Aufregung vor der Volksabstimmung am Sonntag gibt es um die Plakate: Diese Werbung der Befürworter des Bahnhofsprojekts wurde in Horb am Marmorwerk angezündet. Foto: privat

S 21-Befürworter: Sachbeschädigung. Gegner: Die anderen provozieren mit zu viel Plakaten.

Horb - Sonntag wird auch in Horb über den Ausstieg des Landes aus dem umstrittenen Bahnhofsprojekt "Stuttgart 21" abgestimmt. Jetzt ist in Horb ein "Plakatstreit" ausgebrochen.

Auslöser ist ein Foto der Befürworter von Stuttgart 21. Es zeigt ein Plakat, das angezündet wurde. Rolf Dietrich Huber vom Aktionsbündnis Pro S 21: "Zerstörung und Sachbeschädigung sind keine Argumente."

Kristina Sauter von den S 21-Gegnern: "Solche Sachbeschädigungen und Vandalismus sind vor Wahlen leider normal. Ich habe den Eindruck, dass die Befürworter mehr Plakate aufhängen, als zugelassen. Das könnte vielleicht so manchen provozieren." Und auch die vielen Aufkleber an den Straßenlaternen gegen Stuttgart 21 werden zwischen den Gegnern und Befürwortern heftig diskutiert. Das Aktionsbündnis Pro Stuttgart 21 fordert alle Kleber auf, die Teile wieder zu entfernen. Thomas Kreidler: "Weil unsere Laternenmasten lackiert sind, gehen die nur aufwendig wieder ab. Es würde mich freuen, wenn die Gegner diese Aufkleber selbst wieder entfernen, ehe es der Bauhof auf Steuerzahlerkosten machen muss."

Für die Volksabstimmung am Sonntag über das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 zeichnet sich zumindest eine hohe Briefwahlbeteiligung ab. Wolfgang Kronenbitter, Fachbereichsleiter Recht und Ordnung: "Wir rechnen mit gut sieben Prozent Briefwählern in Horb – wie bei der Landtagswahl im März. An den Wahlurnen in Horb rechne ich persönlich allerdings nicht mit einer Wahlbeteiligung wie damals."

Bis Donnerstag früh hatten rund 1300 Briefwähler ihre Unterlagen im Rathaus abgeholt. Bei der Landtagswahl 2011 gab es insgesamt 1409 Briefwähler in Horb. 12.025 Bürger warfen ihren Stimmzettel im Wahllokal in die Urne. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 66 Prozent.