Glück im Unglück: Beim Zusammenstoß eines Lasters mit einem Zug am 10. September entstand hauptsächlich Sachschaden. Nun gibt es neue Ermittlungsergebnisse. Foto: Lück

Ergebnisse zum Zugunglück: Lkw bewegte sich mit langsamer Geschwindigkeit über Bahnübergang. Ermittlungen dauern an.

Horb - Der schreckliche Zusammenstoß zwischen einer Regional-Stadtbahn und einem Lastzug – langsam bekommen die Ermittler mehr Erkenntnisse.

Polizeisprecher Thomas Sebold vom Polizeipräsidium Tuttlingen: "Ein Ermittlungsbericht der Bundespolizei steht noch aus, so dass nicht alle Fragen, die die Polizei betreffen, beantwortet werden können."

Die Frage, ob der Lkw-Fahrer (60) möglicherweise das Blinklicht nicht gesehen hat, könne man deshalb auch noch nicht beantworten. Fakt ist aber, so der Polizeisprecher: Zum Zeitpunkt des Unfalls "bewegte sich der Lastzug mit langsamer Geschwindigkeit über den Bahnübergang."

Verkehrsexperte Franz Schilberg aus Bergisch-Gladbach hatte im Schwarzwälder Boten die Frage der ungünstigen Streckenführung gestellt. Er hielt es durchaus für möglich, dass sich der Lkw-Fahrer auf die Kurve hinter dem Bahnübergang konzentriert habe. Er hatte weiter die Frage gestellt, ob die Zeit, wo das Blinklicht an geht, möglicherweise zu kurz sei. 

Und das erste Ermittlungsergebnis der Polizei widerspricht diesen Thesen nicht. Doch was dabei rauskommt, ist noch unklar. Der Polizeisprecher: "Wie lange die polizeilichen Ermittlungen noch andauern, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden."

Der Lkw-Fahrer hatte übrigens – ebenso wie die Passagiere – Glück im Unglück. Der Polizeisprecher: "Dem Fahrer des Sattelzugs geht es wieder gut. Er hat sich glücklicherweise, wie auch der Zugführer, nur leichte Verletzungen zugezogen. Er befand sich nur einen Tag im Krankenhaus."

Vor knapp zwei Wochen, am Donnerstag, 10. September, war der Zug zwischen Freudenstadt und Eutingen gegen 12.45 Uhr mit einem Lastzug zusammengeprallt. Zunächst meldete die Polizei acht Verletzte. Doch im Krankenhaus stellte sich heraus: Alles nur leicht. Für Horbs OB Peter Rosenberger sei Horb knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt. Das Glück: Der Zugführer leitete sofort die Notbremsung ein, seine Fahrerkabine prallte auf den kaum beladenen Hänger.