Dorfkern: Begehung des Gebiets soll die Möglichkeiten der baulichen Verschönerung anschaulich machen

Die Aufnahme Mühringens ins Sanierungsprogramm ist jetzt zwei Jahre her. Es läuft noch sechs Jahre – doch nach dem anfänglichen Interesse sind die Hausbesitzer momentan eher zurückhaltend.

Horb-Mühringen. Am Anfang sei das Interesse groß gewesen, berichtete Ortsvorsteherin Monika Fuhl. Damals meldeten 16 Personen ihr Interesse an. Drei sind dabei, zu sanieren, einer ist fast fertig. Dann stagnierte es.

Deshalb sollte jetzt etwas passieren, damit die Leute sehen, es geht etwas – meint Fuhl. Wolfgang Kronenbitter , städtischer Fachbereichsleiter Recht und Ordnung, möchte im Frühjahr zu einer Begehung des Sanierungsgebiets mit Bürgern und dem Ortschaftsrat aufbrechen. Fuhl hofft, dass man dadurch die Leute wach rütteln und zeigen kann, welche Chancen sich hier für Mühringen bieten.

Zum Sanierungsgebiet gehört der gesamte Ortskern, das Dehnergelände und das Gelände beim Autohaus Schimmler sowie die Burgstraße, Frundeckstraße und die Oberdorfstraße. Ein ganz wichtiger Punkt, mit dem der Erfolg des Sanierungsprogramms steht und fällt, ist laut Monika Fuhl die Sanierung des Ortskerns. Gedacht ist hier an barrierefreies, altersgerechtes Wohnen im Dorfkern. Die Leute sollen die Möglichkeit haben, auch wenn sie älter werden, in ihrer gewohnten Umgebung bleiben zu können. Es geht dabei nicht um betreutes Wohnen. Investoren, die an dem Projekt Interesse zeigen, gibt es, aber es ist noch nichts in trockenen Tüchern. Die Ortsvorsteherin verdeutlichte, was der kleine Ort alles zu bieten hat. Neben einer Hausärztin und einem Zahnarzt gibt es eine Homöopathie-Praxis, eine mobile Fußpflege und zwei Friseure. Im Dorfladen bekommt man alles für die Grundversorgung und Zeitschriften. Im Laden ist auch eine ganztägig geöffnete Poststelle. Denen, die nicht mehr gut zu Fuß sind, wird die Ware auf Wunsch auch ins Haus geliefert. Mühringen hat einen Getränkemarkt, und zweimal die Woche kommt ein Bäckerwagen. Die ortsansässige Brennerei für Schnaps und Liköre verkauft auch italienische Spezialitäten und Weine. Der Kindergarten ist sehr gut ausgestattet und wurde als "Haus der kleinen Forscher" ausgezeichnet. Nicht zu vergessen, der neue Spielplatz, der am Schmotzigen endlich seinen Namen bekommen soll.

Einziger Teilort mit einer deutlichen Zunahme der Einwohner

Fuhl sprach von einer guten Wohnqualität im Ort. Das Vereinsleben mit seiner guten Jugendarbeit könne sich sehen lassen. Mühringen habe als einziger Teilort eine Zunahme der Einwohnerzahl zu verzeichnen. Seit 2013 ist die Zahl um 46 Einwohner gestiegen. Ein Teil des Ortes ist schon mit relativ schnellem Internet versorgt, was noch weiter verbessert werden wird. Hier kann man zurzeit mit 16 000 M-Bits online gehen. Für den Rest und das Gewerbegebiet soll das Glasfasernetz noch in diesem Jahr ausgebaut werden. Demnächst wird ein Flyer mit überregionalen Wanderwegen in Richtung Zollernalb und Richtung Starzach herauskommen. Der Radexpress fährt jeden Sonntag von Ostern bis in den Spätherbst. Die HZL wirbt für ihren Radexpress mit schönen Wanderwegen. Natürlich wird das Ganze noch interessanter, wenn man durch den Anschluss an den Neckartalradweg einmal ein komplettes Radwegenetz bieten kann. Nur zehn Minuten braucht man von Mühringen bis zum nächsten Autobahnanschluss, und trotzdem bekommt man vom Verkehrslärm nichts mit.

Am 1. April findet die Stadtteilkonferenz zum Masterplan 2050 für Mühringen statt. Fuhl hofft, dass dann auch viele junge Menschen teilnehmen werden, wenn es um die Fragen geht, was das Leben für junge Menschen im Dorf lebenswert macht, und was sich die Mühringer für die Zukunft wünschen. Monika Fuhl geht das Ganze mit dem ihr eigenen Elan an. Die Sanierung des Ortskerns ist für sie dabei ein Leuchtturmprojekt, das den Leuten zeigen soll, es geht etwas im Ort. Sie habe ein sehr gutes Gespräch mit Oberbürgermeister Peter Rosenberger gehabt, berichtete Fuhl und betonte, dass der Oberbürgermeister sie in diesen Fragen sehr unterstütze.