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In Bildechingen wird kostenintensive Sanierung der Lindenbrunnenstraße ad absurdum geführt.

Horb-Bildechingen - Das Top-Ärgernis in Bildechingen ist derzeit die sture Haltung zweier Anlieger in der Lindenbrunnenstraße.

Ein Grundstückbesitzer hatte den frisch gemachten Fußgängerüberweg vor seinem Haus als privaten Bereich abgetrennt, und ein paar Schritte weiter knallt der Fußgänger, wenn er nicht aufpasst, auf die kniehohen Mauerreste einer ehemaligen Miste. In beiden Fällen weigern sich die Grundstücksbesitzer, zum Wohle der Allgemeinheit auf ihre Rechte zu verzichten und führen so die kostenintensive Sanierung dieser Straße ad absurdum.

Im Wesentlichen sind sowohl dem Ortschaftsrat als auch der Stadtverwaltung hier jedoch die Hände gebunden. Da es sich in beiden Fällen um Privateigentum handelt, können die Besitzer der jeweiligen Flächen nicht gezwungen werden, diese der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.

"Dort läuft man doch schon immer entlang", betonte Rat Jochen Jesse, der aus diesem Umstand ein Gewohnheitsrecht ableiten wollte. "Das ist egal", wusste Ortsvorsteher Peter Zimmermann. Rat Armin Löffler stellte fest, dass man bereits mit den Fachleuten im Rathaus darüber gesprochen habe und nun alles versucht wird, dass dieses Ärgernis verschwindet. "Notfalls mit Rechtsanwälten und den Gerichten", klammerte man sich im Gremium an einen Strohhalm. "Wenn gar nichts hilft, dann muss man es mit Geld versuchen", so der Vorschlag von Michael Laschinger.

Bei der Geschichte um die Absperrung vor dem Haus 27 hat anscheinend der Schwiegersohn der Besitzerin die Finger im Spiel. "Die Frau X war damals mit eine der ersten, die dem Sanierungsvertrag zugestimmt haben", erinnerte sich Peter Zimmermann. Doch dann trat ihr Schwiegersohn auf den Plan und machte alles rückgängig. "Höchstwahrscheinlich ist dies seine Art Rache dafür, dass man ihm seine Abfallsammlung, mit der er schon 2013 den Anwohnern das Leben schwer machte, von behördlicher Seite wegräumen ließ", so die Mutmaßungen im Ort. Der ehemalige, langjährige Ortschaftsrat Joachim Straub berichtete nach der Sitzung, dass er die Absperrung persönlich schon ein paar Mal zurückschob, sie aber wenig später wieder an Ort und Stelle stand. Er habe die Hausbesitzerin darauf angesprochen, was das soll, doch diese verwies immer nur auf ihren Schwiegersohn. "Und der ist nie da", so Straub, der gerne ein Gespräch mit dem Herrn geführt hätte.

Nun ist guter Rat wahrscheinlich teuer. "Vielleicht sollt man eine Bürgerdemonstration vor dem Haus machen", so ein Vorschlag eines sehr verärgerten Bürgers. Bis das "Misten-Mäuerle" und die Gehwegsperrung in der Lindenbrunnenstraße weg sind, wird’s jedoch sicher noch lange dauern, und die Bildechinger Bürger müssen eben solang auf den Gehweg der anderen Straßenseite benutzen.