Thomas Bauer vor dem Kunstwerk aus der Partnerstadt Salins-les-Bains – er soll ab Oktober Sprecher des Arbeitskreises für die Städtepartnerschaft werden – und fühlt sich aktuell ausgebootet. Foto: Ganswind

Thomas Bauer kritisiert, dass er beim Termin zur Schulpartnerschaft nicht eingeladen war.

Horb - Ist das der Auftakt zur Wahlkampf-Schlammschlacht? Thomas Bauer fühlt sich von Oberbürgermeister Peter Rosenberger bei der Städtepartnerschaft mit Salins-le-Bains ausgebootet, der Amtsinhaber versteht die Welt nicht mehr.

Es ist Mittwochmittag. Pressegespräch zur deutsch-französischen Schulpartnerschaft. Götz Peter, Rektor der Gemeinschaftsschule, ist anwesend, der Oberbürgermeister und auch das Ehepaar Aupperle, das sich seit vielen Jahren ehrenamtlich um die Partnerschaft zwischen Horb und Salins-les-Bains kümmert.

Es gibt etwas zu verkünden: Es wird künftig auch einen Schüleraustausch geben (wir berichteten). "Seit 25 Jahren ist das uns nicht gelungen, nun haben wir es endlich geschafft", unterstreicht Rosenberger die Bedeutung. Bei diesem Termin nicht mit dabei ist Thomas Bauer. Und das findet der ein mieses Spiel.

Warum Bauer findet, dass er hätte dabei sein müssen? Der OB-Kandidat und Kontrahent von Rosenberger soll im Oktober, wenn die Franzosen zu Besuch kommen, die Aupperles in ihrer Sprecher-Funktion ablösen. Sie wollen kürzer treten.

Einige Stunden vor dem Pressetermin tagte ein Arbeitskreis. Und da war Thomas Bauer noch dabei, vom Pressegespräch danach habe er nichts gewusst. "Deswegen verstehe ich nicht, warum ich dann nicht beim folgenden Termin dabei sein soll." Er habe das Gefühl, dass habe mit dem OB-Wahlkampf zu tun. Der Vorwurf: Wollte Rosenberger die Bühne für sich allein?

Rosenbergers Reaktion? Fassungslosigkeit! "Die Aupperles sind aktuell noch die Ansprechpartner für die Städtepartnerschaft. Herr Bauer übernimmt ja erst im Oktober. Er denkt, es hätte ein Geschmäckle, dass er nicht dabei war? Ich finde, das hätte in Wahlkampfzeiten eher ein Geschmäckle gehabt, wenn er dabei gewesen wäre." Außerdem sei es hier ja auch explizit um die Schulpartnerschaft gegangen. "Und diese wollen die Aupperles künftig betreuen, haben sie erklärt. Das ist also keine Aufgabe, die Herr Bauer übernehmen wird", so Rosenberger.

Ob das Bauer so klar ist? Er ist aktuell fleißig dabei, auf Jugendebene ein Event für den Oktober zu stricken: die Jumelage-Olympiade. "In der Hohenberghalle wird am 7. Oktober ein sportlicher Wettbewerb mit Preisverleihung zwischen fünf Schulen stattfinden: Die 26 Schüler, die aus Salins kommen, werden zusammen mit Schülern aus dem Gymnasium, der Realschule und der Gemeinschaftschule verschiedene Sportarten betreiben. Das wird mit Unterstützung des Jugendgemeinderats organisiert. Ich freue mich so, dass alle Schulen so positiv auf mein Programm reagiert haben."

Aktuell wird der Schüleraustausch allerdings in den politischen Wettkampf hineingezogen. Und ob der in den kommenden Wochen immer so sportlich fair sein wird?