Die Anwohner der Vogelsangstraße in Ihlingen fordern mehr Park- und Stellplätze im öffentlichen Raum. Ortsvorsteher Dietz will das Parkproblem gemeinsam mit den Bürgern lösen. Foto: Wagner

Ortsvorsteher Dietz nimmt weiteres "Sorgenkind" von Ihlingen in Angriff. Idee: Sperrflächen als Stellplätze nutzen.

Horb-Ihlingen - Am vergangenen Montag fand auf Initiative von Ortsvorsteher (OV) Albrecht Dietz eine Anwohnerversammlung von Bürgern aus der Vogelsangstraße in der "Mühle" statt.

Als "Vogelsängler" begrüßte Dietz die Anwesenden und freute sich über deren reges Interesse. So waren auch fast alle Anwohner der Einladung gefolgt. Grund des Treffens: Seit Jahren beschweren sich die Anwohner über das Parkproblem in ihrer Straße. Es sei ein "altes Leiden" in Ihlingen. Dies liege mitunter an der Tatsache, dass es in diesem Gebiet mehr Wohn- als Parkmöglichkeiten gibt, so konstatierte Dietz einleitend.

"Wenn so etwas angegangen wird, sollte es richtig gemacht werden!"

Gerade abends und am Wochenende sei die Parksituation eine Katastrophe, so die Aussage eines Anliegers. Auch überdimensionale Parklücken, die durch falsches Parken entstehen und das nicht sinnvolle Nutzen der vorhandenen Möglichkeiten, steigern das "Riesenproblem" zusätzlich. Man habe sich auch schon vor Jahren an die Stadt gewandt, sei aber auch hier nicht zu einer Lösung gekommen: Lediglich zwei Stellplätze mehr habe man nach einigem Kampf abringen können.

Eine Anwohnerin bemängelte auch den regen Verkehr im Vogelsang; beispielsweise würden dort auch Fahrzeuge parken, die dort gar nichts zu suchen hätten – und dies obendrein noch auf den Sperrflächen.

Selbst das Ausparken aus den Garagen der Anwohner sei fast unmöglich, da stets auf der gegenüberliegenden Seite geparkt werde. Ein Anwohner war der Meinung, dass die Situation im Vogelsang sich fast mit städtischen Verhältnissen vergleichen ließe und regte gar zahlungspflichtige Parkbescheinigungen an. Dies wurde von Dietz ebenso ablehnend aufgenommen wie die Forderung, Eigentümer dazu anzuhalten, ihre Garagen für das Fahrzeug zu nutzen und nicht als Abstellkammer. "Man kann niemand verpflichten, seine Garage für das Fahrzeug zu nutzen."

Die Überlegung eines Anwohners, das große Grundstück hinter der Schranke (Richtung Rexinger Friedhof) aufzukaufen und dort Garagen zu bauen, fand OV Dietz im Prinzip gut. Allerdings sei dieses Grundstück als Grünfläche ausgewiesen und dort dürfe nicht gebaut werden.

Der Vorschlag Dietz’ zur Entzerrung der Situation war, offizielle Stellplätze auf vorhandenen Sperrflächen "rauszuschwitzen". Das heißt, die Sperrflächen so weit wie möglich rückzuführen und damit neue Parkmöglichkeiten schaffen. Des Weiteren regte Dietz an, Parkflächen soweit wie möglich nach hinten zu verschieben und soweit wie möglich vorne anzufangen. Er griff hier auch einen Vorschlag eines Anwohners auf, direkt nach der Einmündung in die Vogelsangstraße für Parkmöglichkeiten zu sorgen. Allerdings gab es hier sofort auch einige skeptische Stimmen. "Da parkt freiwillig keiner!"

Trotzdem waren sich viele Anwohner einig, dass diese Möglichkeiten immerhin ein wenig "Luft" verschaffen könnten. OV Dietz verwies auf ein Beispiel in Bildechingen, wo es ähnliche Situationen gegeben habe. Nach Genehmigung der Stadt haben hier die Einwohner die Markierungen von Stellflächen in Eigeninitiative selbst angebracht. Er könne sich das auch für Ihlingen vorstellen. Um das Budget zu schonen, biete sich auch in Ihlingen die Eigenleistung an. Selbstverständlich wäre dies noch in einer Ortschaftsratsitzung zu besprechen, aber Dietz sieht hierbei keine größeren Probleme. "Das muss es uns wert sein."

Allerdings gingen auch hier die Meinungen auseinander: "Wenn so etwas angegangen wird, sollte es richtig gemacht werden!" Dietz versuchte die Gemüter etwas zu beruhigen, indem er den Bürgern vor Augen hielt, dass keinerlei Zeitdruck vorhanden sei. Mit der Einzeichnung zusätzlicher Parkflächen sei vor Frühjahr 2015 nicht zu rechnen. Es gehe hier zunächst einmal um die Planung – danach werde alles im Ortschaftsrat beraten und mit dem Fachbereich der Stadt Horb abgesprochen.

Die Mehrzahl der Anwesenden stimmte dem Vorschlag des OV zu. Es erklärten sich auch spontan rund 15 Anwohner bereit, bei der späteren Ausführung der Einzeichnungen mitzuhelfen.