Wegen Leserbriefen zu den geplanten Flüchtlingsunterkünften auf dem Hohenberg könnte es nun juristische Konsequenzen geben. Foto: Hopp

Strafanzeige wegen Flüchtlingsunterkunft-Leserbrief. Dettinger Frercks Hartwig sieht Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt.

Horb - Rep-Gemeinderat Martin Raible könnte Riesen-Ärger bekommen: Jetzt ermittelt der Staatsanwalt wegen "Volksverhetzung".

Der Dettinger Frercks Hartwig hat Strafanzeige gegen Martin Raible gestellt. Er sieht im Schreiben den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt. Das Aktenzeichen lautet 55/00123631 2016. Hartwig: "Ich habe die Strafanzeige vor Dreikönig gestellt. Jetzt habe ich die Bestätigung vom Polizeirevier Horb bekommen, dass das Verfahren eingeleitet wurde. Und die Staatsanwaltschaft in Rottweil ermittelt."

Der Coach und Konfliktberater aus Dettingen: "Als ich den abgedruckten Leserbrief in der Südwestpresse von Martin Raible gelesen habe, fiel mir auf, dass er sehr oft das Wort ›Asylant‹ benutzt. Ersetzt man dieses Wort durch ›Muslim‹ oder ›Jude‹, bekommt das einen ganz anderen Klang. Ich empfinde das als sehr hetzerisch gegen eine andere Bevölkerungsgruppe. Ich möchte jetzt durch die Staatsanwaltschaft geklärt wissen, ob mein Eindruck richtig ist."

Hartwig selbst hat sich früher in der Horber Friedensinitiative engagiert. Und er tritt immer noch für Toleranz ein. Muss sich dafür in Facebook – so zeigen Screenshots – in Kommentaren beschimpfen lassen.

Beispielsweise nennt Stadtrat Hermann Walz (ULH) in einem Kommentar den Dettinger Hartwig einen "Irren". Hartwig kommentiert die Äußerung von Walz: "Das sehe ich entspannt. Auch wenn Herr Walz mich für ›irre‹ hält, denke ich, es ist besser, freundlich miteinander umzugehen."

Der Riesen-Ärger. Ausgelöst durch einen Leserbrief, der sowohl die Südwestpresse als auch den Schwarzwälder Boten erreichte. In unserer Zeitung wurde er aufgrund großer Bedenken nicht veröffentlicht. Rep-Gemeinderat Raible schreibt darin beispielsweise: "Kann sich eine Frau, der in der Dämmerung auf ihrer Gehwegseite mehrere Asylanten entgegenkommen, sicher fühlen?" Jetzt ermittelt der Staatsanwalt.