Feuer in der Werkstätte: Gemeinsame Nachtübung der Ober- und Untertalheimer Feuerwehr läuft ausgezeichnet

Von Peter Morlok

Horb-Talheim. Eine feuerwehrtechnischen Besonderheit, die man seit vergangenem Jahr in Talheim findet, das ist die gemeinsame Nachtübung der beiden Wehren – und die feuerwehrtechnischen Rädchen griffen ineinander wie geschmiert.

Lange bevor die Fusion der beiden Abteilungen feststand, trainierten die Ober- und Untertalheimer gemeinsam am letzten Samstag im Oktober an unterschiedlichen Schauplätzen. Für die Zuschauer ist solch eine Nachtübung vielleicht nicht ganz so attraktiv wie die Jahreshauptübung, die in der Regel tagsüber stattfinden, jedoch kümmert sich ein Brand nicht um die Interessen der Zuschauer.

Es brennt zu jeder Tages- und Nachtzeit und daher ist gerade diese Nachtübung extrem wichtig für die beiden Abteilungswehren, um die notwendigen Handgriffe und Teamszenarien auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen zu trainieren.

Am Samstagabend fand dieses "Training" rund um das Werkstattgebäude der Firma Elektro Huchler in der Haiterbacher Staige 84 statt. Bei der Übungsannahme ging man davon aus, dass eine Geschirrspülmaschine, die im Aufenthaltsraum stand, einen Brand verursacht hat. Das komplette Gebäude war beim Eintreffen der Wehren völlig verraucht und zum Zeitpunkt des Brandausbruches befanden sich drei Personen im Gebäude.

Auf jegliche Kommentierung während der Übung verzichtet

Eine Person konnte sich ins Freie retten und schrie laut um Hilfe. Nach Eintreffen der Freiwilligen Feuerwehr, die in der Reihenfolge Unter- und dann Obertalheim anrückten, fand die übliche Lageerkundung statt und durch Befragung der Person, die sich selbst retten konnte, bekam man die Gewissheit, dass sich noch zwei weitere Personen im Gebäude befanden. Nun war schnelles Handeln gefragt! Die Atemschutzträger drangen ins Gebäude ein und suchten in dem verrauchten Gebäude nach den beiden vermissten Personen.

Als diese gefunden waren und an das DRK-Talheim, das bei einer B5-Alarmierung automatisch mit angefordert wird, übergeben wurden, konnten die eigentlichen Löscharbeiten beginnen. Dazu drangen wieder Atemschutzträger ins Haus ein um den Brand von innen zu bekämpfen, während die Jugendfeuerwehr der Abteilung Untertalheim eine Riegelstellung zur Absicherung der benachbarten Häuser aufbaute.

Die Kollegen der Abteilung Obertalheim beteiligten sich sowohl an der Menschenrettung als auch am Innenangriff und sorgten außerdem für die Ausleuchtung der Brandstelle. Die Kameraden der Alterswehr sicherten den Brandort. Alles in allem konnte man von einer gelungenen Nachtübung sprechen, wenngleich sie gerade für die Zuschauer mehr als eine Art Geisterübung zu werten war.

Stumme Feuerwehrleute, Handlungen, die in sich sicher schlüssig und wichtig waren, die der Laie aber nicht beurteilen konnte, da man auf jegliche Kommentierung während der Übung verzichtete. Erschwerend kam hinzu, dass diese Übung irgendwie als Kinderspielplatz genutzt wurde.

Kinder, die herumtobten, zwischen den agierenden Feuerwehrleuten Fahrrad fuhren und zudem jede Menge Erwachsene, die nicht nahe genug am Brandort sein konnten. Wenn man’s nicht besser wüsste hätte man glauben können, dass dies Statisten waren, die die Neugierde und Unbefangenheit nur spielten, um eine gewisse Realität vorzugaukeln, wie man sie bei echten Bränden oft findet. Untertalheims Abteilungskommandant Bernhard Müller sprach bei seiner abschließenden Manöverkritik von einer Übung, die "ausgezeichnet geklappt hat".

Die feuerwehrtechnischen Rädchen griffen wie geschmiert ineinander und die Zusammenarbeit der beiden Abteilungen funktionierte ausgezeichnet. Ortsvorsteher Thomas Staubitzer dankte den Einsatzkräften von Freiwillige Feuerwehr und Rotem Kreuz für ihren ehrenamtlichen Einsatz zum Wohle der Allgemeinheit und zeigte sich beeindruckt von dieser Übung.