Lehrer, Schüler und Vertreter der Stadtverwaltung mit OB Rosenberger an der Spitze feierten den neuen Chemieraum in der Gemeinschaftsschule. Fotos: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Neuer Naturwissenschaftsraum in der Gemeinschaftsschule. Rathaus investiert 350.000 Euro.

Horb - Lehrer Timo Griesinger brennt erst den Fünf-Euro-Schein von OB Peter Rosenberger ab. Lässt es dann mit Wasserstoff richtig knallen. Chemieunterricht, wie er sein sollte.

Immerhin: Der Schein stinkt schön, ist aber noch ganz. Damit feiert die Gemeinschaftsschule ihren neuen Super-Chemieraum.

Rektor Götz Peter hat ihn jetzt eingeweiht. Peter: "Eine Schülerin sagte, als sie vorhin hier reinkam: Boah, ist das cool hier. Der Boden sieht aus wie im Gymnasium!"

Und auch Rektor Heiner Kist von der Realschule ist ganz neidisch: "So einen tollen Chemieraum haben wir nicht. Insbesondere die Abzugseinrichtung, wo die Schüler von allen Seiten sicher den Versuchen des Lehrers zuschauen können, fehlt uns."

Aber Gott sei Dank hat Kist den Schlüssel zum neuen Fachraum.

Er wird – so freundschaftlich wie er mit Götz Peter verbunden ist – den neuen naturwissenschaftlichen Raum auch zur Verfügung gestellt bekommen.

Das Rathaus hat 350 000 Euro investiert – allein für diesen neuen Chemie- und Experimentierraum. Dazu kommt noch ein Anbau für die Realschule, wo unter anderem das Theater üben kann. Und ein neuer Klassenraum.

OB Rosenberger: "Das sind insgesamt 131 Quadratmeter neue Bildungslandschaft. Als Heiner Kist den neuen naturwissenschaftlichen Raum gesehen hat, hat er sofort einen Antrag gestellt. Wir kriegen das hin – ich weiß nur nicht wann. Immerhin hat er schon den Schlüssel."

Der neue naturwissenschaftliche Raum an der Gemeinschaftsschule. Lehrerin Annekathrin Scharf hat ihn in den Oster- und Pfingstferien eingeräumt.

Sie sagt: "Wir können hier die neuesten Sicherheitsstandards erfüllen. Die Chemikalien können sicher gelagert werden, bei den Tests mit den Schülern hat sich gezeigt, dass jeder die Lehrerversuche im Abzugsraum sehen kann. Und jeder Schüler hat seine Station am Tisch: Mit Gasanschluss, Wasser und Strom. So können auch die Schüler sicher ihre Versuche machen. Zur Not gibt es hier vorne den Notauschaltknopf – ein Druck, und überall ist das Gas aus."

Wie OB Rosenberger erzählt, ist das wohl auch sinnvoll. Das Stadtoberhaupt: "Neulich hat die Feuerwehr an der Grundschule Nordstetten einen Explosionsversuch gemacht. Da mussten wir dann Deckenplatten austauschen. Das hatte aber den Vorteil, dass viele Jungs und Mädels, die dabei waren, jetzt der Jugendfeuerwehr beitreten wollen."

Und jetzt können es die Schüler richtig (und sicher) krachen lassen. Rektor Peter: "Bis zu den Sommerferien läuft noch die Testphase. Im neuen Schuljahr wird der neue Naturwissenschaftsraum dann in alle Unterrichtspläne mit eingebaut."

Der neue Chemieraum. Ein kleiner Baustein für die Bildungsoffensive, die dem Innocentre auf dem Hohenberg und der Hector-Akademie mit Sitz in Horb weiter durchstarten soll (wir berichteten).

Rosenberger berichtet: "Ich war gerade im technischen Gymnasium. Firmen wie Lauffer und Bosch haben gesagt, dass allein hier in der Region 800 Stellen im technischen Bereich frei sind. Und wenn der Vertreter von Südwestmetall sagt, dass der Durchschnittsverdienst in dieser Berufssparte bei 65 000 Euro liegt – ohne Vorstände – ist das hoffentlich eine weitere Motivation für die Schülerinnen und Schüler, sich für Naturwissenschaften zu interessieren."

Und Annekarthrin Scharf ist schon ganz scharf darauf, den neuen Chemieraum für die Hector-Akademie zu nutzen, wie Rektor Peter erzählt. Bei der Hector-Akademie können Grundschulkinder Extra-Kurse am Wochenende oder in der schulfreien Zeit besuchen, wenn sie Lust auf Naturwissenschaften haben. Da gibt es also in der Gemeinschaftsschule was zu feiern.

Auch für Nadine Rötscher. Die Schülerin der Gemeinschaftsschule hatte es beim Casting der Superkidz im Europa Park-Rust unter dem Coaching von Conny Conrad geschafft, unter die fünf besten zu kommen, wie Rektor Peter erzählt.

Ohne Mikrofon, nur mit Sound vom Handy, füllt sie mit ihrer Stimme und dem Song "All of me" von John Legend den brandneuen Raum. Hört sich also so an, als ob neben der Chemie auch die Akustik stimmt.