Das E-Bike ermöglicht für Freizeit und Beruf neue Mobilitätsmodelle. Foto: lassedesignen/ stock.adobe.com

Nächstes Jahr E-Bike-Leasing für Pendler geplant. Elektroantrieb bewältigt Steigungen mühelos.

Horb - Bei der großen Diskussion um die Parkplätze für Arbeitnehmer in der Kernstadt will OB Peter Rosenberger jetzt eine Öko-Alternative bieten: Die Job-Bike-Initiative!

Rosenberger will das Programm für E-Bikes im nächsten Jahr starten. Das sagte das Stadtoberhaupt dem Schwarzwälder Boten: "Wir sind gerade in den Überlegungen, im nächsten Jahr ein Job-Bike auf Basis der E-Bikes anzubieten. Dabei bieten wir Arbeitnehmern an, das E-Bike wie einen Geschäftswagen zu leasen. Dieser Leasingbetrag kann dann vom Bruttogehalt abgezogen werden und vermindert so die Abgabenlast. Damit kostet das E-Bike den Arbeitnehmer wesentlich weniger als der normale Preis. Bis zu 50 Prozent Ersparnis sind drin."

Die Firma Jobrad bietet solche Leasing-Modelle an. Auf deren Homepage gibt es eine Beispielrechnung. 3500 Euro Monatsbrutto, Steuerklasse 1. Das neue E-Bike kostet 2000 Euro. Wenn der Arbeitgeber die Mehrwertsteuer auf das Fahrrad beim Finanzamt abziehen darf, dann bleiben für den Arbeitnehmer monatlich 36,77 Euro Leasingrate für 36 Monate. Gespart sind in diesem Rechenmodell 588 Euro – 26 Prozent!

Das Konzept sei noch in der Entwicklung, betont Rosenberger. Das Stadtoberhaupt betont aber, dass dem Kunden mindestens zehn verschiedenen E-Bikes angeboten werden sollen. Rosenberger: "Wenn da einige mitmachen, dann werden wir auch in die Infrastruktur investieren."

Und damit könnte das Rathaus einen neuen Impuls setzen, damit Arbeitnehmer umweltfreundlich zur Arbeit kommen. Denn: Wer nicht so hart ist wie Caritas-Leiter Rüdiger Holderried, der mit dem normalen Fahrrad von Bildechingen in die Neckarstraße fährt und zurück, den dürften bisher die Steigungen wie die Bildechinger Steige abgeschreckt haben.

Wie aber Horbs "Ur-Grüne" Kristina Sauter beweist, ist diese Strecke mit dem E-Bike durch die Tretunterstützung des Elektromotors auch dann zu leisten, wenn man nicht mehr die Jüngste ist. Sie schafft es auch, mit ihrem Elektrofahrrad bis zum Biopunkt nach Pfalzgrafenweiler zum Einkaufen zu fahren. Mit dem Job-Bike könnten dann viele Arbeitnehmer dem Beispiel von Sauter folgen. 

Auch der angekündigte Ausbau der Infrastruktur für die E-Bike Fahrer macht Sinn. Denn: In Horb gibt es bisher – laut Landkreis Freudenstadt – vier Ladestationen für die Elektroräder: Camping Schüttehof, Gleis Süd, Neckarbad und der Tourist-Info. Andere Lokale bieten das Aufladen den E-Bike Gästen freiwillig an. Unterstellmöglichkeiten fehlen aber bisher. In den Activ-Arkaden soll einer der Räume auf dem Parkdeck allerdings für Fahrräder sein, wie Bauleiter Christian Gurbicz dem Schwarzwälder Boten bestätigt hat.

Zuletzt war dieser Raum allerdings noch durch die Restarbeiten am Einkaufszentrum durch Baumaterialien belegt. Auch ein Hinweis auf einen Rad-Abstellplatz fehlt bislang noch.

Die Job-Bike Initiative. Ein neuer Impuls, mit dem OB Rosenberger sein Engagement für die Radfahrer erhöht. Er hatte im OB-Wahlkampf angekündigt und danach auch bestätigt, dass er die Radweg-Verbindungen verbessern will. Das Stadtoberhaupt will vorschlagen, mit bis zu 100 000 Euro jährlich Feldwege zwischen den Ortsteilen zu optimieren. Und zwar so, dass die Fahrrad-Verbindungen besser und schneller werden.