Soziales: Björn Steiger Stiftung macht Grundschüler fit für Situationen, in denen es auf schnelle Hilfe ankommt

Bereits seit 2005 besuchen Multiplikatoren der Björn Steiger Stiftung mit ihrem roten Plüsch-Kobold "Sani Sanelli" Grundschulen und geben den Kindern praktische Tipps zum Verhalten im Notfall.

Horb. Mit dem Merkspruch "112 – Hilfe eilt herbei" können sich die Kinder die Telefonnummer, die sie wählen müssen, wenn etwas passiert ist, gut einprägen. Am Dienstagmorgen waren Anna Eberchart von der Björn Steiger Stiftung und die Multiplikatorin von "Sani Sanelli" für Süddeutschland, Birgit Sturm, mit dem roten Kobold in der Berthold-Auerbach-Grundschule in Nordstetten zu Gast. Auch Landrat Klaus Michael Rückert und Bürgermeister Ralf Zimmermann waren bei dem Termin zugegen, als die beiden ersten Klassen an der Reihe waren. Rückert sagte, er sei zutiefst überzeugt von der Sache, dass man schon den Grundschülern das Verhalten im Notfall näherbringt und die Kinder dann vielleicht auch zu Hause davon erzählen.

Als zweiter Schritt ist geplant, sich an größere Schüler ab der 7. Klasse zu wenden, die dann im Rahmen der Initiative "Retten macht Schule" auch lernen, wie man einen Herztod erkennt und Wiederbelebungsmaßnahmen üben. Inzwischen gibt es in jedem Ortsteil von Horb AED-Geräte (Automatisierter Externer Defibrillator) zur Wiederbelebung, jeweils an gut zugänglichen, zentralen Orten.

Auf den Vorschlag den Finger unter die Nase zu halten, folgte sofort ein vielstimmiges "Iiih"

Um kurz nach 9 Uhr waren die beiden ersten Klassen in einem Klassenzimmer versammelt. Nachdem einigermaßen Ruhe eingekehrt war und der rote Kobold auf dem Lehrerpult postiert war, konnte es losgehen. "Wir üben heute ein bisschen, wie man einen Notruf absetzt und was bei einem Notfall der Reihe nach zu tun ist", erklärte Birgit Sturm, zum Beispiel wenn ein Kind auf dem Schulhof umkippt oder der Oma etwas passiert. Spielerisch führte sie die Kinder an die Vorgehensweise und was dabei zu beachten ist, heran. Zunächst sollte man schauen, was passiert ist und ob der Verletzte ansprechbar ist. Schwieriger war schon die Frage, wie man prüfen kann, ob jemand, der ohnmächtig ist, noch atmet. Auf den Vorschlag der Multiplikatorin, den Finger unter die Nase zu halten, folgte sofort ein vielstimmiges "Iiih". Als zweiter Schritt sollte die Nummer 112 gewählt werden. Dieser Notruf gilt europaweit. Einige Kinder kannten die Nummer schon. Wichtig beim Absetzen des Notrufs ist, dass man erklärt, was passiert ist, wie viele Verletzte es gibt und man genau sagt, wo man sich befindet, mit Angabe von Namen und Adresse. Bis der Krankenwagen kommt, kann das Kind schauen, ob es einen Erwachsenen findet, der helfen kann, und sich so aufstellen, dass der Rettungswagen gleich weiß, wo er hin muss. Am Ende hatten die Kinder viel gelernt und hatten noch Gelegenheit, Fragen zu stellen.

Die Björn Steiger Stiftung stellt den Schulen das komplette Lehrmaterial zur Verfügung, mit Anleitung zur Umsetzung im Unterricht, Handyattrappe zum Üben des Notrufs und natürlich mit dem Plüsch-Kobold "Sani Sanelli".