Die teils neue NABU-Spitze: Beim Horber NABU wurde Lambert Straub (rechts) zum Vizevorsitzenden gewählt. Als Vorsitzender bestätigt wurde Eckhard Kiefer. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Horber Naturschützer verfassen Stellungnahme zu Steinbruchprojekt / Steilwände seien ökologisch wertvoll

Von Peter Morlok

Horb. Einige Mitglieder des Nabu Horb trafen sich am Mittwoch im eigenen, aus einer denkmalgeschützten Steinscheuer errichteten Vereinsheim, dem Naturschutzhaus Horb, in der Weingasse, zur Hauptversammlung. Es ging auch um die Steinbruchauffüllung.

Bei den Wahlen löste Lambert Straub den bisherigen Vize Thomas Bischof im Amt ab; alle anderen bisherigen Amtsinhaber wurden für zwei weitere Jahre bestätigt. Der Kassenbericht war zufriedenstellend.

Vorsitzender Eckhard Kiefer ging in seinem Bericht auf die grundsätzlichen Unterschiede von Bundesverband, Landesverband Baden-Württemberg und dem Bezirksverband Oberes Gäu Nordschwarzwald ein, der seinen Sitz in die ehemalige Horber Kaserne verlegt hat. Kiefer wies darauf hin, dass es dadurch oft zu Verwechslungen kommt wenn es heißt: "Der Nabu Horb ist jetzt in der Kaserne." "Der Bezirksverband ist in der Kaserne – wir, die Ortsgruppe Horb, die derzeit 459 Mitglieder hat, sind weiter in der Weingasse", stellte er richtig.

Zurückschauen konnte er auf ein arbeitsreiches und intensives Jahr. Man verkaufte Nisthilfen vor dem "Real", und insbesondere Lambert Straub beteiligte sich an der Planung zu "Mission Mudder". Er wird sich auch 2015 von Vereinsseite aus darum kümmern. Es fand auch wieder die Krötenschutzaktion statt, die man aber in diesem Jahr nicht mehr durchführen wird. "Heute freut man sich, wenn man den ganzen Tag eine Kröte über die Straße tragen darf", so der Kommentar eines Gremiummitgliedes. Aktuell beschäftigt man sich mit der geplanten Teilauffüllung des Steinbruchs in Talheim. Inzwischen hat die Gruppe eine Stellungnahme dazu verfasst, in der sie die Teilauffüllung ablehnen. Hauptgrund ist, dass mit einer Verfüllung der begonnene Renaturierungsprozess gestoppt und mit der Teilauffüllung wertvolle Steilwände zugeschüttet werden.

Der Mai scheint ein Monat mit vielen Aktionen der Nabu Gruppe Horb zu sein, denn es fand auch eine ornithologische Führung im Großen Hau mit Volkmar Rieber statt. Nach eine Phase schlechten Wetters stand der "Tag des Kugler Hangs" am 18. Mai auf dem Jahresprogramm, und ordentlich viele Leute besuchten dieses naturkundliche Schatzkästlein an der Bildechinger Steige.

Mitte Mai begann auch das Schwanendrama am Neckar, das einige Nabu-Mitglieder sehr beschäftigte. 2014 war anscheinend das Jahr der Vögel. Erst galt es, einige Mehlschwalben aufzupäppeln, dann einen Mauersegler, und später bekam Eckhard Kiefer noch einen Anruf wegen brütender Turmfalken im alten Postgebäude.

"In der NABU-Gruppe Horb brauchen wir dringend jemand, der sich um hilflose Vögel kümmert, jemand der Zeit hat, tagsüber irgendwo hinzufahren, wo ein hilfloser Vogel liegt. Oder jemanden, der tagsüber erreichbar ist, wenn jemand Hilfe oder Ratschläge braucht, was er mit einem Vogel machen kann", stellte Kiefer fest.

Im September fand mit Nabu-Beteiligung das erste Apfelfest auf dem Marktplatz statt, bei dem man eine kleinere Apfelausstellung sowie Produkte von Schneewittchen anbot. Auch der Saftladen war mit der kleinen Presse vor Ort. Der Oktober sei dann immer der Monat mit den meisten Arbeitseinsätzen, die jedoch auch gleichzeitig die einzige sichere Einnahmequelle des Vereins sind, erklärte Kiefer.

Erfolgreich waren die Bemühungen, das "Beuter-Grundstück" in das Pflegeprogramm "Südliche Neckarhänge" zu bekommen. Kiefer gab den Vereinsmitgliedern noch einen Abriss über die Pflegemaßnahmen im Einzelnen und zeigte sich erleichtert, dass man das Thema "Windenergie in Horb" erst einmal ad acta legen kann. Beisitzer Ralf Dreilling informierte noch darüber, was im Bereich "Hornissenrettung" lief, bevor Volkmar Rieber zum gemütlichen Teil überging und die Bilder des Jahres zeigte.