Eine rund 500 Jahre alte Linde mit rund acht Meter Umfang hat die Gruppe des Horber Schwarzwaldvereins bei ihrer Wanderwoche beeindruckt. Doch das war nur eines von vielen Erlebnissen. Foto: Schwarzwaldverein Horb Foto: Schwarzwälder-Bote

Vereine: Schwarzwaldverein Horb hat nach seiner Wanderwoche viel zu erzählen / Ziel war das Kloster Schöntal

Pünktlich um 8.30 Uhr begann am Sonntag, 21. Mai, für den Schwarzwaldverein Horb die Wanderwoche, die am vergangenen Samstag zu Ende ging. Historische Bauwerke, Wälder und Kulturlandschaften der Region waren Stationen der einzelnen Tage.

Horb. Die Teilnehmer trafen sich auf dem Park & Ride-Parkplatz an der A 81. Die Anfahrt nach Schöntal führte über die Autobahnen, und die erste Rast mit Besichtigung wurde in Weinsberg eingelegt. Nach dem Aufstieg zur Burg Weibertreu konnte man einen Ausblick in alle Himmelsrichtungen genießen. Ein Mitglied rezitierte ein Gedicht über die Weibertreu, und danach ging es zurück ins Städtchen.

Weiter ging die Fahrt nach Möckmühl. Hier wurden die Fachwerkbauten der Altstadt besichtigt. Nun fuhr die Gruppe an der Jagst entlang zum Zielort Kloster Schöntal. Da bis zum Abendessen noch Zeit war, traf man sich nach dem Einchecken zu einem kleinen Rundgang im Kloster. Nach einem lustigen Abend ging es am Montagmorgen für die aktive Wandergruppe mit dem Bus nach Gommersdorf. Dort startete die erste Wandertour zurück nach Kloster Schöntal. Da man keine Eile hatte, genoss man die schöne Landschaft und betrachtete öfters die links und rechts zu findenden Zeitzeugen der Vergangenheit. So konnte man gegenüber Bieringen auf den vorhandenen Gleisen abgestellte Güterwagen entdecken. Die kleine Gruppe der mitgereisten Kurzwanderer machten den Klosterweg.

Am zweiten Tag durfte man einer Wanderin zu ihrem 80. Geburtstag gratulieren. Auch ein Ständchen wurde dargebracht – die Überraschung war gelungen. Die folgende Wanderung ging in südlicher Richtung nach Neusaß, hier wurde die Wallfahrtskirche besucht. Der Weg verlief über weite Strecken auf freiem Feld. Die Sonne brannte unbarmherzig auf die Wanderer nieder, sodass öfters eine Trinkpause nötig war. An einer schönen alter Linde bot sich der Platz, um ein Gruppenfoto zu schießen. Die Linde hat einen Umfang von 8,30 Meter und ist zirka 500 Jahre alt. Der Weg führte nun für eine Weile durch Laubwald. Nach zwölf Kilometern und 286 Metern An- und Abstieg erreichte man den Ausgangsort. Am dritten Tag ging es nach Jagsthausen, dort traf man sich mit der zweiten Gruppe, um gemeinsam das Schloss Götzenburg zu besichtigen. Das war eine gute Idee, aber der falsche Zeitpunkt: Die Vorbereitungen zu den Festspielen liefen auf Hochtouren, und so war das Museum geschlossen. Diese Wanderung belief sich auf 15 Kilometer mit 321 Meter Anstieg.

Der vierte Tag hatte das Ziel Westernhausen und Bieringen. Vom Hotel an ging es stetig bergauf, am Friedhof mit Kapelle vorbei führte der Weg in den schattigen Wald. Danach wurden landwirtschaftliche Flächen überquert, und man war froh, dass das Wetter mitspielte und es nicht so heiß wurde. Am Wendepunkt angekommen, ging es wieder in den Wald. Der Rückweg führte nach Bieringen, wo die Jagst überquert wurde. Auf der Südseite der Weinberge ging es zurück nach Schöntal. Da es der Himmelfahrtstag war, traf man auf viele Fahrradfahrer. Die zweite Gruppe wollte an diesem Tag nach Berlichingen wandern und verpasste auf dem Rückweg den richtigen Weg. Um einen großen Umweg zu vermeiden, nahm man eine Abkürzung über Rübenfelder. Somit war der vierte Tag für alle zufriedenstellend abgelaufen, und man hatte sich am Abend viel zu erzählen.

Am fünften und letzten Tag stand die Führung durch Klosterkirche und Bildungshaus auf dem Programm. Pünktlich um 9 Uhr ging es los, und man hatte einen guten Führer erhalten, der auch so manches verständlich erklärte, sodass man sich die damalige Zeit besser vorstellen konnte. Nach der Führung machten sich die Gruppen zu ihrer letzten Wanderung bereit.

Die Wanderung führt diesmal in nördliche Richtung nach Rossach. Nach einem schmalen Anstieg und einer abgesperrten Schafsweide wurde es durch fehlende Beschilderung etwas abenteuerlich. Man versuchte, den weiterführenden Weg durch Querfeldein-Methode zu erreichen.

Die zweite Gruppe hatte die gleiche Idee und folgten den Spuren. Man traf sich immer wieder, da doch nicht die gleichen Wege gewählt wurden. Diese Wanderung führte hauptsächlich durch einen schönen Laubwald. In Rossach steht das Schloss Rossach, das noch von den von Berlichingern bewohnt wird. Somit ist eine Besichtigung nicht gestattet. Das Haus und der Garten befinden sich in einem Top-Zustand.

Somit ging die Woche zu Ende, und man war froh, dass es diesmal keinen verregneten Tag gab. Die Rückreise am vergangenen Samstag führte über das Hohenlohische Freilandmuseum in Wackershofen. Mit der Einkehr im Museumsgasthof Roter Ochsen endete die Wanderwoche. Doch für den Schwarzwaldverein Horb heißt es: "Nach der Wanderwoche ist vor der Wanderwoche." Überlegungen fürs nächste Jahr laufen schon wieder an.