Ob Umzug, Gauklerspektakel oder Inszenierung des "Horber Vertrags", auf dem Marktplatz war an den Ritterspielen früher einiges geboten. Foto: Hopp

Stadtmarketing: Seifriz: "Kein Marktplatz, keinen Zuschuss". Es geht um knapp 16 .000 Euro für 2017.

Horb - Jetzt kocht der Ärger um die Ritterspiele wieder hoch. FD/FW-Fraktionsvorsitzender Alfred Seifriz fordert, die Zuschüsse der Stadt zu streichen, falls die Ritterspiele nicht wieder auf dem Marktplatz stattfinden.

Alfred Seifriz war schon mit dabei, als das Kloster 1995 durch eine Bürgeraktion – den Förderverein Kloster – saniert wurde. In jenem Jahr wurden auch die Ritterspiele erfunden, um dort rund um das historische Gebäude herum mit dem mittelalterlichen Spektakel Spenden für die 5,5 Millionen Euro teure Sanierung zu sammeln.

Im Budget-Bericht des Stadtmarketings, der in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstagabend vorgelegt wurde, ist aufgeführt, was das Rathaus gibt, damit die Ritterspiele stattfinden. Jährlich 10 000 Euro an Zuschuss für den Ritterspiele-Veranstalter MPS, dazu noch 5800 Euro an den Maximilian-Ritterspieleverein für das Rittermahl.

Seifriz: "Wir haben in der Fraktion darüber diskutiert. Die Summen von 10 000 Euro und 5800 Euro für das Rittermahl haben für Unmut gesorgt. Weil die Ritterspiele gar nicht mehr in der historischen Altstadt sind. Während der Ritterspiele sind die Straßen teilweise menschenleer. Auch das Argument, dass die Baustelle an der Stiftskirche den Umzug zum Marktplatz verhindert, gilt nicht mehr."

Fraktionskollegin Margarethe Rebholz: "Ich sehe die Unterstützung der Ritterspiele als kritisch an. Das ist ein kommerzielles Unternehmen. Man sollte diese Veranstaltung – ebenso wie die Unterstützung für Mission Mudder – in Bezug auf den städtischen Zuschuss auf den Prüfstand stellen."

Die Unmut der FD/FW-Fraktion – auch deshalb ausgelöst, weil eigentlich ausgemacht war, dass es im Herbst ein Gespräch mit MPS über die Ritterspiele 2017 geben sollte. Die letzten beiden Jahre wurde mit Argumenten wie der Baustelle an der Stiftskirche und dem immer weiter nachlassenden Zuschauerinteresse auf dem Marktplatz argumentiert. Die Folge: Die Ritterspiele fanden ganz ohne die Kernstadt mit ihren mittelalterlichen Gebäude statt.

Doch das Gespräch wurde seitens des Ritterspiele-Veranstalters MPS abgesagt. Seifriz: "Wir müssen dieser Agentur klarmachen, dass die Veranstaltung nur zuschusswürdig ist, wenn gewisse Rahmenbedingungen gegeben sind." Damit meint er klar die Bespielung des historischen Marktplatzes.

Oberbürgermeister Peter Rosenberger will den Konflikt – zumindest verbal – nicht so hochhängen. Das Stadtoberhaupt: "Wir werden auf einen baldigen Termin mit MPS drängen, damit wir diese grundlegende Problematik diskutieren können. Wir wünschen, dass die innere Kernstadt bespielt wird."

OB Rosenberger warnte allerdings vor einer zu scharfen Diskussion in der Öffentlichkeit: "Für mich sind die Ritterspiele ein unheimlicher Mehrwert für die Stadt – über alle Grenzen hinaus. Deshalb sollten wir in öffentlichen Debatten vorsichtig sein. Klar ist: Wir haben nichts zu verschenken, wir brauchen einen Gegenwert."