Marco Krauth kann sein Horber Steakhouse wegen Wasserschäden seit einiger Zeit nicht mehr betreiben. Foto: Hopp

Marco Krauth weiß nicht, wie es weitergehen soll. Letzter Wasserrohrbruch ist knapp vier Wochen her.

Horb - Manchmal lässt einen das Unglück böse schmoren. Weil du nicht weißt, wie und wann es weitergeht. Das ist die Lage von Steak-Brater Marco Krauth.

Im Mühlgässle hat er sich vor zwei Jahren seinen Traum erfüllt: Der Metzger hat hier sein eigenes Steakhaus. Mit Lavagrill zaubert er vor den Gästen Rib-Eye, Rumpsteak und was alles noch so aus Fleisch geht. Krauth: "Eine Firma hat sogar ihr Weihnachtsessen bei mir auf Januar verlegt, weil ich im Dezember keine Termine mehr frei hatte. Der entscheidende Wendepunkt nach zwei Jahren Aufbauarbeit."

Ein doppelter Wasserrohrbruch stoppt ihn jetzt. Es ist genau 33 Tage her. Marco Krauth steht in seinem Steakhaus. Zeigt an die Decke. Die Balken über der Theke – braun vom Wasser. Die Paneele davor – durchgebogen. Unten steht ein Riesen-Ventilator und ein Luftentfeuchter. Krauth: "Ich lag schon im Bett. Da bekam ich einen Anruf aus dem Restaurant. Ein Mitarbeiter, der den Papiermüll rausbringen wollte, sah, wie das Wasser die Decke runtergelaufen ist. Ich habe sofort die Leute zusammengerufen und wir haben bis nachts um 1 Uhr geräumt. Das Wasser stand knöcheltief in der Küche." Der Gastronom war noch halbwegs entspannt. Weil nur ein Teil der Räumlichkeiten betroffen war. Doch am Samstagabend platzte die zweite Wasserleitung oberhalb des Steakhaus. Und diesmal war es ganz übel, so Krauth: "30 Gäste hatten reserviert. Ich konnte ihnen nur einen Gutschein in die Hand drücken. Das war echt bitter." Zweimal war in den Räumlichkeiten im ersten Stock ein Wasserrohr geplatzt. Der letzte Wasserrohrbruch ist knapp vier Wochen her. Und für den Gastronomen ist das hart. Er sagt: "Hier wird immer noch getrocknet. Ich weiß immer noch nicht, wie es weitergeht."

Eine schwere Zeit für Krauth. Der Gastronom: "Ich bin es seit 30 Jahren gewohnt, jeden Tag zu arbeiten. Als Metzger, als Gastronom. Dass ich jetzt gar nichts tun kann, das ist schon echt hart für mich." Durch den Wasserschaden musste er sein Kühlhaus räumen: "Da war Fleisch im Wert von 2000 Euro drin. Das musste ich dann entsorgen. Das hat mir echt wehgetan." Und immer wieder kommen Anrufe, so der Gastronom: "Ich will schon gar nicht mehr ans Telefon, doch klar – ich muss den Gästen leider absagen. Die kommen inzwischen sogar schon aus Stuttgart oder Weilimdorf, weil die Qualität hier offenbar einmalig ist."

Und er hofft natürlich, dass sich bald etwas im Steakhaus tut. Damit Gastronom Krauth endlich weiß, wann er den Anrufern sagen kann, dass es wieder lecker Fleisch in Horb gibt. Immerhin: Am Freitag kommt ein Architekt und will die Decke kontrollieren. Dann könnte Krauth wenigstens ein bisschen schlauer sein, wann sein Steakhaus wieder eröffnen könnte.