Die Nähe der Flüchtlingsunterkunft zum Pausenhof der Grundschule hat zu Nachfragen der Eltern geführt. Foto: Hopp

Vorsitzender Tobias Faßnacht zum Thema Brems-Haus in Talheim: "Wir wollten rechtliche Fragen geklärt haben."

Horb-Talheim - Tobias Faßnacht, Elternbeiratsvorsitzender der Grundschule Talheim, nimmt Stellung zur Diskussion um die Flüchtlingsunterkunft in Talheim. Er sagt: "Man kann nicht behaupten, dass Talheim gegen die Unterbringung von Flüchtlingen ist."

Die Kinder seien integriert, beim Sport, auf dem Schulhof oder in den Mannschafen. Das sehe man auch beim Arbeitskreis Asyl, der sehr engagiert sei. Faßnacht: "Hier habe ich mich auch auf die Freiwillige-Helfer-Liste setzen lassen."

Faßnacht weiß auch, was Ortsfremde nicht wissen: Durch die spezielle Situation ist das Haus von Doktor Brems mitten auf dem Schulhof. Im Sommer haben die Schulkinder die Möglichkeiten, auf zwei Wegen, die am Haus von Brems vorbeiführen, die Sportplätze zu erreichen. Im Winter fallen diese Ausweichmöglichkeiten aus.

Faßnacht berichtet weiter: "Im Termin mit Bürgermeister Zeitler, Ortsvorsteher Staubitzer und drei Vertretern des Landratsamtes ging es um eine Ortsbesichtigung. Und um die Frage, ob unter diesen speziellen Voraussetzungen das Brems-Haus als Flüchtlingsunterkunft geeignet ist. Das Informationsschreiben an die Eltern wurde nicht von der Schulleitung initiiert. Karl-Heinz Kramer wollte das nicht, wir haben darauf gedrängt, dass die Eltern informiert werden."

Während des Termins habe man auch um die Klärung rechtlicher Fragen gebeten: "Wie sieht es mit der Aufsichtspflicht aus, wenn 40 Schulkinder auf dem Hof sind und zehn Flüchtlingskinder vor dem Haus? Wir wollten diese Fragen geklärt haben."

Das Anliegen war, dem Landkreis die Situation deutlich vor Augen zu führen. "Wir als Eltern hätten die Entscheidung des Landkreises akzeptiert, egal, wie sie ausgefallen wäre. Weitere Aktionen standen bei uns nie zur Debatte." Auch das Problem mit dem Schulweg über die alte Grundschule haben die Eltern laut Faßnacht geklärt: "Die Grundschüler von Obertalheim laufen über den alten Schulhof, wo die Flüchtlinge untergebracht sind. Der wird weiter genutzt, die Eltern haben niemals die Kinder aufgefordert, woanders lang zu gehen. Hier gab es nur einmal ein Problem: Realschüler hatten diesen Weg genommen. Dabei gab es in einem Einzelfall sprachliche Missverständnisse." Faßnachts positives Fazit: "Inzwischen habe ich auch mit Mitgliedern des Arbeitskreises Asyl gesprochen. Ich habe ihnen die Hintergründe geschildert. Von deren Seite aus gab es damit keine Schwierigkeiten. Talheim spaltet sich keineswegs."