Karin Feitzinger (links) und Martina Siebenhandl sind bei Künstlerhausbewohnerin Steffi Schöne zu Besuch. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Künstlerhaus: Horb inspiriert die Künstlerin zu Fotografien mit gigantischen Ausmaßen

Horb. Es ist nur scheinbar still um die Künstlerhausbewohnerin Steffi Schöne geworden.

Ein Nachmittag auf der Terrasse während des Bildhauer-Symposioms. Immer wieder hatte man Steffi mit zwei Frauen durch die Stadt laufen sehen. Karin Feitzinger (orangene Klamotten) und Martina Siebenhandl aus Wien sind bei der Fotokünstlerin zu Besuch. Der Grund: Ein Workshop. Die beiden Fotografinnen sind gerade im Atelier und schaffen an ihren Werken.

Künstlerin Schöne: "Wir arbeiten daran, wie Fotografie und die Darstellung den Sound einer Tageszeitung darstellen kann. Es ist total schwer, das passende Bild für das Papierrascheln zu finden." Und genau dieser Ansatz ist es, der sowohl die B2B- (Business zu Business-Fotografin) und die Porträt-Fotografin Siebenhandl nach Horb gelockt haben. Mal ein paar Tage etwas ganz anderes machen. Den Blick schärfen.

Die Abstraktion. Die Kopfarbeit und die Konzeption, um unsichtbare Dinge in ein Foto zu packen. Die Arbeit daran, ob jede Linie des Fotos das trifft, was Steffi Schöne meint. Die Künstlerin: "Ich bin an einer Arbeit dran, die in Horb entstanden ist. Es wird eine Serie aus Fotografien – in dem bisher größten Format, welches ich jemals gemacht habe." Diese Serie hat die Künstlerhausbewohnerin im November 2015 gestartet: "Aus einer flüchtigen Beobachtung hat sich die Idee entwickelt. Am Anfang hatte ich große technische Probleme, das umzusetzen. Jetzt habe ich mir die Lösungen durch Fleißarbeit am Rechner erarbeitet."

Worum es thematisch geht, verrät die Künstlerin noch nicht

Ein ganz normaler Prozess in der Arbeit der Fotokünstlerin. Schöne: "Ich fotografiere nicht, wie ich kann, sondern, wie es die Bildidee erfordert. Die Technik ordnet sich da der Idee unter."

Die Bilder: Sie sind so riesig, dass sie nicht mal ins Atelier passen, sondern auf dem Hof des Künstlerhauses die ersten Proben gemacht wurden. Worum es geht, will Steffi Schöne noch nicht verraten. Nur soviel: Es geht um einzelne Bildausschnitte, die zu einem großen Ganzen und Neuen vereinigt werden. Schöne: "Die Werke sind unvernünftig groß." Ab Januar nächsten Jahres sollen die Werke dann in Horb zu sehen sein.

Die Künstlerhausbewohnerin ist – das merkt man ihr im Gespräch an – sehr entspannt und zufrieden. Und die Workshop-Teilnehmerinnen Karin Feitzinger und Martina Siebenhandel können nachvollziehen, warum sich Schön nach der Reise durch die ganze Welt in Horb vorerst niedergelassen hat. Und hier offenbar richtig produktiv ist.

Feitzinger: "Horb ist kein Ort, wo ich sonst hinfahren würde. Die Menschen sind sehr offen und hilfsbereit hier. Man kann sich trotzdem zurückziehen, wenn mal will." Siebenhandel: "Das Gefühl ist schön in Horb, nicht dauernd in Beobachtung zu stehen wie in der Stadt. Man kann hier einfach frei arbeiten."

Und das inspiriert offenbar auch die Künstlerhausbewohner: Zuletzt sorgte Christoph Mügge mit dem "vermüllten Brunnen" am Marktplatz für Aufsehen (wir berichteten). Und zwei Tage nach dem Besuch von Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatt Elisabeth Kaiser ihre Abschiedsperformance im Kakteengarten gegeben. Und die Fotokünstlerin Schöne hat das Künstlerhaus dazu inspiriert, ein Riesen-Werk zu machen. Wir sind also gespannt!