Die Familie Schwarz aus Mühringen zählt ebenfalls zu den Naturfreunden, die Schwalben unterstützen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Natur: Nabu bedankt sich bei Bürgern, die Nisthilfen an ihren Häusern anbringen / 130 Nistmöglichkeiten

Horb. Nachdem die Nabu- Gruppe Horb eine größere Spende bekam, wurde in der Gruppe beschlossen, damit ein Projekt zur Förderung des Schwalbenbestandes ins Leben zu rufen. Im März fand dazu ein Vortrag von Rudi Appel, dem Betreuer der Aktion "Schwalbenfreundliches Haus", im Naturschutzhaus in Horb statt, bei dem über Schwalben, ihre Bedrohung und über Möglichkeiten der Hilfe für diese Tiere informiert wurde.

Danach hatten die Horber die Möglichkeit, zu verbilligten Preisen Nisthilfen für die Mehl- und Rauchschwalben zu bestellen. 13 Personen benutzen die Möglichkeit, um rund 50 Nistplätze für Schwalben neu anzubringen. Nach der Auslieferung war es für den Projektbetreuer Eckhard Kiefer eine Freude, den Schwalbenfreunden eine Urkunde und eine Plakette zu überreichen. Mit dieser Aktion möchte der Nabu sich bei den schwalbenfreundlichen Hausbesitzern für ihre Unterstützung dieser Vogelart bedanken.

Vom Hohenberg wurde berichtet, dass Schwalben schon den Nestbau angefangen hatten, wohl aber wegen fehlendem Nistmaterial das Nest nicht bauen konnten, es also halbfertig an der Hauswand hing. Hier könnte man auch eine größere Wanne aufstellen, die mit feuchter lehmartiger Erde gefüllt ist, sie kann dann von Schwalben als Baumarkt für ihren Nestbau genutzt werden. Die Schwalben kamen im Horber Raum so gegen Mitte April an, die erste Brut ist teilweise schon am Ausfliegen. Meist sind drei bis fünf Jungen in einem Nest, oft findet dann noch eine zweite Brut statt. An Häusern, an denen schon Nester hingen, wurden fast alle neu angebrachten Nisthilfen für die Mehlschwalben belegt. Teilweise zu 100 Prozent. Außen an den Häusern brüten die Mehlschwalben, in Ställen die größeren Rauchschwalben, die man gut an den langen Schwanzspießen erkennen kann. Wenn dann junge Schwalben im Nest sind, fällt auch Schwalbenkot an, den man mit einem Kotbrett, etwa 60 Zentimeter unterhalb des Nestes angebracht, auffangen kann, um ihn dann als Blumendünger zu verwenden. Manche Hausbesitzer legen auch eine Folie unterhalb der Nester aus.

Spitzenreiter in der Anzahl der Nester im Horber Raum ist Jochen Schimmler aus Mühringen, der 38 Nester an seiner Tankstelle hat, alle etwas versteckt unter der Dachrinne, aber bewohnt. Zum Vortrag angereist kam auch Familie Grager aus Vöhringen, die 45 bewohnte Nester an ihrem Haus hat. Viele Schwalbenfreunde reinigen die Nester jährlich, sodass im Frühjahr wirklich alle Nester gut neu zu besetzen sind. Weitere Auszeichnungen erhielten oder erhalten: Familie Schwarz (Mühringen), Familie Schey (Mühringen) Alfons Warnke (Betra), Dora Vogel (Horb) und Frau Lipp in Bittelbronn. Rund 130 Nistmöglichkeiten bieten allein diese Personen den Schwalben an.

"Wenn Schwalben am Haus brüten, geht das Glück nicht verloren", sagt ein altes Sprichwort. Alle von Eckhard Kiefer besuchten und ausgezeichneten Schwalbenfreunde freuten sich über ihre Schwalben, eine gute Möglichkeit sich mitzufreuen.

Wer noch ausgezeichnet werden möchte, sollte mindestens drei Schwalbennester am Haus haben. Er soll sich dann unter folgender E-Mail Adresse melden: eckhard.kiefer@nabu-horb.de. Außerdem besteht weiterhin die Möglichkeit für Horber, sich auch bei dieser E-Mail Adresse ein verbilligtes Doppelnest für Mehlschwalben für 10 € zu bestellen. Markus Pagel vom Nabu-Bezirksverband hat die Aufgabe übernommen, eine Übersicht über das Vorkommen der Schwalben rund um Horb zu erstellen. Meldungen hierzu bitte an: Bezirk-GN@NABU-bw.de