Der "Autokratzer" hielt Nordstetten über geraume Zeit in Atem. (Symbolbild) Foto: Hopp

Berufung erfolgreich: Oberlandesgericht folgt Antrag des Staatsanwalts. Polizei holt Mann ab.

Horb-Nordstetten - Die Handschellen klickten am Mittwochmittag: Der mutmaßliche Autokratzer von Nordstetten wurde gestern von der Polizei abgeholt. Es ging alles rasend schnell. Ein Polizeibus hielt vor dem Gebäude. Mehrere Polizisten standen vorm Haus. Nachdem geklingelt wurde und niemand aufmachte, ließen die Beamten die Tür öffnen. Wenige Minuten später kamen sie mit dem Mann, der die Hände auf dem Rücken hatte, wieder raus. Ein Pressesprecher der Polizei bestätigte den Einsatz und die Verhaftung. "Ein Unterbringungshaftbefehl wurde vollstreckt." Mehr Auskunft gab es mit dem Hinweis auf die dafür zuständige Staatsanwaltschaft Rottweil nicht. Diese war gestern Nachmittag nicht mehr erreichbar.

Nach Informationen unserer Zeitung ist die Festnahme nun die Folge des Urteils aus der Berufungsverhandlung des Oberlandesgerichts Stuttgart.

Landgericht Rottweil hatte Antrag auf Unterbringung noch abgelehnt

Das Landgericht Rottweil hatte Anfang August den Antrag der Staatsanwaltschaft Rottweil auf psychiatrische Unterbringung abgelehnt. Staatsanwalt Frank Grundke hatte daraufhin Berufung angekündigt, die nun Erfolg hatte. Der 34-Jährige, den viele unter der Betitelung "Autokratzer von Nordstetten" kennen, muss nun in eine psychiatrische Unterbringung. Er war bereits zweimal vorübergehend in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht, nachdem die Stadt Horb einen Antrag nach dem Psychisch-Kranken-Gesetz gestellt hatte – das schwächere Mittel gegenüber einer strafrechtlich verhängten Unterbringung. Deshalb war der 34-Jährige nach kurzer Zeit immer wieder in Nordstetten zurück gewesen. Davon geht Oberbürgermeister Peter Rosenberger nun nicht mehr aus. Er rechne nun mit einer Unterbringung für längere Zeit. "Wir sind sehr froh über diese Nachricht."