Patrozinium in Horb: Der Tübinger Chor unter Leitung von Markus Herr begeisterte in der Stiftskirche. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Chor Occasion Tübingen beeindruckt und berührt mit geistlicher Musik / Reiches Spektrum an Klangfarben geboten

Die katholischen Kirchengemeinde Heilig Kreuz feierte ihr Patrozinium. Es begann mit einem festlichen Gottesdienst.

Horb. Horbs Stadtpfarrer Elmar Maria Morein ist nun seit zehn Jahren Leiter der Seelsorgeeinheit und gleichzeitig Leiter der Kirchengemeinde. Der stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Alfred Seifriz, bedanke sich nach dem Gottesdienst beim anschließenden Stehempfang vor der Kirche bei Morein für dessen Arbeit (siehe Bericht unten).

Der eigentliche Höhepunkt der diesjährigen Feier zur Kreuzerhöhung (Hintergründe siehe Bericht unten) der katholischen Kirchengemeinde fand dann aber ein paar Stunden später statt. Erstmals trat der neu gegründete Chor Occasion Tübingen unter der Leitung von Markus Herr öffentlich auf. Gemeinsam mit Andreas Ostheimer, der virtuos die von Tilmann Trefz so meisterhaft restaurierte Stiftskirchenorgel spielte, brachten sie geistliche Abendmusik mit Werken alter Meister für Chor und Orgel zu Gehör.

Die tiefe, musikwissenschaftlich sicher bedeutungsvolle Schönheit der Kompositionen dürften vermutlich nur wenige der Besucher erfasst haben, doch auch die "normalen Zuhörer" wurden von der spirituellen Botschaft dieser Lieder mitgenommen. "Es ist abwechslungsreicher als nur Orgel" stellte ein Besucher schnell fest.

Etwa 80 Besucher gönnten sich diesen Musikgenuss, bei dem zum dritten Mal innerhalb einer Woche die große Klangfülle der Orgel zu hören war. Der Chor, mit neun Frauenstimmen und sieben Männern bestens besetzt, bot ein reiches Spektrum an Farben und Klangfacetten, das immer wieder von den mächtigen Tönen der Königin der Instrumente gekrönt war.

Für ihr Konzert erhielten die Tübinger Künstler begeisterten Applaus.

Der dritte Teil dieser Patroziniumsfeier fand dann wieder in kleinem Kreis statt. Nach dem Ende des Konzerts leerte sich die Stiftskirche schlagartig. Diakon Klaus Konrad sowie Kantor Reinhardt Kluth mit seinem Chor luden ab 18.30 Uhr zum liturgischen Abendgebet, der Vesper ein, mit der dieser Ehrentag dann zu Ende ging.

Horb. In der Stiftskirche wird seit Alters her das Kreuz Christi verherrlicht, und am Sonntag wurde das Patrozinium Kreuzerhöhung in Horb begangen. An dem Festgottesdienst wirkten der Stiftschor unter Leitung von Claudia Echle und an der Orgel der Horber Kantor und Organist Reinhard Kluth mit.

Schon die ersten Christen hielten das Kreuz Jesu in Ehren. In Gefahrensituationen versteckten sie es. Das gelang so gut, dass man es nicht mehr fand. Erst Kaiserin Helena soll es im Jahr 335 wieder entdeckt haben. Man baute für das Kreuz in Jerusalem dann eine eigene Kirche, die konstantinische Basilika, und zeigte den Menschen dieses Kreuz. Sie sollten sehen und sich über all das freuen, was sich durch den Tod Jesu an diesem Kreuz für sie getan hatte. Und es haben noch viele das Kreuz gezeigt, darunter Kaiser Heraklius (7 Jh.), Johannes Nepomuk (14. Jh.) und Karl Borromäus (16. Jh.). Alle sind vorne im Chor der Stiftskirche als Figuren abgebildet, genauso wie das Altarbild aus dem Jahr 1767 von dem Tiroler Johann Pfunner, das die Verherrlichung des Kreuzes zeigt.

Pfarrer Elmar Maria Morein wurde vor zehn Jahren hier in Horb als Leiter der Seelsorgeeinheit eingesetzt. Am Sonntag hielt er die Predigt zum Thema Kreuz und Vergebung, das heißt, über die Sühnetheologie. Am Ende des Gottesdienstes bekam er von Alfred Seifriz, zweiter Vorsitzender des Horber Kirchengemeinderats und der katholischen Spitalstiftung, mit ehrenden Dankesworten einen Geschenkkorb überreicht.

Seifriz sprach auch stellvertretend für alle acht Kirchengemeinden und zwei Filialen in der ganzen Seelsorgeeinheit "Horb – miteinander unterwegs", wie man sich den Namen ausgewählt hat.

In der Spitalstiftung hat Morein für die Führungskräfte und auch für das Personal Leitbildschulungen entwickelt,

Seifriz erwähnte das Zusammenführen der beiden seinerzeit noch mit je eigenen Pfarrern besetzten Pfarrbezirke Horb und Nordstetten und die Einrichtung eines zentralen Pfarrbüros in Horb in der Gutermannstraße gegenüber dem Altenheim Ita von Toggenburg. Gemeinsame Gottesdienstpläne seien entwickelt worden, und es gab gemeinsame Veranstaltungen, Freizeiten für die Ministranten und internationale Rom-Wallfahrten, wie es im Sommer nächsten Jahres wieder eine geben soll.

Im Zusammenhang mit dem diözesanen Erneuerungsprozess "Kirche am Ort – an vielen Orten" seien auch verschiedene neue Akzente gesetzt worden, wie beispielsweise der in Nordstetten initiierte "Gottesdienst für Ausgeschlafene". In der Spitalstiftung habe Morein für die Führungskräfte und auch für das Personal Leitbildschulungen entwickelt, und für die nahe Zukunft stehe in der ganzen Seelsorgeeinheit eine gemeinsame Kirchenpflege sowie für die Kindertageseinrichtungen ein gemeinsamer Zweckverband für die ganze Region an.

Ursula Nagel überreichte als Kirchengemeinderätin und Stellvertreterin von Seifriz im Namen der Frauen im Kirchengemeinderat auch einen Blumenstrauß, und Diakon Klaus Konrad sprach Dankesworte für das gute Miteinander, stellvertretend für das Pastoralteam, das sich aus P. Jennis, Diakon Ewald Wurster, den Sekretärinnen Ursula Liebetanz, Carina Asprion und Heike Brock und neuerdings auch Stiftskirchenorganist Reinhard Kluth zusammensetzt.

Konrad befand sich jetzt erst mit den Kolping’lern auf Bingenfahrt und überreichte dem Pfarrer einen Geschenkkorb aus dem Klosterladen St. Hildegard in Eibingen ob Rüdesheim. Er zitierte die Mystikerin, Dinkelnonne und "Prophetin Deutschlands", wie die Heilige Hildegard genannt wird: "Drei Pfade hat der Mensch in sich, in denen sich sein Leben tätigt: Die Seele, den Leib und die Sinne." Morein bedankte sich für die Gespräche und die Liturgie, die die Menschen in den Gemeinden mit ihm zusammen immer wieder haben und feiern.

Zur Förderung der Ehrenamtskultur in der Seelsorgeeinheit wird für die nächsten fünf Jahre ein Koordinator eingestellt

Er erinnerte auch an die Anfänge, wie beispielsweise Engelbert Kronenbitter sich für ein zentrales Büro der Seelsorgeeinheit eingesetzt habe. Er bedankte sich bei seinem Team und allen Mitarbeiterinnen und nicht zuletzt bei allen Ehrenamtlichen in der Seelsorgeeinheit, die er auf zirka 500 ansetzt.

Was die Zukunft betreffe, so wird jetzt ein Ehrenamtskoordinator zunächst für fünf Jahre zur Förderung der Ehrenamtskultur angestellt. Die Mini-Freizeiten machen ihm viel Spaß, wie dieses Jahr im Kletterpark in Immenstaad.

Morein dankte auch Stiftungsdirektor Peter Silberzahn für die Kompetenz und wohltuende Zusammenarbeit und überhaupt, man sah es ihm an, er freute sich und hofft auch weiterhin, dass der Glaube miteinander weiter vertieft wird.

Beim anschließenden Stehempfang im nebenan gelegenen Dekanatshaus waren viele Gemeindemitglieder und auch Stiftungsdirektor Peter Silberzahn zur Begegnung gekommen, und auch Gäste, darunter auch Pfarrer Michael Keller und Frau von der evangelischen Gemeinde.