SPD-Kreisrat Lipp: Bahnchef Grube ist Meister der Verschleierung

Waldachtal/Horb. Zum Auftritt von Bahnchef Rüdiger Grube beim "fischerforum" in Waldachtal nimmt der SPD-Kreisrat und frühere Landtagskandidat Axel Lipp Stellung. Rüdiger Grube, so Lipp, sei ein Meister der schönen Worte und der Verschleierung.

Der Bahnchef habe die Kostenrisiken des Projekts Stuttgart 21 verharmlost und zudem die negativen Auswirkungen von S 21 auf die Umsetzung von anderen Bahnprojekten im Land verschwiegen.

Als Beispiel nennt Lipp die Gäubahn: "Seit Jahren warten wir auf den zweigleisigen Ausbau der Abschnitte zwischen Horb und Neckarhausen, Rottweil und Tuttlingen sowie zwischen Rietheim und Wurmlingen, um die Fahrtzeiten deutlich zu verkürzen." Ursprünglich sei die Realisierung der Strecke Horb-Neckarhausen in den Jahren 2013 und 2014 vorgesehen gewesen. Die Gäubahn-Anlieger hätten sich bereits im März 2008 bereit erklärt, die Planungen des Ausbaus mit 360 000 Euro aus den kommunalen Haushaltskassen vorzufinanzieren.

Seit kurzem wisse er, dass mit dem Ausbau der Gäubahn nicht vor 2019 zu rechnen sei, so Lipp. Dies sei bei einem Gespräch der Bahn AG mit der SPD-Landtagsfraktion am 22. September in Tuttlingen deutlich geworden. Man könne statt dem Jahr 2019 auch genauso gut "den Sankt-Nimmerleinstag" oder "die übernächste Eiszeit" als Beginn für den Ausbau der Gäubahn angeben, meint Lipp.

Besonders die glühenden Verfechter des Prestigeprojekts Stuttgart 21 aus dem Kreis Freudenstadt, zu denen für Lipp neben dem Unternehmer Klaus Fischer der Freudenstädter Landrat, die beiden CDU-Oberbürgermeister im Kreis sowie der Europaabgeordnete Michael Theurer gehören, würden der Region verkehrspolitisch mit ihrer Pro-Haltung zu S 21 einen "Bärendienst" erweisen.

Am 27. November, so Lipp, könne mit einem "Ja zum Ausstieg aus S 21" Schlimmeres für die verkehrspolitischen Interessen des Landkreises verhindert werden.