Foto: Hopp

Anzahl der Besucher an einzelnen Stationen schwankt. Plätze im alten Freibad belegt. Radler bleiben in Unterstadt.

Horb - "Heute ist für uns ein besonderer Tag, denn so viele Besucher haben wir selten", erklärt Gernot Schlager vom Team des jüdischen Betsaals in Horb. Ansonsten war die Zahl der Besucher am Neckar-Erlebnis-Tag in Horb örtlich stark schwankend.

"Wir sind von der Gästezahl etwas enttäuscht", erklärt Silke Wüstholz, Vorsitzende des Kleintierzuchtvereins Horb. Mit einem kleinen Fest feierte dieser auf seiner Anlage in der Nähe des Horber Hallenbads sein 100-jähriges Bestehen. Da der Veranstaltungsort direkt am Neckartal-Radweg liegt, hofften die Kleintierzüchter auf zahlreiche Besucher. "Es kommen immer mal wieder Radfahrer vorbei, aber auch nicht mehr als sonst", so Wüstholz.

Im Alten Freibad in Horb sind dagegen zahlreiche Plätze belegt. Die Besucher lauschen dem Konzert des Musikvereins Obertalheim, der mit Polka und Marsch auch in der Oberstadt zu hören ist. Doch dort wurde der Kakteengarten bereits vor 16 Uhr geschlossen, denn die Besucherzahl war zu gering. Auch im Weißen Garten genossen nur wenige Besucher die Aussicht. "Wir sind aus Lüneburg da und wollten in Horb einen kurzen Stopp machen. Vom Neckar-Erlebnis-Tag haben wir nichts mitbekommen", erklärt ein junges Pärchen. Das Stadtmuseum, das heute geöffnet hat, wollen sie sich noch anschauen.

Den meisten Radfahrern ist der Weg in die Oberstadt zu weit. Sie fahren auf dem Radweg an Horb vorbei oder besichtigen die Attraktionen in der Unterstadt, wie die Fotoausstellung "Mischpacha – jüdische Familien in Horb" im jüdischen Betsaal. Dieser liegt nur fünf Minuten vom Radweg entfernt und profitierte vom Neckar Erlebnis Tag: "Wir haben sonst sechs bis acht Besucher und heute waren es immerhin schon 18 Besucher", erklärt Gernot Schlager, der Barbara Staudacher und Heinz Högerle vertrat.

Immer wieder würden ihm die Besucher Fragen zum Haus stellen, ob Männer und Frauen beispielsweise getrennt voneinander gebetet hätten. "Dazu sind mir keine Informationen bekannt", so Gernot Schlager, der aber Interessierten ein Info-Blatt mit den Geschichtsdaten des jüdischen Betsaals reichen kann. "Wir sind wegen des Neckar-Erlebnis-Tags in Horb und weil sich mein Mann für Geschichte interessiert, machen wir hier einen Stopp", erklärt Jennifer Dettling aus Altheim. Wer von außerhalb komme und die Tagespresse nicht gelesen habe, bekomme auf dem Radweg nichts vom Neckar-Erlebnis-Tag mit, meinen Claudia und Reinhardt Schulte aus Dortmund: "Wir sind in Sulz losgefahren und haben hier in Horb die Musik spielen hören. Sonst sind keine Schilder oder Hinweise auf besondere Veranstaltungen auf der Strecke, das ist schade." Andere Fahrradfahrer können das nur bestätigen. Das angekündigte Stocherkahntraining vom Neckarus Bootsbetrieb oder die öffentliche Stadtführung in Horb a. N.chmittag ist an ihnen vorbeigegangen. "Eine Info-Station oder Flyer wären toll", meint eine Nordstetterin, die sich auf ihr Rad schwingt und Richtung Heimat fährt.

"Es ist ein schöner Weg und eine tolle Landschaft. Man kann viel erleben, wenn man weiß, wo was ist", erklären Familie Novak und Familie Pohl, die mit dem Rad von Ahldorf nach Glatt unterwegs sind. Die Kinder hätten auf dem Minigolf-Platz gespielt und wollen den Tag auf dem Gelände der Kleintierzüchter ausklingen lassen. Die Programmpunkte kennen die beiden Familie jedoch auch nur aus der Zeitung: "Sonst bekommt man auf dem Weg nichts davon mit und dabei ist hier echt einiges geboten."