Die Sportstars, Mathe-Genies und "Ki-Tec"-Teilnehmer der Gutermann-Grundschule bei ihrer Versammlung in der Turnhalle Fotos: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Gutermann-Grundschule schließt Kooperationsvertrag mit Unternehmensgruppe fischer / Kinder nehmen an "Ki-Tec" teil

Zu ihrer letzten Schülervollversammlung in diesem Schuljahr kamen gestern rund 250 Grundschüler aus den neun Klassen der Gutermann-Schule in Horb zusammen. Begleitet von ihren Lehrern versammelten sie sich in der Turnhalle ihrer Schule.

Horb/Waldachtal-Tumlingen. Rektorin Sabine Peter durfte zu dieser Versammlung auch Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger und Doris Albrecht, die für Schulangelegenheiten zuständige Mitarbeiterin der Stadt, begrüßen und hatte zudem vier Ehrengäste aus der Unternehmensgruppe fischer zu Besuch. Aus dem Waldachtal waren Ausbildungsleiterin Stephanie Kneißler, ihre Mitarbeiterin Lena Kaupp sowie die beiden technischen Azubis Jannik Bilger und Yannik Müller angereist, um mit der Schule einen ganz besonderen Kooperationsvertrag zu schließen.

Bevor man aber zu diesem wichtigen Tagesordnungspunkt kam, galt es erst ein paar Sportskanonen und Mathematiker zu ehren. Ehrenurkunden gab es für einige Teilnehmer der Bundes-Jugend-Spiele und einige Preisträger des Mathematikwettbewerbs "Känguru".

Als diese beiden wichtigen Punkte dieser Vollversammlung abgearbeitet waren, verriet Sabine Peter, dass heute für sie ein langgehegter Wunsch in Erfüllung gehe. "Seit ich bei fischer ein Praktikum machen durfte, habe ich davon geträumt, dass unsere Schüler am Wissensfabrik-Projekt "Ki-Tec – Kinder entdecken Technik" mitmachen können. "Seit Anfang des Schuljahres führen wir zusammen mit der Unternehmensgruppe fischer dieses Projekt im Ganztagsangebot der dritten und vierten Klassen durch.

Mithilfe eigens entwickelter Material- und Werkzeug kisten können die Kinder an verschiedenen Aufgabenstellungen aus Bereichen der Bau-, Fahrzeug- und Elektrotechnik arbeiten. Das eigenständige Ausprobieren sorgt dafür, dass die Kinder begeistert nach Lösungen suchen und ganz nebenbei technische Zusammenhänge begreifen", erläutere die Schulleiterin.

Das Projekt "Ki-Tec" steht im Zentrum einer langfristig angelegten Bildungspartnerschaft zwischen Unternehmen und Schule. Es wurde gestern Morgen im Allianz der Bildungspartner mit Unterschrift und Stempel ratifiziert.

Vor der Unterzeichnung dieser Kooperationsvereinbarung zeigten Kinder, die in den vergangenen Monaten mit "Ki-Tec" konstruiert und probiert haben, wie spannend und interessant Technik im Grundschulunterricht sein kann. Zuerst mussten die Teilnehmer einen "Werkzeug-Führerschein machen. Hatte man diesen bestanden, dann konnten die Jung-Konstrukteure ihrem Erfindungsgeist und ihrer Neugierde, ganz im Sinne von Firmengründer Artur Fischer, freien Lauf lassen. Und was dabei herauskam, das konnte sich mehr als nur sehen lassen. Automodelle, Hänge- und Zugbrücken, eine Seilbahn, bei der durch die Höhe der Haltepfosten ein realistisches Gefälle simuliert wurde oder aber ein Musikinstrument – ein Cajón – wurde von den Schülern gebaut und gezeigt.

"Wir haben uns immer zuerst ein Projekt überlegt, dann eine Skizze in unserem Skizzenbuch gemacht und dann erst gebaut", erklärte eine der technisch interessierten Schülerinnen den Gästen.

Der OB bedankte sich in seinem Grußwort vor allem bei Klaus Fischer, dem Inhaber der Waldachtaler Unternehmensgruppe, die er als einen der wichtigen Bildungspartner im Kreis Horb ansieht. "Es ist nie zu früh damit anzufangen, Kinder für die Technik zu interessieren", umschrieb Rosenberger eine Grundhaltung von Klaus Fischer, der mit den Erzählzelten in den Kindergärten bereits bei den ganz Kleinen ansetzt. Rosenberger unterstrich die Wichtigkeit solcher Kooperationen, da man gerade so in die Bildung der Kinder Kontinuität reinbringt. Deshalb freute auch er sich darüber, dass die Unternehmensgruppe und die Schule diesen Vertrag gestern unterschrieben. Stephanie Kneißler versprach, dass man nun in Zukunft immer dafür Sorge trägt, dass die Ki-Tec-Modul-Kisten gut gefüllt sind.

Als Dank dafür sangen die Kinder dem Besuch zum Abschluss der Versammlung noch die Gutermann-Grundschul-Hymne vor. Unter anderem heißt es hier: "Unsere Schule ist ein Backsteinhaus – viele Menschen gehen ein und aus."

Das pädagogische Konzept von "Ki-Tec" stammt von der Wissensfabrik – Unternehmen für Deutschland, einem bundesweit aktiven Netzwerk, das frühkindliche Bildung in Deutschland fördert. "KiTec – Kinder entdecken Technik" startete als bundesweites Modellprojekt der Wissensfabrik im Herbst 2007 an etwa 80 Grundschulen. Die 130 Mitgliedsunternehmen der Wissensfabrik begeistern in mehr als 2760 Bildungspartnerschaften Kinder für Technik und Naturwissenschaften.