Bei der Heckenpflege dabei: Felix Schätzle (von links), Jörg Sackmann, Anna-Carin Oehl, Peter Heffner, Youri Scharping, Hartmut Steier, Bruno Springmann und Jannik Tischer Foto: Tischbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Natur: Forstwirtschaftsschule Bad Rippoldsau-Schapbach mit Azubis nach Nordstetten / 6000 Meter Hecken sind zu pflegen

Horb-Nordstetten. 6000 Meter Hecken sind in Nordstetten zu pflegen. Da die Kommune dies nicht allein bewältigen konnte, gründete Hans Bok die Heckenpflege AG Nordstetten, die er vor zwei Jahren in jüngere Hände übergab.

Förster i.R. Hartmut Steier hat diese Aufgabe übernommen. 2002 war die Forstwirtschaftsschule Bad Rippoldsau-Schapbach zum ersten Mal hier im Einsatz. Mit Gründung des Landschaftserhaltungsverbands (LEV) Landkreis Freudenstadt 2013 hatte man mit Geschäftsführer Peter Heffner dort einen Ansprechpartner für die Heckenpflegeaktion.

Weiterhin genügend Lebensraum für Vögel und Kleintiere vorhanden

Sc hon seit Jahren kommt Jörg Sackmann, Ausbilder an der Forstschule, mit Azubis aus dem ersten Lehrjahr nach Nordstetten. Dieses Mal hatten sie sich die Hecken im Gewann Nassbach vorgenommen. Von Montag bis Donnerstag war die Gruppe vor Ort. Die Heckenpflegesaison beginnt am 1. Oktober und geht bis Ende Februar. Nur in dieser Zeit darf man das Gehölz schneiden.

Oft wurde das Vorgehen von den Mitbürgern kritisch als "Kahlschlag" betrachtet. Aber, wie Peter Heffner erklärt, handelt es sich hier um praktische Landschaftspflege. Die Pflegeaktion verjüngt die Hecken und verhindert Schäden durch die Wurzeln an den Feldwegen. Schon im kommenden Jahr kann man sehen, wie kräftig die Hecken wieder nachgewachsen sind. Außerdem wird abschnittsweise vorgegangen, sodass genügend Lebensraum für Vögel und Kleintiere bleibt.

Vor allem ist es ein funktionales Objekt für die Forst-Azubis. Schon im Vorfeld hatten sie sich angeschaut, welche Gehölze es hier in Nordstetten gibt und worauf es bei ihrer Pflege speziell ankommt.

Am Montag machten sich die Forst-Azubis dann bei herrlichem Herbstetter an die Arbeit. "Da war es mittags zum Teil sogar zu warm", meinte Jörg Sackmann. Die jungen Leute, dieses Mal war auch eine Dame dabei, gingen mit Elan an die Aufgabe ran. Der Jüngste, Felix Schätzle aus Oberwolfach, ist 16 Jahre alt. Er ist gern im Wald und in der Natur. Aus der Nähe von Dortmund hat es Jannik Tischer in den Schwarzwald verschlagen. Der 21-jährige Youri Scharping kommt aus Hamburg. Er fand durch sein Bundesfreiwilligenjahr im Forst gefallen an dem Beruf. Anna-Carin Oehl ist quasi familiär vorbelastet. Ihr Bruder und ihr Schwager sind Forstwirte und ihr Freund Förster.

Der stellvertretende Ortsvorsteher Bruno Springmann dankte Jörg Sackmann und seinen Azubis im Namen von Ortsvorsteherin Edith Barth. Es sei toll, wenn sich junge Leute für die Natur einsetzen. Natürlich hatte er auch ein Vesper und etwas zu trinken mitgebracht.