Beim Tag der offenen Tür am MGG zeigen Schüler verrückte Experimente – und wie sie zusammenstehen

Von Jürgen Lück

Horb. Wenn den Schülern freie Bahn gelassen wird, dann zeigt sich, was in ihnen steckt. Lustige Ideen, verrückte Experimente und jede Menge Hilfsbereitschaft. Der Tag der offenen Tür im Martin-Gerbert-Gymnasium.

Rahel steht im Raum PH 2. Teelichter brennen. Sie hat eine Art Grillzange in der Hand mit Schokolade. Sagt: "Wir machen hier verrückte Experimente. Hier testen wir, wie gut Schokolade brennt." In der Tat: Der Brocken brennt so ähnlich wie ein Grillanzünder, dafür tropft die verbrannte, schwarze Masse auf den Metallteller. Lustig, wenn hier nicht Kalorien, sondern Schokolade verbrannt werden.

Im Raum Bio 2 stehen Simon und Bernd. Simon hat was Glibberiges in der Hand, legt es auf den Teller. Quietschorange Spaghetti aus der Molekularküche. Er grinst: "Weil der O-Saft nicht genug Geschmack gegeben hat, haben wir Tri-Top Sirup genommen."

In der Schulbibliothek bitten Sherlock Holmes und Inspektor Lestrate zur Vorspeise: Unter den Augen von Lehrer Harald Marks zeigt die Bibliotheks-Gruppe eine Szene aus dem Stück, welches sie gleich im frisch sanierten Musiksaal vorführen werden.

Marks: "Die Bibliotheks-Gruppe hat sich das überlegt, um die Schüler auf die Bücher, die in den Regalen stehen, aufmerksam zu machen. Toll, dass die Abiturienten, die eigentlich schon weg sind von der Schule, die Gruppe hier unterstützt haben."

Und das ist genau das, was Rektor Georg Neumann in seiner Begrüßungsrede meinte: "Der Tag der offenen Tür hat nicht nur eine Außenwirkung, bei denen die Schüler zeigen können, was sie in den Projekttagen erarbeitet haben. Sondern auch eine Innenwirkung, weil Schüler miteinander etwas entwickeln, die sonst durch die verschiedenen Klassenstufen nicht miteinander arbeiten."

Und das wird auch gleich am Steg vor der Schule bewiesen. Kameradschaft und HIlfsbereitschaft.

Hier angelt Hellmut Wirth vom Fischerei-Verein Horb mit den Kids, die schon mit den Füßen im Wasser planschen. Und einer ruft: "Wir hoffen drauf, dass er was fängt." Wirth und sein Angelverein hatten vorher einen Vormittag lang den Schülern erklärt, was es mit Angeln, Naturschutz und dem Neckar auf sich hat.

Wirth: "Ich weiß nicht, ob was beißt. Das liegt aber nicht an den Schülern, sondern wohl eher an den Nachwirkungen des Hochwassers."

Gut 30 Minuten später Alarm. Plötzlich hat ein Kind hinter dem Angler Blut am Kopf. Die Lehrerin ruft: "Wo sind hier Schülersanitäter?" Sofort rücken Elias und Dominik mit Verbandsmaterial an und versorgen den Verletzten.

Die Lehrerin: "Toll, dass die Mädels gleich gesagt haben, dass es Deppen gibt, die das per Smartphone noch fotografieren müssen."

Als die ersten Retter weg sind, bricht plötzlich ein bleich geschminktes Mädel zusammen. Ein, zwei Rufe der Lehrerin: "Wo sind die Schülersanitäter?" Und schon wird die Zusammengesackte von einer Gruppe Mädchen umringt und verarztet.

Sieht so aus, als ob man beim MGG nicht nur für die Schule lernt...