Fasnet: Edith Barth freut sich schon aufs närrische Feiern

Horb-Nordstetten. Ab dem Schmotzigen gehört auch in Nordstetten die Straße den Fasnetsfreunden und Kleidlesträgern. Angeführt vom Musikverein marschierten der Narrenrat, die Geißböck und die Tolpatsch auf dem Schlossplatz ein.

Nach dem Tolpatschtanz verlasen, in Vertretung des erkrankten Zunftmeisters Sajoscha Ott, Stefan Eschenbach und Thomas Kleiner seinen kleinen Rückblick, was sich in Nordstetten so zugetragen hat. Ein Musterprojekt und ein wahres Schätzle sei die neue Scheibenbußstraße. Schneller fertig und billiger als geplant war sie auch. Da sollte sich die von Stuttgart 21 und die vom Berliner Flughafen mal ein Beispiel nehmen. Dann gab’s für die Vereine auch noch einen Scheißhauswagen in Luxusausführung mit Spülung, Heizung, Licht und Wasser. Dafür gab es dreifaches Narri Narro für den Spender Heinz Hettler. Gedanken machte sich der Zunftmeister über die Feinstaubplage in Stuttgart. "Fängt’s oin Flegga erstmol a, isch au Nordstetten mit dra." Er stellte sich die Katastrophe und den Zeitverlust vor, wenn ein E-Shuttle-Bussle die Pendler vom Park+Ride-Parkplatz in den Flecken rein nach Hause fahren müsste. Aber "oi guats hätt’s, ja des muaß ma nenne, man kennt sorglos uff da Stroß rom renna."

Sorgen plagen den Zunftmeister, was den Nachwuchs für den Verein betrifft. Mit großen Zielen habe man sich auf die Jugendarbeit gestürzt. Doch nach einem guten ersten Termin, war beim zweiten schon fast alles he. Deshalb appellierte er an alle: "Die Zukunft von dem scheene Verei, liegt in eurer Hand, sehats doch ei, Dass hierzu Regla notwendig send, des woiß doch jedes Kind." Dann hieß es: "Doch jetzt hol mer erst mal die Edith aus dem Schloss raus, denn die braucht jetzt erst mal wieder a Paus." Zehn Geißen stürmten das Rathaus und holten Edith Barth. Die war "saufroh" den Rathausschlüssel abgeben zu können.

Nun sind dort bis Aschermittwoch die Narren an der Macht, und sie hat frei und kann mit allen Fasnet feiern. "In Geißbockhausen steppt ab heute der Bär", versprach Edith Barth. Die Ortsvorsteherin hat viele Visionen, was hier in Nordstetten alles passieren soll. Jetzt, wo der Dreckhaufen gegenüber dem Schloss verschwunden ist, soll mitten im Flecken ein Rieseneinkaufszentrum entstehen, nur mit Edelläden und mit Gastronomie. Die Brücke vom Betreuten Wohnen zu dem Einkaufszentrum, das dann auch mit Rollator zu erreichen sei, habe der Ortschaftsrat schon beschlossen, und ihr Traum wäre es, wenn dort wieder eine Wirtschaft à la Schäpfle aufmachen würde. Zum Verzweifeln sei die Lage der Gastronomie im Ort. "Viele hen wegen geschlossen zu, statt Essen gibt’s im Ritter jetzt a Ronde Motorrad dazu."

Aber immerhin soll es nach 20 Jahren hin und her in Nordstetten ein neues Baugebiet geben. Die Narrenzunft feiert im kommenden Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum, und Edith Barth freut sich schon heute: "Dann gibt’s wieder a Fasnet wie früher mit Kinderball und einer Tanzgruppe." Fehlen nur noch die Ohrenquäler. Nach der Schlüsselübergabe war Fasnetstreiben im Ort angesagt. Barth lud alle ein: "Mir könnet nochher alle zum Lucio nei, do soll heut Kappaobend sei."