Eine Aktion des Stadtmarketings in der kalten Jahreszeit ist der Horber Advent, der demnächst wieder stattfindet. Das Stadtmarketing investiert 10 000 Euro in das Ereignis – was nach Berechnungen der Stadtverwaltung ungefähr einem Zuschuss von einem Euro pro Besucher entspricht. Archiv-Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtmarketing: Etat soll um 50 000 Euro wachsen / Programm 2015 kostete 335 000 Euro / Neckarweg muss saniert werden

Ist unser Stadtmarketing das viele Geld wirklich wert? Das war Thema am Dienstagabend im Gemeinderat.

Horb. Fakt ist, so die Drucksache 116/2016 – die vielen Feste kosten richtig Geld. Im Jahr 2015 schaffte es die Mannschaft um Stadtmarketing-Chef Martin Scherer, 355 000 Euro aus der Stadtkasse zu holen. Im Haushalt waren nur 201 000 Euro vorgesehen.

Eigentlich jede Menge Konfliktstoff – das Mehr von 135 000 Euro. Deshalb wurden Arbeitsgruppen gebildet, um jeden Stein im Stadtmarketing sozusagen umzudrehen. Das Ergebnis: Der Etat wurde erhöht und gleichzeitig bereinigt.

Erste Maßnahme: Die Pflege und der Erhalt der Grünflächen wurde vom Stadtmarketing in einen anderen Haushaltsposten umgelegt – nämlich zu den Grünflächen. Hier hat das Stadtmarketing im Jahr 2015 insgesamt 118 000 Euro ausgegeben. In Zukunft bekommt das Stadtmarketing hier nur noch 4000 Euro Etat und ist für Gartenbänke und Spielgeräte zuständig. Für das Gartenschaugelände inklusive Kakteengarten, Altes Freibad und Co. werden der Sparte Grünflächen 92 000 Euro freigegeben. Allerdings soll hierbei gespart werden – beispielsweise an den Palmen. In der Drucksache heißt es: "Die wirken mit sommerlich-mediterranem Flair, benötigen aber hohen Pflegeaufwand."

Weil der Neckarweg durch das Hochwasser beschädigt wurde, müssen zur Sanierung 25 000 Euro extra in den Haushalt eingestellt werden. Oberbürgermeister Peter Rosenberger: "Als wir den Neckarweg vorgestellt hatten, wurde er gleich von den Bürgern intensiv genutzt. Aber allen war klar, dass er beim kleinsten Hochwasser schnell unter Wasser steht. Und das Hochwasser wird wieder kommen – deshalb ist es richtig, ihn zu sanieren. Diese Kosten haben aber nichts im Stadtmarketing zu suchen. Der Posten sollte in die Wegeunterhaltung."

Und wie teuer sind die Veranstaltungen? Ganz grob über den Daumen gepeilt kann man sagen: Pro Besucher schießt die Stadt einen Euro dazu.

Der Horber Frühling mit seinen gut 5500 Besuchern und der elsässisch-schwäbische Markt kosteten das Stadtmarketing im vergangen Jahr 3300 Euro. Jetzt sollen es 2900 Euro sein – unter anderem wegen Jahresausschreibungen der Leistungen.

Der Horber Advent kostet gut 10 000 Euro. Pro Besucher ein Euro Zuschuss aus dem Rathaus. Gleichzeitig kommen Gema-Gebühren in Höhe von 2000 Euro und die Wartung der HGV-Holzhütten (1000 Euro) dazu. Weil beim Rahmenprogramm reduziert wird (wie die Feuershow auf dem Mittelaltermarkt), soll der Weihnachtsmarkt in Zukunft insgesamt nur noch 11 000 Euro kosten.

Der Naturparkmarkt mit Kinderaktionstag erreichte 7000 Besucher. Er kostete im letzten Jahr 10 000 Euro, soll in Zukunft aber nur noch 6000 Euro kosten. Unter anderem durch den Verzicht auf Tontechnik.