Soziales: "Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut" wird auch im Kreis begangen

Freudenstadt/Horb. Zahlreiche Länder begehen im Oktober zum 23. Mal den "Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut". In der Markthalle in Horb findet hierzu am Montag, 24. Oktober, ein Solidaritätsessen statt. Einige kommunale und kirchliche Vertreter werden auch anwesend sein.

Seit 1992 beteiligen sich regierungsunabhängige Organisationen an dieser internationalen Bewegung. Ziel ist es, ausgegrenzten und Not leidenden Menschen Gehör zu verschaffen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

In Deutschland, einem der reichsten Länder der Welt, leben Millionen Menschen in Einkommensarmut oder sind unmittelbar davon betroffen.

Im Landkreis Freudenstadt beziehen rund 2800 Menschen Hartz IV-Leistungen.

In Deutschland und hier im Landkreis muss niemand Hunger leiden. Dennoch haben die Menschen, welche in Armut leben, erhebliche Einschränkungen im Vergleich zu den Menschen, die über ein ausreichendes Einkommen verfügen. Wer arm ist, muss einen Großteil seines Geldes für die elementaren Lebensbedürfnisse ausgeben.

So bleiben für den Kauf von Lebensmitteln nur wenige Euro am Tag. Gesunde Lebensmittel werden so zu Luxusgütern, die sich die Betroffenen nur selten leisten können. Auch eine Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben ist praktisch nicht möglich, weil dieses immer mit Kosten verbunden ist.

Das katholische Dekanat Freudenstadt und die evangelischen Dekanate im Landkreis Freudenstadt unterstützen laut einer Pressemitteilung seit vielen Jahren mit den Tafelladenkisten den Tafelladen Carisatt in Horb und das StattLädle in Freudenstadt. Unter dem Motto "Teilen – schmeckt beiden" rufen die Christen Bürger auf, zu teilen und ein wenig an die Menschen abzugeben, die weniger haben.

Jeder Euro, den Menschen bei einem Einkauf im Tafelladen sparen, kann für etwas anderes ausgegeben werden.

Das katholische Dekanat Freudenstadt ruft dazu auf, Veranstaltungen so zu planen, dass sie auch finanziell möglichst barrierefrei sind. Wie bei den ökumenischen Vesperkirchen in Horb und Freudenstadt kann auch bei anderen Veranstaltungen eine Spendenbox "Jeder gibt was er kann" die Kasse ersetzen. Dies ist nur ein kleiner Schritt, um Menschen mit einem schmaleren Geldbeutel Teilhabe zu ermöglichen.

"Egoismus oder Individualismus könnten eine bewohnbarere Welt nicht aufbauen, sondern eine Kultur der Solidarität. Dazu gehöre, im anderen nicht einen Konkurrenten oder eine Nummer zu sehen, sondern einen Bruder", sagt Papst Franziskus. Gleichzeitig ruft er alle Christen dazu auf: "Werdet nicht müde, für eine gerechtere und solidarischere Welt zu arbeiten."

Das katholische Dekanat Freudenstadt ruft alle Menschen guten Willens auf, sich für eine sozialere und gerechtere Welt einzusetzen.