. Sondern auch jede Menge Tattoo-Freaks.

Mitveranstalter B.Art.L: "Es ehrt uns natürlich, dass einer sogar aus Schweden gekommen ist. Er hat das Line-Up der Tätowierkünstler gelesen und ist extra nach Horb gekommen, um sich überall neue Tattoos machen zu lassen! Am Kopf, am Hals, am Fuß."

Ganz wichtiger Trend auch: Immer mehr Frauen begeistern sich für Tattoos. Hannah aus dem Saarland beispielsweise hat sich von Hamdi aus Rottenburg knapp acht Stunden am Bein tätowieren lassen – ein Hardcore-Tattoo Fan.

Anne Langemann vom Tattoo-Studio Old Rabbit aus Nürtingen sagt: "Mir hat ein Tätowierer mal gesagt, Leute, die schon weiblich sind, bei denen wirken harte Tattoos. Da ich ein kleines Mädchen bin, hab ich das verwirklicht!"

Sie hat das sogenannte Black-Work auf den Armen, welches in Henna-förmigen Mustern in der Hand ausläuft. Auf der Stirn: Ein Muster, welches an fernöstliche religiöse Gesichtsmalereien erinnert. Sie sagt: "Ich lebe die Tattoos. Tagsüber arbeite ich als Tätowiererin, nachts male ich neue Muster. Wir sind schon Menschen, die mit den Tattoos ihren Körper extrem verändern."

Gleis-Süd Bedienung Alex dagegen hat einen ganz anderen Tattoo-Ansatz. Sie sagt: "Ich liebe Vögel als Motiv. Ungefähr alle zwei Jahre lasse ich mir eins stechen."

Und sie hat diesmal auf der Convention richtig Glück gehabt. Über Facebook hat sie Kontakt zu Mahakala aufgenommen. Und bekam Lehel Nyeste als Tätowierer. Alex: "Ich wollte einen Kolibri oder Schwan haben. Er hat mir einen tollen Schwan entworfen – jetzt lasse ich ihn mir stechen!"

Doppeltes Glück für Alex: Mit Lehel hat sie auch noch einen der besten Künstler erwischt. Denn Nyeste aus Ungarn sahnte auch noch den "Best of Day"-Preis am Samstag ab.

Klar. Da wollen wir natürlich von Alex wissen: Geht so ein Tattoo überhaupt? Was sagt der Boss dazu?

Alex: "Mein Chef hat nichts dagegen. In der Gastronomie sind die Leute ohnehin sehr entspannt, Tattoos sind inzwischen salonfähig geworden. Immer mehr Gäste zwischen 40 und 50 Jahren sprechen mich auch darauf an, wie cool sie das finden und wollen sich beraten lassen, wie sie auch ein Tattoo bekommen."

Entspannte Kunden. Entspannte Künstler. Hamdi aus Rottenburg: "Die Tattoo-Convention in Horb ist ein würdiger Nachfolger von Balingen. Wir fühlen uns sehr wohl hier, denn hier dreht sich alles um uns Künstler."

Tobi Tietchen aus Hamburg: "Ich habe in den letzten drei Jahren 60 Tattoo-Conventions besucht. Die in Horb gehört zu meinen Top 3 von der persönlichen Atmosphäre her!"

Und auch Philipp Hössel, der für seinen Tattoo- und Barber-Shop im ehemaligen Schuhhaus Schüle noch Mitarbeiter sucht, ist zufrieden. Er sagt: "Bei den Tätowierern bin ich schon weiter gekommen und bin zuversichtlich, jemanden zu gewinnen. Nur mit dem Friseurmeister hat sich noch nichts getan!"