Bei der Jugendwehr Horb standen Ehrungen auf dem Programm. Jürgen Brendle (Mitte) erhielt die höchste Ausszeichnung, die es im Bereich des Jugendfeuerwehrwesens in Deutschland gibt. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Jahreshauptversammlung: Kinder und Jugendliche aus 15 Abteilungen treffen sich / Derzeit sind 161 in der Ausbildung

Sportlich, sportlich: Am Sonntag wurde er Oberbürgermeister von Überlingen, am Montag saß er bei der Jahreshauptversammlung der Horber Jugendfeuerwehren. Jan Zeitler wollte diese Veranstaltung nicht versäumen. Die Jugendfeuerwehr von Horb leiste unübertreffliche Arbeit, wie er betonte.

Horb. Die Jahreshauptversammlung ist fester Bestandteil eines jeden Vereinsjahres. So auch bei den Feuerwehren. Zwar ist die Feuerwehr kein Verein, sondern eine Einrichtung, aber trotzdem ist es auch hier Pflicht, das Jahr zusammenzufassen, Rechenschaftsberichte abzugeben, Ehrungen – die Motivationsbringer schlechthin – abzuhalten, Wahlen durchzuführen und die Vorstandschaft entlastet in ein neues Geschäftsjahr zu schicken.

Das gilt auch für die Jugendfeuerwehr Abteilungen der Stadt Horb. Aus diesem Grund traf sich der Nachwuchs aus 15 Abteilungen zur Versammlung. Wo sonst die Gemeinderäte sitzen, dort war am Montagabend Platz für die Kinder und Jugendliche zwischen neun und 18 Jahre sowie für ihre Ausbilder. Auch viele Abteilungskommandanten waren unter den Besuchern. Zudem war neben Mike Zinser vom Kreisfeuerwehrverband auch mit dem Landesjugendleiter der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg, Thomas Häfele, der ranghöchste Vertreter der Jugendwehren des Landes nach Horb gekommen.

Stadtjugendwart Thomas Danninger begann seinen Bericht mit der Zusammenfassung der wichtigsten Zahlen. Es sind in allen Abteilungen mit Stand 28. November 2016 insgesamt 144 Jungen und 17 Mädchen in der Ausbildung. Betreut werden die jungen Leute von 77 Ausbildern. Zum Vorjahr lässt sich eine deutliche Steigerung sowohl beim Nachwuchs als auch bei den Ausbildern verzeichnen. 2016 gab es insgesamt 44 Eintritte, zwölf Austritte beziehungsweise Übernahmen in die Aktivenabteilungen zu vermelden.

Bei seiner Rückschau aufs vergangene Jahr streifte der Stadtjugendwart sowohl das Fußballturnier in Dettensee als auch die Kleiderbörse, bei der der Nachwuchs die Uniformteile, die zu klein geworden waren, tauschen konnte. Etwas detaillierter ging Danninger auf den Kindertag, den die Stadt am 24. Juli veranstaltete, sowie auf die gemeinsame Jugendflammenabnahme in Dettingen ein. Beim Kindertag zeigten die Gruppen aus Altheim, Talheim, Grünmettstetten und Horb ihren aktuellen Ausbildungsstand. Übungsannahme war ein Brand im ersten Stock der Mensa des Martin-Gerbert-Gymnasiums. Das gesamte Feuerwehrspektrum – von der Menschenrettung bis zur Brandbekämpfung – wurde bei dieser Übung gezeigt.

Im Schriftführerbericht fasste Christopher Meyer die Ereignisse zusammen, wobei er auch an die Sternwanderung in Dettensee erinnerte, die seiner Meinung nach von der dortigen Abteilung hervorragend organisiert und mit Hilfe der anderen Abteilungen durchgeführt wurde.

Sternwanderung und Fußballturnier werden auch im kommenden Jahr sicher wieder auf dem Terminplan der Jugendfeuerwehren stehen. Viel wichtiger wird jedoch die dritte große gemeinsame Schauübung aller Jugendwehren sein. Zum 30-jährigen Bestehen der Jugendwehr, die im kommenden Jahr gefeiert wird, soll hier wieder ein großes Szenario auf die Beine gestellt werden, verriet Thomas Danninger.

Tim Brendle musste seinen zweiten offiziellen Kassenbericht erneut mit einem Minus abschließen. Dafür konnte er sich über Zinseinnahmen von stolzen 1,34 Euro freuen. Für die Berichte gab es eine Applaus-Rakete und die einstimmige Entlastung.

Bürgermeister Jan Zeitler betonte, dass er glücklich darüber sei, dass Horb eine so aktive Feuerwehrjugend habe, lobte vor allem das Engagement der ehrenamtlichen Betreuer. "Sie sind die, die die Jugend an diese verantwortungsvolle Aufgabe heranführen".

Der stellvertretende Kreisjugendwart Dirk Raible zollte den Ausbildern Respekt und freute sich über die Kooperation der Jugendwehren von Horb, Empfingen und Eutingen.

Kurz, knapp und zackig dagegen die Grußworte von Thomas Häfele. "In der Jugendfeuerwehr holt ihr euch das Rüstzeug für eure Feuerwehrzukunft – ihr seid Teil einer starken Gemeinschaft", rief er den Kindern und Jugendlichen zu.

Ehrungen

 Die höchste Ehrung, die die Bundesrepublik Deutschland im Bereich des Jugendfeuerwehrwesens zu vergeben hat, ging an Jürgen Brendle. Der Nordstetter, der heute in Dettensee lebt, begann seine Karriere am 1. Januar 1981, also vor 35 Jahren, bei der Jugendfeuerwehr als Ausbilder in der Jugendwehr von Nordstetten. Als 1987 darüber nachgedacht wurde, eine Gesamtwehr in der Stadt zu gründen, wurde Jürgen Brendle in der Gründungsversammlung zum ersten Stellvertreter gewählt. Bis 2013 war er als Kassierer der Jugendwehr Horb aktiv. Am Montagabend beendete er seine Karriere bei der Jugendwehr. Thomas Häfele überreichte ihm dafür die Ehrennadel der Deutschen Jugendwehren in Gold.

 Eine ähnlich hohe Auszeichnung, jedoch in der silbernen Ausführung, wäre an Rainer Schlupp gegangen, der an diesem Abend nicht an der Sitzung teilnehmen konnte. Er bekommt die Ehrennadel der Deutschen Jugendwehren in Silber nachgereicht.

 Eine weitere hohe Ehrung ging an Reinhard Schulze, der mit der Ehrennadel in Gold der Jugendwehren Baden-Württemberg für sein 20-jähriges Engagement im Nachwuchsbereich ausgezeichnet wurde. Auch er schied mit diesem Tag aus der Jugendarbeit aus.

 Mit der Ehrennadel in Silber der Jugendwehren Baden-Württemberg wurde Stadtkommandant Markus Megerle aufgrund seines herausragenden Engagements überrascht. Danninger hat diese Auszeichnung für seinen Chef beantragt.

 Für jeweils zehn Jahre aktive Jugendarbeit erhielten Dominik Kimmich, Klaus Krüger, Christopher Meyer, Micha Vogt, Michael Wollensak und Freddy Zeller die Ehrennadel der Jugendwehren Baden-Württemberg in Silber.

 Mit der von der Jugendwehr Horb selbst geschaffenen Plakette für fünf Jahre aktiven Dienst im Ausbildungsteam der Jugendwehr wurden Fabian Bühler, Christian Rauschenberger, Christoph Rummler und Matthias Szyska geehrt.

Verabschiedungen

 Verabschiedet wurden Uwe Grüner, Andreas Welte, Andreas Ade, Johannes Müller, Rainer Schlupp, Klaus Krüger und Sebastian Schober. Jürgen Brendle und Reinhard Schulze wurden bereits im Ehrungsblock mitverabschiedet.