Von der Theorie zur Praxis: Eigenkonstruktion und Projektabschluss der Studierenden der DHBW endet im Wasser

Von Alfred Binder

Horb. Bei der Terminierung des Projektabschlusses "Selbstgebaute Boote zu Wasser lassen" der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) konnte man nicht wissen, dass der sonst so gemütlich dahinplätschernde Neckar am Montagvormittag zum reißenden Gewässer geworden war.

Und darum ging’s: 70 Studierende im dritten Semester des Studienganges Wirtschafts-Ingenieurwesen bekamen im Rahmen der Vorlesung zum Thema Projektmanagement die zunächst nicht allzu schwer scheinende Aufgabe gestellt, in Projektteams von jeweils sieben Personen ein Boot zu entwerfen und zu bauen, das den Neckar im Bereich der DHBW überqueren kann und dabei maximal 20 Meter rechts oder links vom gegenüberliegenden Zielpunkt das Ufer erreicht.

Die zehn Teams mit je sieben Studierenden wurden aus drei Kursen zusammengemixt, um sich kursübergreifend und auch außerhalb der Vorlesungszeit kennenzulernen und möglichst positiv und zielführend zusammenzuarbeiten.

Fünf Euro für Material pro Person muss für die Aufgabe reichen

Pro Person standen fünf Euro zur Materialbeschaffung zur Verfügung. Ziel des Projekts war, das theoretische Wissen aus der Vorlesung Projektmanagement in die Praxis umzusetzen und in einem detaillierten Projektbericht festzuhalten.

Federführend geleitet wurde das gesamte Projekt von Professorin Katja Stamer. Die Horberin hatte nach dem Abitur am Martin-Gerbert-Gymnasium Außenwirtschaft in Reutlingen studiert und nach einem vierjährigen Aufenthalt in Chicago/USA hat sie noch ein Masterstudium in Organisation und Führung angehängt und einen Studienabschluss in Training und Development gemacht.

An der Ruhr Universität in Bochum promovierte sie in Arbeits- und Organisationspsychologie und seit 1. Juli dieses Jahres ist Katja Stamer nun DHBW-Professorin am Campus Horb.

Zu Beginn der Aktion am Neckar waren Studierende und Professoren noch guter Dinge, als dann die ersten zwei Boote der starken Strömung zum Opfer fielen, eines war in Richtung Mühlen unterwegs und das andere ist mitten im Neckar regelrecht abgesoffen, gab’s doch die eine oder andere Sorgenfalte zu erkennen. Da waren in den meisten Fällen viel Hirnschmalz und einige Arbeitsstunden umsonst gewesen. Die Natur lässt sich halt mit noch so guter Theorie nicht bezwingen.