Andreas Hasselmann vom Malteser Hilfsdienst in Offenburg war nach Ahldorf gekommen, um den neuen Defibrillator des Vereins und seine Handhabung genauer zu erklären. Foto: Tischbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Erste Hilfe: VF Ahldorf hat dank Spenden einen Defibrillator / Andreas Hasselmann von den Maltesern informiert über Anwendung

Der plötzliche Herztod fordert jedes Jahr mehr Opfer als alle anderen Todesursachen. Auch junge Sportler, die zum Beispiel eine Viruserkrankung nicht richtig auskuriert haben, sind auf dem Platz schon einfach umgefallen.

Von Marion Tischbein

Horb-Ahldorf. Wenn dann ein Defibrillator schnell zur Verfügung steht, sind die Überlebenschancen gut.

Wie wichtig diese schnelle Hilfe sein kann, hatte der Vorsitzende des FV Ahldorf, Alexander Buße, gesehen. Er erlebte den Defi in Aktion, als ein Theaterschauspieler in Altheim auf der Bühne zusammenbrach.

Anwender braucht keine spezielle Schulung

Da kam ihm die Idee, dass so ein Gerät auch im Sportheim greifbar sein sollte. Seit der vergangenen Hauptversammlung stand nun eine Spendenkasse auf der Theke. Ein Großteil kam von Opa (Harald) Brendle, der das Geld spendete, das er als Busfahrer der Fußballer bekam. Den Rest der Kosten von 1500 Euro übernahm der Verein. Jetzt wurde der Defibrillator geliefert und hängt gut sichtbar neben der Eingangstür zum Sportheim.

Am Montagabend war Andreas Hasselmann vom Malteser Hilfsdienst in Offenburg nach Ahldorf gekommen, um das Gerät und seine Handhabung genauer zu erklären. Wahrscheinlich ist der FV Ahldorf der erste Verein im Umkreis, der einen eigenen Defibrillator angeschafft hat. Hasselmann ist im Hauptberuf Krankenpfleger, seit vier Jahren Ausbilder bei den Maltesern und MPG Berater für AEDs (Automatische Externe Defibrillator). "Keine Angst vor Defibrillatoren. Man kann eigentlich nichts falsch machen", versicherte er den Anwesenden erst einmal. Bei den Elektroschockern, die im Krankenhaus zum Einsatz kommen, muss der Anwender speziell in EKG geschult sein. Mit dem Defi ist jeder in der Lage, schnell zu helfen. Bei diesen Defibrillatoren ersetzt ein Mikrochip den Arzt und zeigt dem Anwender genau an, was zu tun ist. Bei Herzstillstand sind die Überlebenschancen bei schnellem Einsatz des AEDs sehr gut.

Hasselmann erklärte das richtige Verhalten bei einer leblosen Person, die nicht reagiert und nicht atmet: Rettungsdienst alarmieren und Gerät durch Drücken des grünen Knopfes in Gang setzen. Dann werden die Elektroden angelegt. Der Defi unterscheidet, welche Art von Herzrhythmusstörung vorliegt und man folgt den Anweisungen. Mit guten Erfolg defibrillierbar ist Kammerflimmern. Hier sagt das Gerät: "Schock empfohlen." Nicht defibrillierbar ist der Patient bei Aystolie, wenn, wie man es aus Arztserien kennt, ein gerader Strich auf dem Monitor erscheint. Dann zeigt das Gerät an: "Kein Schock." Dann hilft nur noch die Herzdruckmassage, bis der Rettungsdienst vor Ort ist.