Das Organisationsteam bereitet derzeit die neunte Horber Vesperkirche vor (von links): Rüdiger Holderried (Caritas), Bärbel Engel (Spitalstiftung), Dekanatsreferent Achim Wicker, Ursula Nagel (katholischer Kirchengemeinderat) und Axel Brandauer (evangelische Kirchengemeinderat). Foto: Ganswind Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Die Horber Vesperkirche kann in diesem Jahr nicht auf die Küche des Pflegeheims zurückgreifen

Erfolgskonzept und Vorbild für andere Städte: Die Horber Vesperkirche wird es zum neunten Mal geben. Doch in diesem Jahr gibt es eine besondere Herausforderung.

Horb. Warum ein Motto ändern, wenn es gut ist? So sehen es die Organisatoren der Horber Vesperkirche. "Miteinander. Essen. Reden. Leben" heißt es wieder vom Sonntag, 22. Januar, bis Freitag, 3. Februar 2017. "Während der Vesperkirche kommen Menschen miteinander ins Gespräch, die sich sonst nicht begegnen", sagt Dekanatsreferent Achim Wicker. Auch er selbst habe die Erfahrung gemacht, dass er durch die Vesperkirche viel mehr Kontakte mit Menschen habe, die auf Unterstützung angewiesen sind.

Die Horber Vesperkirche ist dabei ein starkes Zeichen der Ökumene. Katholische und evangelische Kirche ziehen seit neun Jahren am gleichen Strang, um Menschen mit kleinem Einkommen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Und das erfolgreich: Andere Städte holen sich sogar Rat bei den Horbern. "In Calw will man auch eine Vesperkirche einführen. Sie haben bei uns angefragt, es findet ein reger Austausch statt", berichtet Wicker.

Der organisatorische Aufwand ist hoch. So muss ein ehrenamtliches Helferteam auf die Beine gestellt werden. "Wir brauchen täglich 14 Helfer", sagt Rüdiger Holderried von der Caritas. Die Besucherzahlen waren in den vergangenen vier Jahren konstant. "Es kamen so zirka 1800 Besucher pro Vesperkirche", so Wicker. Die Routine wird allerdings in diesem Jahr etwas durchbrochen. Denn der übliche Essenslieferant – die Küche des Pflegeheims Ita von Toggenburg – kommt in diesem Jahr aufgrund des Umbaus nicht in Frage. "Wir müssen auf ein Cateringunternehmen zurückgreifen, das auch das Pflegeheim versorgt", erzählt Bärbel Engel von der Spitalstiftung. Bisher war es so, dass die Pflegeheimküche schnell nachsteuern konnte, wenn das Essen aus war und Nachschub benötigt wurde. Schnell kam es dann zu einer Nachlieferung auf kurzem Wege über die Straße. "Das ist mit einem Cateringunternehmen aus Rottweil so nicht zu machen", so Engel. Für Engpässe müsse man nun improvisieren. "Wir werden im Keller einen Topf vorhalten, indem wir schnell Maultaschen oder Ähnliches kochen", sagt Wicker. Da man eng kalkulieren müsse, könne man auch nicht einfach ein paar Essen mehr bestellen. "Wir können zum Glück auf unsere Erfahrungswerte zurückgreifen. Es ist nicht zu erwarten, dass der Andrang von den Vorjahren abweicht."

Die enge Kalkulation ist eine weitere Herausforderung. "Im vergangenen Jahr konnten wir erstmals keinen Überschuss erwirtschaften, der als Reserve dient", unterstreicht der Dekanatsreferent. Und das, obwohl das Spendenaufkommen im vergangenen Jahr noch einmal gewachsen sei. So hoffen die Organisatoren, dass die Spendenbereitschaft nicht abnimmt: "Auch die privaten Spender, die 30 oder 50 Euro spenden, haben einen großen Anteil am Gelingen der Horber Vesperkirche."

  W er bei der Vesperkirche mithelfen will, der sollte am besten beim Informationsabend am kommenden Montag, 28. November, 19 Uhr, im Steinhaus vorbeischauen. "Wer es nicht schafft, kann das auch ausrichten lassen oder sich bei uns melden", so Bärbel Engel. Auch danach kann man sich noch melden.

 Für die Bedienung der Kaffeemaschine benötigt man Helfer, die mindestens drei Tage dabei sind. "Wir bekommen die Maschine nur, wenn die Helfer eine Einweisung bekommen. Deswegen benötigen wir hier Personen, die bereit sind, öfter im Einsatz zu sein", so Achim Wicker.

"Schwäbische Komödy" mit Bläck Sheep feat. Wollie Malone wird es im Rahmen der Vesperkirche am Dienstag, 31. Januar, ab 19.30 Uhr im Steinhaus geben.

 Um die Horber Vesperkirche auch für die kommenden Jahre zu gewährleisten, werden Spenden benötigt.

Das Spendenkonto unter dem Stichwort "Spende Horber Vesperkirche": Katholisches Dekanat Freudenstadt, Kreissparkasse Horb

BIC: SOLADES1 F DS,

IBAN: DE78642510600000537009