Ein buntes Narrenvolk wohnte der TSV-Fasnet in Dettingen bei – und durfte atemlose Akrobatik bewundern. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: TSV präsentiert "ausgewogenes und harmonisches" Programm / Straubinger zeigt sich in Hoch-Form

Von Eberhard Wagner

Horb-Dettingen. Die traditionelle Sportler-Fasnet des TSV Dettingen am Freitag wurde für alle Akteure zu einem vollen Erfolg. Akrobatik, Sketche, Klamauk und das beliebte Ratespiel "Wer wird Millionär" standen in der gut besuchten Gymnastikhalle auf dem Programm. TSV-Chef Peter Straubinger "rockte" die "Bütt" und gab ein glanzvolles Beispiel eines waschechten "Bruddlers".

TSV-Vize Harry Pfost war auch in diesem Jahr wieder als Moderator gefragt. Dem folgenden, abwechslungsreiches Programm wohnte auch das "Prinzenpaar Bruno und Inge vom Kohlwald" huldvoll bei. Die Dettinger, humorvoll und fantasiereich kostümiert, genossen das sorgfältig ausgewählte Musikprogramm von DJ "Manne" (Manuel Sikeler).

Zum Beginn gab sich "Günther Schlauch" alias Christian Herdegen mit seiner "Wer wird Millionär"-Show die Ehre. Es gab keine Millionen, doch für jede richtige Antwort ein Bier. Als Kandidat war Wolfgang Kufner auserkoren worden, der sich nicht die winzigste Blöße gab: Alle kniffligen Fragen rund um den Flecken wurden von ihm richtig beantwortet. Auch Fangfragen (mit vier richtigen Antworten) in Richtung des OB Peter Rosenberger konnten Kufner nicht ins Schleudern bringen.

Kniffliger war da schon die Frage, wie die Dettingerin Lore Göttler mit ihren inzwischen 75 Jahren auf ein Gerüst hinauf kommt. Ein "geflügeltes Getränk" sei dafür verantwortlich war dann auch die passende Antwort.

Nach dem ruhigen aber spannenden Rateblock traten die von Annika Tittjung trainierten B-Jugendlichen auf und heizten den Besuchern mit atemloser Akrobatik- und Tanz-Show als "Los Aeros Pumpos" ein.

Mit Spannung erwartet wurde wieder die Büttenrede von Peter Straubinger: Als "Bruddler" trat er vor das närrische Volk, um diesem seine Sicht der Dinge zu schildern. Natürlich war auch die OB-Kandidatur von Peter Rosenberger in Mannheim und dessen Nachfolge eines seiner Themen: "Aber wen dädet se finde in Horb?", tobte der Bruddler. "Bei den Kandidate, do wird’s echt bang. Wochner? Kern? Zeitler? – das wäre ein Weltuntergang."

Motzen gab es auch angesichts der Tatsache, dass im vergangenen Jahr in Altheim nicht der Olympiakönig Michael Jung im Mittelpunkt stand, sondern bundesweit die dortige Rektorin Bianca Brissaud. Dank des Schlagzeilenträchtigen Hot-Pants-Verbots (die Hosen zu kurz, die Rektorin kriegt fast an Blutsturz).

Das "Q-Fieber" und die Quarantäne im Dießener Tal machte Straubinger auch zu schaffen: "Quarantäne, des wünscht man in Horb doch nur gern – unserem FDP-Männle, dem nervigen Timm Kern. Egal, ob es einen Grund gibt oder nicht – der steckt in die Kamera sei lustiges Gesicht. So wünschen wir uns: Treibs nicht mehr so schlimm, bleib’ auch mal daheim, du gelb-blauer Timm."

Die Diskussionen um Feinstaub in Horb und den Steinbruch in Talheim nervte den Bruddler ebenso wie die endlose Geschichte um die "Hochbrücke". Straubinger lieferte eine büttenreife Vorstellung ab und sprach den Narren aus dem Herzen.

Ebenfalls von Erfolg gekrönt war der Auftritt von "Helene Fischer und den elastischen Vieren", die von Eva Schoch aktiviert werden konnten. Die vier AH-Herren durften anschließend zur "Atemlos"-Melodie und dem Motto "Sportlerball – durch die Nacht" über die Bühne wirbeln, bis ihnen die Luft ausging.

Danach philosophierte Axel Tittjung über den Fußball in Dettingen und plauderte dabei gar Kabinenansprachen aus. Die sieben TSV-Gymnastikfrauen von "The Dancing Stripes" bildeten den Abschluss der TSV-Fasnet. Mit einer beeindruckenden Schwarzlicht-Choreografie, eingeübt von Lidia Straubinger und Isabel Astorgano, begeisterte auch diese Formation das närrische Publikum. Der Aussage Straubingers darf beigepflichtet werden: "Das Programm war ausgewogen und harmonisch. Wir hatten eine zünftige und tolle TSV-Fasnet."