Das Mini-Rock eine Swinger-Party? Diesen Vorwurf einiger Horber Gemeinderäte nehmen die Fans gekonnt auf die Schippe. Foto: Hopp

Fans kontern Vorwürfe aus Gemeinderat mit frechen Sprüchen: "Unsere Antwort auf Swingerclub-Vergleich"

Horb - Nehmt das! Das Mini-Rock feiert gegen alle Motzer. Und haut (verbal) jede Menge Sex raus.

Linda zeigt stolz das Pappschild: "Beste Swinger-Party ever" in die Kamera. Dazu noch den Stinkefinger. Denn trotz aller Motzereien der ULH – die Mini-Rock Fans haben jede Menge Fun. Im Festzelt dann Mädels mit Schildern: "Nackt und unrasiert", "Geile Eier". Provakation pur. Linda streckt die Zunge raus: "Das ist unsere Antwort auf die, die das Mini-Rock mit einem Swinger-Club verglichen haben! Klar, wir swingen vor der Bühne, im Zelt und auf dem Campingplatz!"

Rums. Was für Statements! ULH-Gemeinderat Martin Raible hatte das Mini-Rock in der SWR-Sendung "Zur Sache Baden Württemberg" mit einem Swinger-Club verglichen (wir berichteten). Doch am ersten Tag des Mini-Rocks wurde nicht gepop(p)t. Sondern Hip-Hop, Pogo und jeder Menge schrägem Fun ist angesagt.

Jan hat sich ganz krass zurechtgemacht: Zebra-Look. Beine, Hände und auch das Zebra-Gemächt wird kräftig hochgestemmt! Er grinst: "Jetzt geh ich erst mal ins Festzelt." Jan lässt seine Potenz jedenfalls beim Pogo von Val Sinestra raus. Und hinterher gibts erst mal ein kühles Bier auf dem Campingplatz. Auch so ein Tier wie Jan hat kein ewiges Stehvermögen! Immerhin verrät er noch, wie anstrengend die erste Nacht auf dem Campingplatz war. Jan grinst nur: "Es war echt ruhig, die Party ging nur bis drei Uhr."

Krasseste Rampensau: Sänger Christopher von Val Sinestra zeigt in der Zeltbühne, wie es geht. Mikro geschnappt, rein in die Mitte der Poger. Sagt: "Kommt, gebt Gas!" Und: "Hey, macht weiter!" Auch Bassist Max kommt runter, gibt richtig Druck, während seine langen Haare das Gesicht verdecken. Klar, dass die Fans da doppelt abgehen! Ein echter Power-Kreis aus Rock, Punk, Pogo und Show. Drei Songs, und Val Sinestra hat das ganze Zelt im Griff. Chapeau. Schon vorher hatte Hip-Hopper Ali As die Mini-Rocker vor die Bühne gelockt. Schon nach den ersten Tracks vom DJ sind die Arme oben. Deutsch-Rap rockt. Apropos: Der DJ von Ali As hatte zunächst mit "Atemlos durch die Nacht" die Fans angeheizt, ehe dann die fetten Beats aufgelegt wurden. Während "Brett" aus Hamburg mit ihrem klassischen Heavy Metal vom Publikum eher ignoriert werden. Christopher von Val Sinestra schaut sich das entspannt im Publikum an. Er weiß halt, wie Rampensau geht…

Spaß auf dem Campingplatz. Wie beispielsweise Alice. Mit selbstgedrucktem Batik-Shirt "You Make me Wonder" bringt sie gleich ein kaltes Radler. Während ihre Kumpels echt schräg drauf sind. Erst mal gibt’s bayerischen Schnupftabak. Dann Jodelmusik aus der Beat-Box. Frodo gibt mit der Klobürste den Takt vor – und alle jodeln mit.

Im Zelt schräg gegenüber sitzt Ella aus Sindelfingen. Sie ist auch eine "Mini-Mini-Rockerin". Ella: "Ich bin jetzt beim ›dit is schade Festival‹ in Sindelfingen dabei. Auch ein Verein, der versucht, mit Spenden und Sponsoring sein Festival aufzubauen wie die Mini-Rocker in Horb." Klar, da muss man ja beim Nachbarn mal reinschneien.

Dann kommt wieder Deutsch-Rap. Diesmal von "Dame". Er singt: "Zeigt uns ein L." Alle strecken gehorsam die Hände hoch. Dann gehts los vor der knallvollen Bühne, als er dann mit seinem Mitstreiter Golo das "Low Live" anstimmt.

Und was geht heute am letzten Tag? Spannend wird, wie provokant diesmal die Punk-Bank "Feine Sahne Fischfilet" auftritt. Beim letzten Mini-Rock Auftritt wurden Antifa-Fahnen geschwenkt. Das hatte schon für Polit-Knatsch im Gemeinderat nach den G-20 Krawallen in Hamburg gesorgt (wir berichteten). Breitmaier: "Ich habe keine Ahnung, was die planen." Auf jeden Fall gibt es noch Restkarten an der Abendkasse.

Mehr zum Mini-Rock-Festival in unserem Special.