In Bildechingen soll es abgestufte Tempolimits geben: Das Regierungspräsidium hat Tempo 30 aus Richtung Eutingen ganztags bis zur Grundschule (links) genehmigt. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Verkehr: Ortsvorsteher Zimmermann enttäuscht: Lindenstraße kann jetzt nicht geöffnet werden

Der Lärmschock sitzt tief bei den Ortsvorstehern. Peter Zimmermann aus Bildechingen zeigt sich tief enttäuscht, dass nicht die gesamte Ortsdurchfahrt Tempo 30 wird.

Von Jürgen Lück

Horb-Bildechingen/Ihlingen. Zimmermann: "Die Verwaltung und der Gemeinderat hat uns voll unterstützt bei unserem Begehr, dass von Ortsschild zu Ortsschild in Zukunft Tempo 30 gelten soll. Die Entscheidung des Regierungspräsidiums ist für uns nicht nachvollziehbar."

Denn: Das RP in Karlsruhe hat die durchgehende Tempo-30-Zone durch Bildechingen sozusagen "verboten." Begründung: Es wären zu wenig Betroffene. Horbs Ordnungsamtsleiter Wolfgang Kronenbitter: "Ich habe nach dem Bescheid noch einmal mit dem Regierungspräsidium gesprochen. Dort wurde mir gesagt, dass es die kritische Zahl der Betroffenen tagsüber und nachts bei 50 liegen muss. Deshalb werden wir in Bildechingen und in Ihlingen keine Chance haben, einen anderen Bescheid zu bekommen."

Bildechingens Ortsvorsteher Zimmermann will das Thema noch einmal auf die nächste Sitzung des Ortschaftsrates bringen. Denn: Zimmermann und seine Kollegen hatten auf die durchgehende Tempo-30-Zone auch deshalb gehofft, um die Marienstraße wieder zu öffnen. Zimmermann: "Wir haben die Zufahrt von der Lindenbrunnenstraße zur Ortsdurchfahrt deshalb gesperrt, weil es bei Tempo 50 km/h dort zu gefährlich ist, einzubiegen. Wir hatten gehofft, Tempo 30 zu bekommen, um die Durchfahrt wieder öffnen zu können."

Ein Diskussionsthema im Ortschaftsrat wird sicherlich auch sein, wie die jetzt vom Regierungspräsidium genehmigte "Zwei-Zonen-Lösung" auch wirksam werden kann. Denn: Das RP hat Tempo 30 aus Richtung Eutingen ganztags bis zur Grundschule genehmigt. Die Strecke danach bis Höhe Straubs Krone und de Rathaus soll nur nachts (22 bis 6 Uhr) zur Tempo-30-Zone werden.

Auf der Mauer zwischen der Grundschule und Straubs Krone ist noch eine Vorrichtung, um einen Blitzer zu befestigen. Kommt dort eine zusätzliche stationäre Geschwindigkeitskontrolle, um das Gasgeben hier zu verhindern? Kronenbitter: "Die jetzige Entscheidung bedeutet nicht, dass hier ein weiterer Blitzer aufgestellt wird." Es gäbe auch die Möglichkeit, die Fußgängerampel in Höhe von Straubs Krone als "Anforderungsampel" umzuschalten. Wenn ein Fahrzeug zu schnell vorher unterwegs ist, schaltet sie automatisch auf rot, um den Fahrer abzubremsen. Kronenbitter: "Das ist bisher nicht vorgesehen. Auch das müsste mit dem Straßenbaulastträger – also dem Regierungspräsidium – abgesprochen werden."