Die Fortbewegung mit der Rauschbrille ist gar nicht so einfach. Foto: Karjoth Foto: Schwarzwälder-Bote

Präventionsprogramm der Polizei eine lehrreiche Veranstaltung / Spaß ist aber auch dabei

Von Gerd Karjoth

Horb. Lustig aber auch nachdenklich ist es für 40 Soldaten – allesamt Fahrer – in der Hohenbergkaserne zugegangen.

In Zusammenarbeit mit der Kreisverkehrswacht Freudenstadt waren vier Polizeibeamte von der Polizeidirektion Freudenstadt mit ihrem Präventionsprogramm "Alkohol – Geschwindigkeit – Drogen" auf Einladung von Stabsfeldwebel Charalambros zu Gast. Es war die letzte dieser Art, da der Standort Horb bekanntlich aufgelöst wird.

Karl Müller, Geschäftsführer der Kreisverkehrswacht und Polizeibeamter der Polizeidirektion Freudenstadt, hatte mit seinen Kollegen Matthias Klumpp, Wolfgang Franz und Michael Scheuermann aus dem Bereich Verkehrsprävention ein Programm parat, das die Teilnehmer aufmerksam mit den unterschiedlichsten Reaktionen verfolgten.

Zwei Gruppen stellten sich den Aufgaben im Bereich Reaktionsschnelligkeit, Geschicklichkeit und Genauigkeit. Mit einer sogenannten Rauschbrille wurde das Verhalten bei 0,8 Promille bei Nacht, 1,3 Promille bei Tag und 1,3 bis 1,5 Promille in der Dämmerung simuliert. Es galt, mit ihr einen Parcours zu bewältigen. Hier waren Slalomlaufen, Übersteigen eines Hindernisses, Fangen eines Tennisballes und das Öffnen und Schließen einer Tür mit einem am Boden liegenden Schlüssel gefragt. Wenn auch manchmal ein lustiger Bewegungsablauf dabei herauskam – schonungslos wurden die Folgen des Alkoholgenusses aufgezeigt. Auch bei der Genauigkeitsüberprüfung ging es nicht so flott wie in nüchternem Zustand. Hier mussten Schrauben der verschiedensten Größen in die dazu passenden Gewinde bugsiert werden. Der zweiten Gruppe wurde auf erschreckende Weise die Folgen des Drogen- oder Alkoholgenusses sowie erhöhter Geschwindigkeit im Straßenverkehr in einem Vortrag mit Bilderdokumentation, hinterlegt mit Bildern von Unfällen im Kreis Freudenstadt und kleinen Filmen, vor Augen geführt. Besonders erschreckend war die letzte Sekunde, bevor ein Auto auf ein Hindernis auffährt. Michael Scheuermann: "Wir sind alle Menschen und jeder macht Fehler. Wir sind alle keine Heiligen. Der schlimmste Tag im Leben ist, wenn Eltern ihre Kinder zu Grabe tragen und der alkoholisierte Fahrer lebt." Die Teilnehmer fanden die Übungen komisch und anstrengend. Zum Schluss des Präventionstages hatten sie einiges gelernt: "Das habe ich so nicht geglaubt. Jetzt verstehe ich auch das Alkoholverbot am Arbeitsplatz, selbst am Morgen danach."