Die Bürger von Horb-Altheim fürchten durch den Steinbruch noch mehr Verkehrsbelastung - besonders durch Lkw. Foto: Hopp

Steinbruch in Talheim könnte weitere Verschlechterung bringen. Angst vor noch mehr Lastwagen.

Horb-Altheim - Der neue Kaltenbach-Steinbruch in Talheim sorgt für Unruhe im benachbarten Altheim. Wie hoch wird die Verkehrsbelastung noch in den engen Straßen des viertgrößten Horber Stadtteils?

Ortsvorsteher Andreas Bronner berichtet: "Die Verkehrsbelastung ist das ganz große Thema hier in Altheim. Schon jetzt beklagen sich die Anwohner über den Schwerlastverkehr. Nun befürchten die Leute, dass durch den neuen Steinbruch in Talheim noch mehr Lkws durch unsere Straßen rollen. Während der Betriebszeit des alten Steinbruchs war das schon zu spüren."

Denn: Altheim ächzt schon seit Jahren unter dem zunehmenden Lkw-Verkehr, so berichtet der Ortsvorsteher. Und wenn die Firma Kaltenbach in diesem Jahr starten wird, am Rand von Talheim den neuen Steinbruch nutzbar zu machen, dürfte das für die Altheimer heißen: Auf der Strecke zum Hauptsitz in Dornstetten werden auch die Laster den beliebten Weg über Lützenhardt nehmen.

Bronner sagt: "Wir stellen fest, dass offenbar immer mehr Sattelschlepper und Schwerlastverkehr den Weg von Dornstetten über Lützenhardt, Salzstetten, Altheim und dann weiter nimmt, um zur Autobahn zu gelangen. Damit will man offenbar die schlechten Straßenverhältnisse auf der Bundesstraße 28 umgehen. Insbesondere die Engstelle am Bahnübergang Seewald schreckt offenbar Brummi-Fahrer ab."

Durch die Umleitungen durch den Umbau der Ortsdurchfahrt Bildechingen, als es beispielsweise hinter Eutingen hoch zur Witthaukreuzung und dann über Talheim, Altheim Richtung Freudenstadt ging, wurde der Lkw-Verkehr in Altheim natürlich noch stärker.

Auch Haiterbach sorgt für jede Menge Schwerverkehr. Bronner: "Die Sperrung zwischen Iselshausen und Nagold haben wir auch enorm gespürt. Überhaupt: Wenn die Lkws Sonntagabend um 22 Uhr wieder losfahren dürfen, fahren sie natürlich auch durch Altheim durch. Wochenendruhe? Das ist nicht, so beschweren sich die Bürger."

Der Gemeinderat dort im benachbarten Haiterbach will auch den Ort und das Industriegebiet besser an die Autobahn anbinden. Im September vergangenen Jahres hatte das Gremium dort beschlossen, ein Büro zu beauftragen, Trassenvorschläge zu machen in einer "vertieften Machbarkeitsstudie". Dabei sollen die Ortsumfahrungen Altheim oder Talheim geprüft werden (wir berichteten).

Bronner dazu: "Wir hatten eine weiträumige Ortsumfahrung über den Breitbang und die ehemalige Kläranlage geplant. Das geht aber aus Naturschutzgründen nicht. Dafür gibt es eine Alternativvariante, die mitten durch den Hof von Gerhard Fassnacht führen würde. Das ist eine Variante, die uns zu nah am Ort ist. Deshalb sind wir gegen diese Ortsumfahrung."

Zwischendurch gab es noch mal Hoffnung, dass der Lärmaktionsplan der Stadt Horb wenigstens durch ein Tempolimit oder andere Einschränkungen Altheim Entlastung bringen könnte. Die Ergebnisse, die die Experten von Rapp Trans im Mai 2015 im Gemeinderat präsentierten, waren für die Altheimer ernüchternd. Die Verkehrsmengen – aus kommunalen Geschwindigkeitsmessungen – ergaben folgende Belastungen: Salzstetter Straße 2789 Fahrzeuge täglich, 8,7 Prozent Schwerverkehr. Bahnhofstraße 2791 Fahrzeuge, 6,1 Prozent Schwerverkehr, Böblinger Straße: 3443 Fahrzeuge, 9,1 Prozent Schwerverkehr. Weil es nur "eventuell einzelne betroffene Gebäude entlang der Straßenzüge gibt", an denen der Nachtlärmpegel größer als 60 Dezibel ist, passierte nichts. Bronner: "Man hat sich darauf geeinigt, dass die Situation in Altheim weiter überprüft wird."

Der Ortsvorsteher hofft vor allem auf zwei Maßnahmen, die Altheim vom Schwerlastverkehr entlasten könnten: Die Straßenbrücken über den Bahnübergängen Seewald und Talheim. "Dann wird der Schwerlastverkehr, der jetzt von Dornstetten über Lützenhardt und Salzstetten durch Altheim fährt, häufiger die B 28 bis Horb nutzen. Damit wäre uns sehr geholfen."