Die städtische Musikschule lud zum "Reinschnuppern" ein, und Musiklehrer Martin Stöckel schaute genau hin, ob die Schützlinge auch richtig spielen. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendmusikschule: Öffentlichkeitsarbeit, die ankommt: Faszination und Vielfalt von Musik gut präsentiert

In der Horber Musikschule klang es am Samstag am "offenen Tag der Musikschule zum Advent" nicht nur nach Weihnachtsvorfreude.

Von Peter Morlok

Horb. Die Städtische Musikschule ist sowieso schon ein offenes Haus, das Musikbegeisterten aller Altersstufen zum gemeinsamen Musizieren, über die rein klassische Ausbildung hinaus, offen steht. Am Samstag strömten aber nicht nur viele der über 900 Schüler und einige der Dozenten ins Haus am Hohen Giebel, sondern auch viele Eltern, Großeltern und Geschwister, die sich anschauen wollten, wo der Unterricht stattfindet und wie weit die musikalische Ausbildung gediehen ist.

Klangliche Kostproben im Viertelstundentakt

Ein hoch qualifiziertes Lehrerkollegium unterrichtet derzeit an Klavier, Trompete, Posaune, Tuba, Horn, Saxofon, Querflöte, Blockflöte, Klarinette, Violine, Violoncello, Kontrabass, Gitarre, E-Bass, Ukulele, Keyboard, Akkordeon, Schlagzeug und Perkussionsinstrumenten und viele der Schüler spielen in den heimischen Orchestern und vervollständigen hier ihre Ausbildung.

Am Samstagnachmittag nun gab es im Viertelstundentakt Kostproben dieses gesamten musischen Spektrums und schon vor dem Betreten der Schule konnte man rund ums Haus so viel Betrieb beobachten, wie sonst das ganze Jahr über nicht. Aus allen Richtungen sah man junge Leute, schwerbepackt mit Instrumenten aller Größen, Richtung Musikschule streben und im Haus selbst wurde in allen Räumen geprobt, musiziert oder nochmals die letzten Takte der einstudierten Lieder mit dem Dozenten des Tages durchgegangen. Fast schon unterm Dach, im zweiten Stock der Schule, liegt der Saal acht, der große Konzertraum und dieser war auch entsprechend bestuhlt. Dort konnten sich vor allem die wartenden Musikschüler und die Erwachsen die jeweiligen, für sie interessanten, Beiträge anhören. Waren diese Beiträge zu Ende gespielt, wurde schnell der Platz frei gemacht, das Kind oder der Jugendliche samt Instrument wieder ins Taxi Mama-Papa verfrachtet und Heim ging es. Es war ein Kommen und Gehen wie in einem Bienenstock.

Besonders beliebt: offenes Singen

Besonders beliebt war neben den kurzen Vorstellungen der einzelnen Klassen auch das offene Singen für alle unter der Leitung der neuen Gesangspädagogin Gwendolyn Phear, die sich bei dieser Gelegenheit das erste Mal einer breiteren Besucherschicht vorstellen konnte. Eine komplette Stunde Zeit bekam dagegen das Jugendsymphonieorchester, ein wirkliches Juwel dieser Schule, sowie das Violinen-Ensemble für die Präsentation ihrer Musikstücke zur Verfügung gestellt.

Während oben im "Konzertsaal" Händels "Feuerwehrmusik", die Aufforderung "Blas den Blues", das unvermeidliche "Halleluja" oder das schöne Weihnachtslied "Lasst uns froh und munter sein" vor großer Kulisse erklangen, ging es einen Stock tiefer, in Raum vier, dem zweiten Hotspot des Nachmittags, etwas intimer zu. Gerade einmal ein paar Stühle – tatsächlich, in der Horber Musikschule gibt es auch Stühle und nicht nur Klapp-Hocker – standen dort für die Zuhörer bereit. Die Sitzgelegenheiten waren immer schnell besetzt, denn auch hier gab es allerhand zu hören. Im "Kleinen Saal" intonierten neben den Streichern auch die Blechbläser kurze Proben ihres Könnens, und es war durchgängig eine Freude zu sehen und zu hören, mit welcher Freude viele der Schüler ihrem Hobby nachgehen.

Das in einer Musikschule auch hie und da mal ein falscher Ton gespielt wird, liegt in der Natur der Sache. Es ist eine Musikschule, wobei die Betonung auf Schule liegt. Dort wird gelernt. Ob nun Mathe oder Musik – vor dem Lohn steht die Arbeit. Das gilt für alle "Schulfächer" und Altersstufen und war natürlich auch an diesem Nachmittag zu hören. Im Fazit kann man feststellen, dass diese Art der "Öffentlichkeitsarbeit" sehr gut bei den Besuchern ankam und die breite Ausbildungspalette spielerisch präsentiert werden konnte.