Kultur: Kreistagsausschuss verwehrt zusätzliches Geld für Theaterfestival / Verein sieht das kritisch
Horb. Der Verwaltungs- und Sozialausschuss des Kreistags will das Projekt Zukunft mit 5000 Euro fördern, verweigert aber weiter 2500 Euro Projektförderung für das Straßentheaterfestival im Sommer. Der Vorsitzende von Projekt Zukunft, Ewald Loschko, akzeptiert die Argumente für die Ablehnung nicht.
Herr Loschko, trübt die Absage der Projektförderung ihre Freude über die Zusage von 5000 Euro?
Die Zusage dieser Förderung ist Grund zur Freude. Es wäre übertrieben, zu sagen, dass die Absage der Förderung unseres Theaterfestivals im kommenden Jahr diese Freude trübt. Allerdings verstehen wir die Argumentation nicht, wonach der Landkreis nicht in die Projektförderung einsteigen will. Da er das Schwarzwaldmusikfestival und die Literaturtage Nordschwarzwald mitfinanziert, meinen wir, dass er schon in der Projektförderung drin ist.
Was bedeutet es für das Straßentheaterfestival, dass Sie das Geld jetzt nicht bekommen?
Wir stehen finanziell beim Straßentheaterfestival dieses Jahr schon besser da als beim letzten Mal, weil die Stadt Horb und damit auch das Land Baden-Württemberg ihre Förderung erhöht haben. Mit dem Förderbetrag aus dem Kreis hätten wir jedoch deutlich weniger aus unserem eigenen Haushalt bringen müssen. Unser Kostenanteil wird sich 2017 zwischen 2500 und 3500 Euro bewegen. Und dies ist auch nur möglich, da unsere Arbeit eben ehrenamtlich ist.
Tut die öffentliche Hand aus ihrer Sicht genug für die Kulturförderung?
Andere Orte, zum Beispiel Simmersfeld, eine 2000-Einwohner-Gemeinde, fördert das örtliche soziokulturelle Zentrum deutlich stärker als Horb das seine. Wir glauben der Stadt Horb aber, dass sie tut, was für sie möglich ist. Wegen der hohen Verschuldung in den vergangenen Jahren und der vielen Ortsteile, die finanziell zu bedienen sind, war bisher nicht mehr drin.
Wie nahmen sie die Haltung des zuständigen Kreistagsausschuss zur Kulturförderung wahr?
Im vergangenen Jahr hat der Kreistag der Förderung für das Projekt Zukunft erst im zweiten Anlauf zugestimmt, jetzt schon im ersten. Das stimmt uns positiv. Die Fragen stellte Lena Müssigmann.